Ostafrika (Festland)

Wissensstand: In der kartographischen Darstellung offenbart sich das nur rudimentäre Wissen über die Geographie dieses Teils von Afrika. Angesichts der Konfrontation zwischen dem christlichen Europa und dem islamischen Nordafrika drangen kaum Nachrichten aus diesem Raum mit seinen traditionell starken islamischen Einflüssen nach Europa.
Quellen: So fusst denn auch die Darstellung und die Benennung der Regionen auf die 'Geographia' des griechischen Kosmographen Ptolemäus, geht kaum über dessen mehr als 1000 Jahre alten Kenntnisse hinaus. In geringerem Umfang sind auch Informationen über Äthiopien aus dem Reisebericht 'Il Milione ' von Marco Polo in die Globus-Legenden dieses Erdteils eingeflossen. Rätselhaft bleibt allerdings die Herkunft etlicher Ortsbezeichnungen, für die keine Quellen bekannt sind und die den damals existierenden Städten nicht zuzuordnen sind. Andererseits sucht man Metropolen wie beispielsweise Mombasa, Melindi und KilwaQuiola, immerhin Eckpfeiler des Handels im Indischen Ozean , auf dem Globus vergebens.
Weltbild: Ostafrika ist auf dem Globus erstaunlich nüchtern präsentiert. Es fehlen die zahlreichen Fabelvölker und Monsterwesen, wie sie - basierend auf die Renaissance der antiken Geographie - bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts gerade für Ostafrika typisch waren. Angesichts des ansonsten über Fabelvölker recht erzählfreudigen Globus mag dies überraschen. Einige Topoi der antiken Geographie treffen wir dennoch in dieser Region an: etwa das legendäre Mondgebirge oder das längst untergegangene Reich von Meroe. Aus der Epoche der Kreuzzüge stamt der Mythos vom christlichen Priesterkönig Johannes.