Westfalen (Wappen)

Eindeutig zu identifizieren ist der Wappenschild mit dem weissem [heraldisch: silbernen], heraldisch nach rechts springenden Pferd auf rotem Grund, das in der Heraldik als Welfen- oder Sachsenross bekannt ist. Es handelt sich dabei um ein verhältnismäßig junges Wappenbild, das ab der Mitte des 14. Jahrhunderts in sehr uneinheitlichen Erscheinungsformen zunächst in den Siegeln einiger Zweige des Welfenhauses zu finden war. Das Wappenbild auf dem Behaim-Globus dürfte allerdings weniger für das Welfengeschlecht stehen, als vielmehr das nahegelegene Herzogtum Westfalen illustrieren. Westfalen, das im 12. Jahrhundert den westlichen Teil des welfischen Stammesherzogtums Sachsen bildete, wurde nach dem Sturz Heinrichs des Löwen 1180 ein eigenständiges Herzogtum, das dem Herrschaftsgebiet des Erzstiftes Köln zugeschlagen wurde. Für den territorialen Bezug des Wappens würde sprechen, dass Ende des 15. Jahrhunderts die Erzbischöfe von Köln in ihrer Eigenschaft als Herzöge von Westfalen das Ross als Münzbild annahmen.