Hytext Festland Suedafrika 0
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Wissensstand: Erst wenige Jahre nach der Umseglung des Kaps der Guten Hoffung durch Bartolomeu Dias konnte das Wissen über diesen Teil des Kontinents naturgemäß nicht allzu gross sein. Doch auch die jüngsten Entdeckungen schlagen sich auf dem Globus fehlerhaft bzw. gar nicht nieder. So ist die Küste im Vergleich mit ihrem natürlichen Verlauf viel zu weit nach Süden verzerrt, der Zaire [real auf dem 6. südlichen Breitengrad liegend] mündet zum Beispiel am Südlichen Wendekreis ins Meer. Die zweite Expedition 1485 des portugiesischen Entdeckers Diogo Cao von ca. 1485 ist zwar in einer sehr ausführlichen Legende geschildert und der Endpunkt der Expedition mit einer Flagge markiert, doch die kartographische Umzeichnung ist vollkommen missglückt: Die von Cao entdeckten Landschaften an der Südwestküste Afrikas werden zur umschiffbaren Spitze des Kontinents, der ohnehin viel zu weit südlich eingezeichnete monte nigro des "Erdapfels" damit quasi zum Kap der guten Hoffnung. Trotz aller optischer Ähnlichkeit zu den realen Verhältnissen gibt es jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass genauere Kenntnisse von der erfolgreichen Expedition des Bartolomeu Dias im Jahr 1488 in die Darstellung eingeflossen sind. So präsentiert sich ein Wissensgemenge aus antiken Vorstellungen für das Landesinnere, neuen Informationen über den Küstenbereich und schlichtweg fiktiven Elementen wie z.B. der mächtigen Landzunge im Südosten, die vermutlich ein Relikt der alten Vorstellung einer Landbrücke zwischen Südafrika und Ostasien ist.
Quellen: Ähnlich wie im Falle Ostafrikas bleibt die Herkunft der Städtenamen im Landesinneren rätselhaft. Die Regionsbezeichnungen sind hingegen antiker Provenienz. Die Ortsbezeichnungen an der Küste bis hinunter zur Südwestspitze sind überwiegend geläufig und eindeutig dem portugiesischem Portulan-Typ entnommen. Obwohl die Toponyme einen relativ hohen Grad der Übereinstimmung mit der Martellus-Weltkarte von ca. 1489 aufweisen, ist diese Erddarstellung wohl kaum eine direkte Quelle des Globus gewesen. Sehr ungewöhnlich sind hingegen die Küstennamen am Südzipfel Afrikas. Die auffallende Landspitze im Südosten ähnelt der genannten Karte von Martellus, sie findet sich in frappierend ähnlicher Form auch auf der der sogenannten Yale-Weltkarte dieses Kartographen.
Weltbild: Trotz der Entdeckungen leben die zum Teil mythischen Elemente der antiken Geographie fort. Markante Beispiele dafür sind die torrida zona und die Darstellung von Skiapoden und doppelköpfiger Schlange. In dieser Beziehung ist der Globus ein Kind seiner Zeit und steht prägnant und beispielhaft für die Kartographie zur Zeit der frühen Entdeckungsphase in Mitteleuropa: Die beginnende Reform des antiken geographischen Weltbildes kündigt sich zwar an, man wagt jedoch noch nicht, dieses Weltbild generell in Zweifel zu ziehen.
Quellen: Ähnlich wie im Falle Ostafrikas bleibt die Herkunft der Städtenamen im Landesinneren rätselhaft. Die Regionsbezeichnungen sind hingegen antiker Provenienz. Die Ortsbezeichnungen an der Küste bis hinunter zur Südwestspitze sind überwiegend geläufig und eindeutig dem portugiesischem Portulan-Typ entnommen. Obwohl die Toponyme einen relativ hohen Grad der Übereinstimmung mit der Martellus-Weltkarte von ca. 1489 aufweisen, ist diese Erddarstellung wohl kaum eine direkte Quelle des Globus gewesen. Sehr ungewöhnlich sind hingegen die Küstennamen am Südzipfel Afrikas. Die auffallende Landspitze im Südosten ähnelt der genannten Karte von Martellus, sie findet sich in frappierend ähnlicher Form auch auf der der sogenannten Yale-Weltkarte dieses Kartographen.
Weltbild: Trotz der Entdeckungen leben die zum Teil mythischen Elemente der antiken Geographie fort. Markante Beispiele dafür sind die torrida zona und die Darstellung von Skiapoden und doppelköpfiger Schlange. In dieser Beziehung ist der Globus ein Kind seiner Zeit und steht prägnant und beispielhaft für die Kartographie zur Zeit der frühen Entdeckungsphase in Mitteleuropa: Die beginnende Reform des antiken geographischen Weltbildes kündigt sich zwar an, man wagt jedoch noch nicht, dieses Weltbild generell in Zweifel zu ziehen.
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