Diogo Cao

Name
Diogo Cao
Biographie
Das Leben dieses portugiesischen Seefahrers ist nur bruchstückhaft zu erfassen und trotz zahlreicher Forschungen immer noch mit vielen Fragezeichen und Vermutungen versehen. Schon Caos Lebensdaten sind äusserst lückenhaft: Es ist nur bekannt, dass er aus dem Nordosten Portugals stammt und seine Familie mit der berühmten Seefahrersippe der Magalhães verwandt war. Über frühe Reisen und Entdeckungen Caos schweigen sich die Quellen aus, sie deuten jedoch vage einen grossen Erfahrungsschatz des Seefahrers an, als dieser von Portugals König Joao II. den Auftrag erhält, nach mehrjährigem Stillstand die Entdeckungen an der afrikanischen Westküste fortzusetzen. Mehrere Schiffe unter Caos Kommando erforschen vermutlich in den Jahren 1482 bis 1484 die Küste im Bereich der heutigen Staaten Gabun und Angola, sie dringen bis über den Zaire hinaus gen Süden, es wird ein friedlicher Kontakt zum mächtigen König des Kongo-Reiches aufgenommen. Die Expedition verlief offenbar zur vollen Zufriedenheit der Krone, denn noch im Jahr seiner Rückkehr wird Cao in den Adelsstand erhoben und ihm eine lebenslange Pension gewährt. Bald nach dieser Ehrung macht sich Cao erneut mit einem Geschwader Richtung Südafrika auf, um die östliche Seeroute nach Asien zu finden. Seine zweite Fahrt steht jedoch unter einem unglücklichen Stern, obwohl der als zupackende Natur beschriebene Nautiker die Küste bis über das Kaap Kruis in der Walfischbai [auf dem Globus: capo leto] hinaus entschleiert. Verschiedene Quellen sprechen undeutlich von hohen personellen Verlusten dieser Expedition, manche Indizien deuten auf eine überhastete Rückkehr. Die plötzliche Umkehr, eine Andeutung auf der Weltkarte des Henricus Martellus und ein Vermerk in portugiesischen Archivalien aus dem Jahre 1524 haben die Vermutung genährt, dass Cao während dieser zweiten Fahrt verstorben sei. Andere Mutmassungen gehen dahin, dass er wegen des Misserfolges dieser Fahrt beim König in Ungnade gefallen sein könnte und sich die Quellen aus diesem Grunde fortan beharrlich über ihn ausschweigen. Jedenfalls stand Cao trotz seiner Verdienste für das portugiesische Königshaus - immerhin hatte er rund 1400 Kilometer bis dato unbekanntes Küstenland erkundet, mehr als jeder seiner Landsleute - fortan im Schatten seiner Kollegen Bartolomeu Dias und Vasco da Gama, obwohl er jenen im wahrsten Sinne des Wortes den Weg nach Indien und damit zum Ruhm geebnet hat.