Vinzenz Von Beauvais (Biographie)

Schlagwort (Infotyp)
Biographie
Titel
Vinzenz Von Beauvais
Identifikator
Biographie Vinzenz Von Beauvais
Biographie von
Schlagwörter (Gattung)
Historiker
Naturwissenschaftler
Theologe
Bibliographische Quelle
DURANT (1978), S. 190
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Zwischen 1184 und 1194 geboren, trat Vinzenz von Beauvais nach einem Studium an der Universität in Paris 1228 ins Dominikanerkloster von Beauvais ein. König Ludwig IX. ernannte ihn zum Leiter der Studien und pädagogischen Berater des königlichen Hofes. In dieser Eigenschaft verbrachte Vinzenz einige Zeit in der Abtei Royaumont, kehrte um 1260 jedoch nach Beauvais zurück, wo er um 1264 verstarb.
Vinzenz von Beauvais ist der Verfasser des Speculum maius, der größten Enzyklopädie des Mittelalters, die wohl nach 1256 abgeschlossen war. Sie beschäftigt sich im ersten von drei Teilen mit dem Speculum naturale, also der Natur und ihren Gesetzmäßigkeiten, im zweiten Teil, dem Speculum doctrinale, mit den Wissenschaften und schließt mit dem Speculum historale, einer weltgeschichtlichen Betrachtung bis zum Jahr 1250. Vinzenz von Beauvais exzerpierte dafür rund 450 griechische, lateinische und arabische Autoren. Sein Werk vereinigt daher antikes und morgenländisches Gedankengut mit mittelalterlichem Wissen und Denken in einer systematischen Aufstellung. Die große Bedeutung des Speculum maius bis in die frühe Neuzeit beweist die erste Drucklegung des Werkes im Jahr 1474. So sind in die Weltchronik des Hartmann Schedel zahlreiche Passagen aus dem Speculum naturale übernommen worden, allerdings nicht auf direktem Wege, sondern úber das Chronicon universale des Erzbischofs Antonin von Florenz.
Kommentar
Ein Globustext im Bereich der ostasiatischen Inseln nennt Vinzenz von Beauvais zusammen mit anderen Klassikern aus Antike und Mittelalter als Quelle für 'wunderliche Völker, seltsame Fische und Tiere'. Der hergestellte Bezug zu den Gelehrten sollte den zahlreich erwähnten Legenden und Fabelwesen auf dem Globus offenbar einen seriösen Charakter geben.