Pordenone (Reise)

Schlagwort (Infotyp)
Reise
Titel
Pordenone
Identifikator
Reise Pordenone
Schlagwörter (Gattung)
Mission
Mönch
Bibliographische Quelle
PORDENONE (1968)
JANDESEK (1987)
verbundene Orte
Der Franziskaner Odoric da Pordenone [in Friaul] reiste in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts bis nach China, wo er sich ca. drei Jahre in Cambalec [Gebiet des heutigen Peking] aufhielt. Nach Beendigung seiner insgesamt ca. 12 Jahre dauernden Missionsreise diktierte er im Mai 1330 seinem Mitbruder Guglielmo de Solagna in Padua einen Bericht darüber. Von Hormoz aus war er mit zahlreichen Unterbrechungen über den Seeweg bis nach Kanton gelangt, hatte von dort aus seinen Weg in den Bereich des heutigen Pekings fortgesetzt und war schliesslich auf dem Landweg durch das Innere Asiens zurück in die Heimat gelangt. Obwohl er selbst Franziskaner war, stiess das Martyrium, das einst vier Ordensbrüder im indischen Tana [Region des heutigen Bombay] erlitten hatten, bei ihm auf besonderes Interesse und daher geht er auch in seinem Bericht ausführlich darauf ein. Darüber hinaus widmet Pordenone rund ein Drittel des Textes der Beschreibung Chinas, wobei er nicht nur auf die religiösen Sitten der Einheimischen eingeht, sondern auch die politische und wirtschaftliche Situation skizziert. Ebenso wie der Bericht Marco Polos fand auch die mit 'Relatio' betitelte Schilderung Pordenones, die er nach Ende seiner Reise auf Befehl seines Vorgesetzten Guidotto diktierte, bereits vor der Erfindung der Druckkunst weite Verbreitung: Auszüge daraus übersetzte 1359 Konrad Steckel [vom Tegernsee] erstmals ins Deutsche.