Cao 1482 (Entdeckung)

Schlagwort (Infotyp)
Entdeckung
Titel
Cao 1482
Identifikator
Entdeckung Cao 1482
Schlagwörter (Gattung)
Seefahrt
Bibliographische Quelle
HAMANN (1968), S. 130-189
verbundene Orte
Ende 1481 oder Anfang 1482 brach der portugiesische Seefahrer Diogo Cao mit mehreren Schiffen in Lissabon auf, um im Auftrag seines Königs Joao II. nach einigen Jahren der Stagnation die Entdeckungsfahrten an der Südwestküste Afrikas fortzusetzen. Nach einem Zwischenaufenthalt im portugiesischen Handelsstützpunkt São Jorge da Mina an der Goldküste müssen Caos Männer gegen starke nördliche Winde ansegeln, lassen aber den bislang südlichsten Punkt der portugiesischen Expansion, das 'Cabo de S. katherina' auf dem 2. südlichen Breitengrad hinter sich und erreichen die Mündung des 'grossen Flusses', dem Zaire.
Dort wird zum Zeichen der portugiesischen Entdeckung ein Padrao aufgerichtet. Gleichzeitig erfährt Cao vom landeinwärts residierenden Mani-Kongo, einem mächtigen Herrscher, zu dem er Kundschafter entsendet. Unterdessen wird die Fahrt entlang der Küste bis zum Cabo de Santa Maria fortgesetzt. Damit ist der südlichste Punkt dieser Expedition erreicht, auch an diesem Ort wird ein Padrao errichtet. Im Verlauf der Rückreise ist nochmals die Zaire-Mündung das Ziel, Cao nimmt Eingeborene an Bord, um sie später seinem König in Lissabon vorzustellen. Das genaue Datum von Caos Ankunft in Portugal allerdings ist ungewiss, sie dürfte am Jahresende 1483 bzw. am Jahresanfang 1484 erfolgt sein.
Bereits kurz nach seiner Rückkehr, so belegen es zwei datierte Urkunden Joaos II. vom April 1484, wird Cao für seine Verdienste in den Adelsstand erhoben und ihm eine lebenslange Pension gewährt. Seine Expedition hatte sowohl den vielversprechenden Kontakt zu einem fremden Königreich geebnet, der Jahre später sogar in einen ernsthaften Missionsversuch münden sollte, als auch die allzu optimistische Vorstellung genährt, die portugiesischen Schiffe seien nur wenige Tagesreisen von der Umrundung Afrikas und dem direkten Seeweg nach Asien entfernt. Die irrige Hoffnung, nach vielen Jahren endlich das große Ziel vor Augen zu haben, hatte am portugiesischen Königshof weitreichende Folgen: Der zeitgleiche Plan des Kolumbus, Asien auf der westlichen Seeroute zu suchen, wurde angesichts von Caos erfolgreicher Fahrt endgültig verworfen.
So machte sich Cao möglicherweise noch im Laufe des Jahres 1484 bzw. im folgenden Jahr zu seiner unglücklich verlaufenden zweiten Fahrt mit dem Ziel auf, die Südspitze Afrikas zu umrunden.