Ueberblick (Humanismus)

Schlagwort (Infotyp)
Humanismus
Titel
Ueberblick
Identifikator
Humanismus Ueberblick
Schlagwörter (Gattung)
Antike
Geistesgeschichte
Naturwissenschaft
verbundene Personen
Ausgehend von Italien, wo die heftige Kritik des Philosophen Petrarca an mittelalterlicher Bildungsvermittlung den Anstoss dazu gab, dass Gelehrte sich intensiv und vor allem kritisch dem Studium, der Übersetzung und der Sammlung vor allem griechischer Handschriften widmeten, begann die später als Humanismus bezeichnete Bildungsbewegung Mitte des 14. Jahrhunderts ihren Siegeszug über ganz Europa. Die Symbiose von individuellem Selbstbewusstsein, kritischer Auseinandersetzung mit antiken Quelltexten und naturwissenschaftlicher Forschung ersetzte die bis dahin traditionelle, an einzelnen Autoritäten orientierte Form der Lehre.
Nicht nur an Universitäten und neu gegründeten Akademien, sondern auch in gelehrten Zirkeln fand die neue Form der Bildung innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Anhänger und die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern trug wesentlich zu ihrer schnellen Ausbreitung bei, die auch bald über die Grenzen Italiens hinausging. Nördlich der Alpen fand der Humanismus vor allem in Basel, Heidelberg, Strassburg sowie Augsburg und Nürnberg ersten Niederschlag, wo sich vor allem Juristen und Ärzte, die in Italien studiert hatten, nach der Rückkehr in ihre Heimat weiterhin den neuen, meist literarischen Studien widmeten.
Einer der ersten, der sich auf naturwissenschaftlichem Gebiet der Erforschung antiker Texte widmete, war der fränkische Mathematiker und Astronom Regiomontanus. Auch Enea Silvio Piccolomini, der spätere Papst Pius II., und und der Nürnberger Gelehrte Conrad Celtis, zwei der bedeutendsten Vermittler des Humanismus, veröffentlichten Texte, die dem naturwissenschaftlichen Bereich zuzurechnen sind. Beispielhaft für das grosse Interesse an der Geographie stehen die fränkischen Gelehrten Hieronymus Münzer, Hartmann Schedel und Willibald Pirckheimer.