Hieronymus Münzer
Name
Hieronymus Münzer
Biographie
Hieronymus Münzer [lat.: Monetarius], vermutlich 1437 in Feldkirch [Vorarlberg] geboren, am 27.8.1508 in Nürnberg gestorben. Sein Studium und seine Lehrtätigkeit in Leipzig setzte Münzer mit einem Studium der Medizin in Pavia fort. 1478 liess er sich dann in Nürnberg nieder und arbeitete dort als Arzt. Aus Furcht vor den Gefahren der Pest verliess er 1484 die Stadt und begab sich erneut auf eine Reise durch Italien, wo er sich unter anderem intensiv mit antiker Literatur beschäftigte.
Die Bekanntschaft mit ebenfalls dem Humanismus zugewandten Nürnberger Gelehrten, wie z.B. Conrad Celtis und Hartmann Schedel war für Münzer sicher eine zusätzliche Motivation, sich auch nach der Rückkehr aus Italien weiterhin intensiv mit Texten antiker Autoren kritisch auseinanderzusetzen. Ebenso wie Willibald Pirckheimer und Hartmann Schedel besa auch Münzer eine eigene umfangreiche Bibliothek. Strabons 'Geographie', die kosmographischen Werke des Pomponius Mela, die Cosmographia von Ptolemäus, die geographischen Schriften von Enea Silvio Piccolomini [der spätere Papst Pius II.] und die Cosmographia des Laurentius Corvinus gehörten in zumeist italienischen Druckausgaben neben zahlreichen weiteren Werken zum Bestand dieser Bibliothek.
Seine eigenen Arbeiten bezeugen die Auseindersetzung mit diesen Werken und sein fundiertes Wissen auf diesem Fachgebiet: So war er an der Produktion und Herausgabe der Schedelschen Weltchronik beteiligt, überarbeitete für dieses Werk die Europa-Beschreibung Piccolominis und fügte unter anderem die Passage über Martin Behaims angebliche Beteiligung an der zweiten Afrika-Expedition Diogo Caos ein, deren Wahrheitsgehalt jedoch von der jüngeren Forschung stark angezweifelt wird. Auf seiner Europa-Reise 149495 fachsimpelte der Humanist mehrmals mit Portugals König Joao II. über Kosmographie und Entdeckungen, ein Jahr zuvor hatte er dem Regenten in einem Brief sogar eine Westfahrt nach Indien unter dem Kommando Martin Behaims vorgeschlagen. Zudem hat Münzer einen Bericht über die portugiesischen Entdeckungen in Westafrika verfasst, der uns in einer Abschrift Hartmann Schedels überliefert ist. Diese Abhandlung unter dem Titel 'De inventione Africae maritimae et occidentalis videlicet Geneae per Infantem Heinricum Portugalliae' basiert zwar in weiten Teilen auf den durch Martin Behaim überlieferten Bericht des Diogo Gomes, weist aber auch zahlreiche Ergänzungen auf.
Nicht zuletzt das rege geographische Interesse dürfte dafür ausschlaggebend gewesen sein, dass Münzer nach unserer heutigen Kenntnis von allen Nürnberger Humanisten den mit Abstand intensivsten und freundschaftlichsten Kontakt zu Martin Behaim hatte.
Die Bekanntschaft mit ebenfalls dem Humanismus zugewandten Nürnberger Gelehrten, wie z.B. Conrad Celtis und Hartmann Schedel war für Münzer sicher eine zusätzliche Motivation, sich auch nach der Rückkehr aus Italien weiterhin intensiv mit Texten antiker Autoren kritisch auseinanderzusetzen. Ebenso wie Willibald Pirckheimer und Hartmann Schedel besa auch Münzer eine eigene umfangreiche Bibliothek. Strabons 'Geographie', die kosmographischen Werke des Pomponius Mela, die Cosmographia von Ptolemäus, die geographischen Schriften von Enea Silvio Piccolomini [der spätere Papst Pius II.] und die Cosmographia des Laurentius Corvinus gehörten in zumeist italienischen Druckausgaben neben zahlreichen weiteren Werken zum Bestand dieser Bibliothek.
Seine eigenen Arbeiten bezeugen die Auseindersetzung mit diesen Werken und sein fundiertes Wissen auf diesem Fachgebiet: So war er an der Produktion und Herausgabe der Schedelschen Weltchronik beteiligt, überarbeitete für dieses Werk die Europa-Beschreibung Piccolominis und fügte unter anderem die Passage über Martin Behaims angebliche Beteiligung an der zweiten Afrika-Expedition Diogo Caos ein, deren Wahrheitsgehalt jedoch von der jüngeren Forschung stark angezweifelt wird. Auf seiner Europa-Reise 149495 fachsimpelte der Humanist mehrmals mit Portugals König Joao II. über Kosmographie und Entdeckungen, ein Jahr zuvor hatte er dem Regenten in einem Brief sogar eine Westfahrt nach Indien unter dem Kommando Martin Behaims vorgeschlagen. Zudem hat Münzer einen Bericht über die portugiesischen Entdeckungen in Westafrika verfasst, der uns in einer Abschrift Hartmann Schedels überliefert ist. Diese Abhandlung unter dem Titel 'De inventione Africae maritimae et occidentalis videlicet Geneae per Infantem Heinricum Portugalliae' basiert zwar in weiten Teilen auf den durch Martin Behaim überlieferten Bericht des Diogo Gomes, weist aber auch zahlreiche Ergänzungen auf.
Nicht zuletzt das rege geographische Interesse dürfte dafür ausschlaggebend gewesen sein, dass Münzer nach unserer heutigen Kenntnis von allen Nürnberger Humanisten den mit Abstand intensivsten und freundschaftlichsten Kontakt zu Martin Behaim hatte.