Conti (Reise)

Schlagwort (Infotyp)
Reise
Titel
Conti
Identifikator
Reise Conti
Schlagwörter (Gattung)
Papsttum
Bibliographische Quelle
KUNSTMANN (1863)
JANDESEK (1992A), S. 127-141
verbundene Personen
Eines der Werke, auf das sich der Humanist und spätere Papst Pius II. Enea Silvio Piccolomini, wenn auch nur in beschränktem Maße bei seiner Schilderung der hinterasiatischen Gebiete in der 'Historia rerum ubique gestarum' [der sogenannten 'Asia'] stützte, ist die durch den päpstlichen Sekretär Poggio Bracciolini [1380-1459] festgehaltene Reisebeschreibung des Venetianers Nicolò de Conti. Dieser hatte zwischen 1415 und 1439 mehrere Jahre als Kaufmann Persien, Indien, Indonesien und Ägypten bereist. Von besonderer Bedeutung ist seine genaue Beschreibung Indiens, über das bis dahin kaum schriftliche Informationen eines Europäers vorlagen. Anhand von bereits aus der Antike überlieferten Kenntnissen versuchte Bracciolini ab und an die Mitteilungen Contis zu überprüfen. Erstmals im Druck erschien dessen Schilderung in lateinischer Sprache vermutlich 1492 in Mailand, diese Ausgabe ist allerdings verloren gegangen. Zuvor waren die Schilderungen bereits in etlichen Handschriften verbreitet worden. Paolo Toscanelli [1397-1482], der 1474 in einem Brief an den Beichtvater des portugiesischen Königs Alfonso V. die Westfahrt nach Asien anregte, benutzte für seine geographische Arbeiten zum Teil Contis Bericht.