Kolumbus (Biographie)
Schlagwort (Infotyp)
Biographie
Titel
Kolumbus
Identifikator
Biographie Kolumbus
Biographie von
Schlagwörter (Gattung)
Entdecker
Seefahrer
Bibliographische Quelle
VENZKE (1992)
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Der 1451 geborene Genueser Wollwebersohn Christoph Kolumbus kam bereits früh zur Küstenseefahrt. 1476 ging er als Handelsvertreter nach Portugal und warb dort 1484 erstmals vergeblich bei König Joao II. um Unterstützung für seine Idee, Indien auf dem westlichen Seeweg zu erreichen. Der Gedanke einer Westfahrt, dem die Annahme der Kugelgestalt der Erde zugrunde lag, stammte jedoch keineswegs von Kolumbus selbst, sondern verbreitete sich zu dieser Zeit in mehreren Ländern. Kolumbus wurde von dem Florentiner Arzt und Gelehrten Paolo dal Pozzo Toscanelli zu der Fahrt angeregt, der auf Anfrage der portugiesischen Krone bereits 1474 den Erfolg einer derartigen Unternehmung positiv eingeschätzt hatte.
Nach der portugiesischen Ablehnung versuchte Kolumbus im folgenden Jahr, die spanische Königin Isabella von seinem Vorhaben zu überzeugen. Nach fast fünfjähriger Prüfung erhielt er allerdings erneut einen negativen Bescheid. Erst 1491, nach erfolgreicher Vertreibung der Mauren aus Spanien, sagten ihm die spanischen Majestäten ihre Unterstützung zu und gingen zudem auf seinen umfangreichen Forderungskatalog ein, der ihm beim Erfolg seiner Reise unter anderem mehrere Titel und einen Teil der zu erwartenden Einkünfte zusicherte.
Die am 3. August 1492 begonnene erste Westfahrt Kolumbus wurde auf der Kanareninsel La Gomera kurz unterbrochen, bevor die drei Schiffe Santa Maria, Nina und Pinta am 6. September endgültig aufbrachen. Nach 36 Tagen Fahrt erreichten sie am 12. Oktober die Bahamas-Insel Guanahani, die von Kolumbus als eine dem chinesischen Festland vorgelagerte Insel gedeutet wurde. Auf der Weiterfahrt legte Kolumbus an der cubanischen Nordküste an und betrat, nachdem die Schiffe wieder Heimatkurs eingeschlagen hatten, das heutige Haiti. Im März 1493 kehrte der nunmehrige Vizekönig der von ihm entdeckten Länder nach Spanien zurück.
Auf seiner zweiten Reise nach Westen, die Kolumbus in den Jahren 1493 bis 1496 unternahm, setzte er die Erforschung der Karibik fort und gründete in den jungen Kolonien Siedlungen. Während er jedoch als Entdecker weiterhin erfolgreich blieb, war seine Herrschaft als Vizekönig durch viele Fehlentscheidungen mehr als unglücklich. So gelang es ihm nicht, bei seinem dritten Aufenthalt in der Karibik 1498 bis 1500 einen Konflikt mit den spanischen Kolonialisten zu lösen. Kolumbus wurde deshalb als Gouverneur abgelöst und als Gefangener nach Spanien zurückgebracht. Zwar wurde er wieder auf freien Fuss gesetzt, seine verlorenen Ämter erhielt er jedoch nicht zurück. Auf seiner letzten Reise erkundete Kolumbus 1502 bis 1504 einen Teil der mittelamerikanischen Küste. Nur zwei Jahre nach seiner Rückkehr verstarb er am 20.Mai 1506 in Valladolid.
Die Frage, ob Kolumbus wirklich als erster Europäer Amerika entdeckt hat, ist in der historischen Forschung viel und heftig diskutiert worden. Tatsache ist, dass historische Quellen eine Erstentdeckung des Kontinents im 10. Jh. durch die Wikinger möglich erscheinen lassen, archäologische Funde diese Vermutung sogar bestärken.
Vor allem in der älteren und populären Literatur wird Kolumbus häufig als genialer, mit vorausschauendem Weitblick ausgestatteter Draufgänger charakterisiert. Als Einwand mag gelten, dass Kolumbus bis zu seinem Tode die Tragweite seiner Entdeckung nicht zu erkennen vermochte. Er beharrte darauf, den Westweg nach Indien gefunden zu haben. Insofern ist die Benennung des neuen Kontinents nach Amerigo Vespucci gerechtfertigt, der die Leistung vollbracht hat, die Neue Welt als solche auch erkannt zu haben. Kolumbus gebührt jedoch zweifelsfrei der Ruhm, als erster die Westfahrt-Idee in die Tat umgesetzt zu haben.
Nach der portugiesischen Ablehnung versuchte Kolumbus im folgenden Jahr, die spanische Königin Isabella von seinem Vorhaben zu überzeugen. Nach fast fünfjähriger Prüfung erhielt er allerdings erneut einen negativen Bescheid. Erst 1491, nach erfolgreicher Vertreibung der Mauren aus Spanien, sagten ihm die spanischen Majestäten ihre Unterstützung zu und gingen zudem auf seinen umfangreichen Forderungskatalog ein, der ihm beim Erfolg seiner Reise unter anderem mehrere Titel und einen Teil der zu erwartenden Einkünfte zusicherte.
Die am 3. August 1492 begonnene erste Westfahrt Kolumbus wurde auf der Kanareninsel La Gomera kurz unterbrochen, bevor die drei Schiffe Santa Maria, Nina und Pinta am 6. September endgültig aufbrachen. Nach 36 Tagen Fahrt erreichten sie am 12. Oktober die Bahamas-Insel Guanahani, die von Kolumbus als eine dem chinesischen Festland vorgelagerte Insel gedeutet wurde. Auf der Weiterfahrt legte Kolumbus an der cubanischen Nordküste an und betrat, nachdem die Schiffe wieder Heimatkurs eingeschlagen hatten, das heutige Haiti. Im März 1493 kehrte der nunmehrige Vizekönig der von ihm entdeckten Länder nach Spanien zurück.
Auf seiner zweiten Reise nach Westen, die Kolumbus in den Jahren 1493 bis 1496 unternahm, setzte er die Erforschung der Karibik fort und gründete in den jungen Kolonien Siedlungen. Während er jedoch als Entdecker weiterhin erfolgreich blieb, war seine Herrschaft als Vizekönig durch viele Fehlentscheidungen mehr als unglücklich. So gelang es ihm nicht, bei seinem dritten Aufenthalt in der Karibik 1498 bis 1500 einen Konflikt mit den spanischen Kolonialisten zu lösen. Kolumbus wurde deshalb als Gouverneur abgelöst und als Gefangener nach Spanien zurückgebracht. Zwar wurde er wieder auf freien Fuss gesetzt, seine verlorenen Ämter erhielt er jedoch nicht zurück. Auf seiner letzten Reise erkundete Kolumbus 1502 bis 1504 einen Teil der mittelamerikanischen Küste. Nur zwei Jahre nach seiner Rückkehr verstarb er am 20.Mai 1506 in Valladolid.
Die Frage, ob Kolumbus wirklich als erster Europäer Amerika entdeckt hat, ist in der historischen Forschung viel und heftig diskutiert worden. Tatsache ist, dass historische Quellen eine Erstentdeckung des Kontinents im 10. Jh. durch die Wikinger möglich erscheinen lassen, archäologische Funde diese Vermutung sogar bestärken.
Vor allem in der älteren und populären Literatur wird Kolumbus häufig als genialer, mit vorausschauendem Weitblick ausgestatteter Draufgänger charakterisiert. Als Einwand mag gelten, dass Kolumbus bis zu seinem Tode die Tragweite seiner Entdeckung nicht zu erkennen vermochte. Er beharrte darauf, den Westweg nach Indien gefunden zu haben. Insofern ist die Benennung des neuen Kontinents nach Amerigo Vespucci gerechtfertigt, der die Leistung vollbracht hat, die Neue Welt als solche auch erkannt zu haben. Kolumbus gebührt jedoch zweifelsfrei der Ruhm, als erster die Westfahrt-Idee in die Tat umgesetzt zu haben.
Kommentar
Der spanische Historiker Antonio de Herrera [1559-1625] schrieb in seinen 1601 in Madrid erschienenen 'Historia General de las Indias, 1492-1554', dass Kolumbus von seinem portugiesischem Freund Martin de Bohemia zu der Westfahrt nach Indien angeregt worden sei [Dec. I, Lib. 6, I, C. 2]. Die angebliche Freundschaft zwischen Kolumbus und Behaim wurde vor allem in der älteren Forschungsliteratur immer wieder kolpotiert, obwohl es abgesehen von Herreras kurzer Erwähnung keine weiteren Andeutungen dafür gibt. Allerdings ist eine Bekanntschaft auch nicht auszuschließen, da sich beide Personen zumindest 1484 zeitgleich in Lissabon aufhielten.