Gomes (Reise)
Schlagwort (Infotyp)
Reise
Titel
Gomes
Identifikator
Reise Gomes
Schlagwörter (Gattung)
Entdeckungsbericht
Seefahrt
Bibliographische Quelle
MONOD (1959)
Der Reisebericht 'De prima iuentione Gujnee' des portugiesischen Seefahrers Diogo Gomes ist durch eine Überlieferung Martin Behaims erhalten und keineswegs - wie bis auf den heutigen Tag fälschlicherweise immer wieder kolpotiert - diesem 'nur' gewidmet. Behaim hat seine Informationen offenbar direkt von Gomes während der ersten Jahre seines Lebensabschnitts in Portugal - also frühestens 1484 - erhalten. Auf dieser Grundlage verfasste der in Lissabon lebende deutsche Buchdrucker Valentim Fernandes ein handschriftliches lateinisches Manuskript. Der Bericht befindet sich heute im Peutinger-Nachlass in der Staatsbibliothek München [Cod. Hisp. 27], die Einleitung nennt ausdrücklich Behaim als Quelle der Erzählung.
Diogo Gomes [vom König vor 1451 zum Ritter erhoben, wird ab 1459 als königlicher Verwalter von Sintra erwähnt, spätestens 1480 Titel eines königlichen Schloßkastellans in Sintra] fasst eingangs in seinem Bericht die portugiesischen Entdeckungen an der westafrikanischen Küste seit 1415 zusammen. Den Hauptteil des Textes bilden die zwei Expeditionen [ca. 1456 und zwischen 1458 und 1462] unter seinem Kommando im Gebiet des Gambia. Auf seiner ersten Reise ist Gomes nach eigenen Angaben den Fluss hinaufgefahren und bis zur Goldhandelsmetropole Cantor gelangt.
Die Erzählung weist einige chronologische und geographische Ungereimtheiten auf, was jedoch angesichts des enormen Zeitraums zwischen Handlung und Niederschrift nicht sonderlich verwunderlich ist. Die zahlreich eingeflochtenen Informationen über die Handelswege in Nordafrika und die Machtverhältnisse zwischen den den Völkern Westafrikas waren zeitgenössisch von großem Interesse. Der Quellenwert wird allerdings vermindert durch die äusserst subjektive und auf Eigenlob bedachte Darstellung, so proklamiert Gomes darin die überwiegend Alvise da Ca'da Mosto zugeschriebene Entdeckung der Kapverdischen Inseln für sich.
Diogo Gomes [vom König vor 1451 zum Ritter erhoben, wird ab 1459 als königlicher Verwalter von Sintra erwähnt, spätestens 1480 Titel eines königlichen Schloßkastellans in Sintra] fasst eingangs in seinem Bericht die portugiesischen Entdeckungen an der westafrikanischen Küste seit 1415 zusammen. Den Hauptteil des Textes bilden die zwei Expeditionen [ca. 1456 und zwischen 1458 und 1462] unter seinem Kommando im Gebiet des Gambia. Auf seiner ersten Reise ist Gomes nach eigenen Angaben den Fluss hinaufgefahren und bis zur Goldhandelsmetropole Cantor gelangt.
Die Erzählung weist einige chronologische und geographische Ungereimtheiten auf, was jedoch angesichts des enormen Zeitraums zwischen Handlung und Niederschrift nicht sonderlich verwunderlich ist. Die zahlreich eingeflochtenen Informationen über die Handelswege in Nordafrika und die Machtverhältnisse zwischen den den Völkern Westafrikas waren zeitgenössisch von großem Interesse. Der Quellenwert wird allerdings vermindert durch die äusserst subjektive und auf Eigenlob bedachte Darstellung, so proklamiert Gomes darin die überwiegend Alvise da Ca'da Mosto zugeschriebene Entdeckung der Kapverdischen Inseln für sich.