Hartmann Schedel

Name
Hartmann Schedel
Biographie
Hartmann Schedel, geb. am 13.02.1440 in Nürnberg, gest. 1514 in Nürnberg. Nach dem Studium der Jurisprudenz in Leipzig begab sich Hartmann Schedel 1462/1463 nach Italien, um dort Medizin zu studieren. In Italien wurde er ähnlich wie andere Studenten mit dem Gedankengut des Humanismus konfrontiert, woraus seine Begeisterung für die Werke römischer und griechischer Schriftsteller der Antike erwuchs. Nach seiner Rückkehr aus Italien liess er sich zunächst in Nördlingen, dann in Amberg und im Jahre 1481 schliesslich wieder in seiner Heimatstadt Nürnberg nieder. Er arbeitete als Arzt, widmete sich aber darüber hinaus intensiv humanistischen Studien. Seine Bibliothek, die wohl die größte Privatbibliothek im damaligen Nürnberg war und die später zum Grundstock der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek in München wurde, umfasste 670 Druckwerke und mehr als 370 Handschriften. Die Werke geographisch-historischen Inhalts sind im von Schedel selbst erstellten Katalog unter den Rubriken wie z.B. Libri Astronomie Astrologie et Mathematici, Historici Greci, Latini veteres und Moderniores historici zu finden. Aus diesen Büchern schöpfte Schedel, der u.a. auch mit dem Nürnberger Chronisten Sigmund Meisterlin, dem Mathematiker Johannes Werner und dem Arzt Hieronymus Münzer befreundet war, zum großen Teil sein Wissen, als er seine Weltchronik [nach ihm auch als Schedelsche Weltchronik bezeichnet] verfasste. So hat z.B. die darin enthaltene Weltkarte ihre Vorlage in der venezianischen Druckausgabe 1488 der Cosmographia des antiken Geographen Pomponius Mela. Dass sich Schedel lange Zeit mit diesem Themenkreis beschäftigte, belegt eine bereits im Jahre 1472 von ihm angefertigte Abschrift der Kosmographie Melas. Eine von Schedel handschriftlich überlieferte knappe Abhandlung mit dem Titel ''De Globo Sperico Terre'' [beigefügt der Schrift 'De situ orbis habitabilis' von Dionysios Periegetes, Staatsbibliothek München] enthält interessante Angaben zu Herstellung und Quellen des Behaim-Globus. Sie sind in Textpassagen eingestreut, die der 1461 geschriebenen 'Asia' von Enea Silvio Piccolomini, dem späteren Papst Pius II., entnommen wurden.