Lokomotive (Rezeption-Kunst)

Schlagwort (Infotyp)
Rezeption-Kunst
Titel
Lokomotive
Identifikator
Rezeption-Kunst Lokomotive
Bibliographische Quelle
BRAEUNLEIN (1992A), S. 104-106
verbundene Personen
verbundene Orte
Im Jahr 1847 wurde auf der Linie Kulmbach-Hof, einem Teilstück der Ludwigs-Eisenbahn, eine Lokomotive in Betrieb genommen, die auf den Namen Behaim getauft worden war. Die von der Münchner Firma Maffei gefertigte Lokomotive gehörte dem besonders leistungsfähigen Typ C I an, der für die Bewältigung eines schwierigen Steilstücks der Strecke erforderlich war. Die Martin-Behaim-Lokomotive verrichtete ihren Dienst bis 1885.
Auch andere Lokomotiven, die von Maffei 1847/48 gebaut worden waren, trugen die Namen bekannter Männer, wie Albrecht Dürer, Peter Henlein oder Regiomontanus. Die Patenschaft Behaims erscheint in diesem Zusammenhang folglich nicht ungewöhnlich, da mit allen Namensgebern bahnbrechende Neuerungen und geniale Erfindungen verbunden sind. Die Auswahl von Berühmtheiten als Namenspatrone für eine Lokomotive an sich mutet jedoch bemerkenswert an, da üblicherweise dafür in dieser Zeit Orts- oder Tiernamen herangezogen wurden.
Man kann daher annehmen, dass die Benennung der Lokomotive nicht aus einer Laune heraus geschah, sondern durchaus Aussagekraft besaß. Genauso wie die Entwicklung und der Bau von Eisenbahnen Ausdruck technischen Fortschritts waren, sah man den 'Erfinder des Globus' als fortschrittlichen, technisch versierten Erneuerer. Behaim symbolisierte gewissermaßen den spätmittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Vertreter des technischen Fortschritts.