Piccolomini (Biographie)

Schlagwort (Infotyp)
Biographie
Titel
Piccolomini
Identifikator
Biographie Piccolomini
Biographie von
Schlagwörter (Gattung)
Buchdruck
Geograph
Humanist
Papsttum
Enea Silvio Piccolomini, der spätere Papst Pius II., geb. 18.10.1405 in Corsignano bei Siena, gest. 15.8.1464 in Ancona. Nach dem Studium der Jurisprudenz in Siena, Pavia und Florenz trat er in den Dienst der Kirche, wo er sich im wesentlichen mit Aufgaben der Kirchenreform befasste. An der Ausbreitung des Humanismusgedankens nördlich der Alpen hat er wesentlichen Anteil, da er sich auf seinen Reisen nach Frankreich, Schottland und vor allem beim Basler Konzil vehement für eine Reform der Ausbildung im humanistischen Sinne einsetzt.
Für seine Leistungen im Bereich der Dichtkunst und der Förderung geistig-kulturellen Erbes der Antike wurde Enea als erster Dichter nördlich der Alpen im Jahre 1442 von dem deutschen König Friedrich III. in Frankfurt zum poeta laureatus gekrönt. In den folgendenden Jahren, in denen er zunächst als Sekretär im Dienste Friedrichs III. stand, ab 1447 wieder die die geistliche Laufbahn fortsetzte [1447 Bischof von Triest, 1450 Bischof von Siena, 1456 Kardinal, 1458 Papst] entstanden zahlreiche Schriften, die seine Beschäftigung mit der Antike und seine Vorstellungen der neuen Bildung verkörpern. Unter anderem verfasste er einen Brief an den jungen Herzog Sigismund von österreich, in dem er die Überprüfung des ''Buchwissens'' durch die Praxis fordert und auch das Reisen als Erweiterung des eigenen Erfahrungsraumes propagiert, sowie eine an Ladislaus von Ungarn gerichtete Abhandlung úber die Kindeserziehung mit dem Titel 'Tractatus de puerorum educatione'.
In den Bereich historisch-geographischer Werke sind die Werke 'Cosmographia seu rerum ubique gestarum historia locorumque descriptio', die eine Beschreibung Asiens enthält und deshalb auch oft 'De Asia' tituliert wird, sowie 'De situ, ritu, moribus et conditione Germaniae descriptio' (kurz: Germania) und das Werk 'In Europeam' einzuordnen. In Nürnberg fanden die Schriften des Eneas grossen Anklang: so wurde z.B. die Übersetzung des 'Tractatus de liberorum educatione' in der Übersetzung von Niklas von Wyle 1481 in Nürnberg gedruckt, Anton Koberger druckte mehrfach die 'Epistolae familiares' Piccolominis und Hartmann Schedel, ein grosser Anhänger des Eneas, nutzte dessen oben genannte historisch-geographische Werke bei der Erstellung seiner Weltchronik.