Arabien (Handel)

Schlagwort (Infotyp)
Handel
Titel
Arabien
Identifikator
Handel Arabien
Schlagwörter (Gattung)
Handelswaren
Handelswege
Der Nahe Osten hatte im Welthandelssystem des Spätmittelalters vor allem die Funktion eines Warenumschlagplatzes im Handel zwischen Asien und Europa: Hier endeten die wichtigsten, von Indien als der asiatischen Handelsdrehscheibe kommenden Handelsrouten, und von hier aus wurden die Güter über den Levantehandel weiter nach Europa vermittelt. Die älteste Handelsverbindung führte von der Mündung des Indus durch den Persischen Golf zur Mündung des Euphrat, von dort aus über Land durch Mesopotamien zur Mittelmeerküste. Eine weitere Seeroute verband die indischen Häfen mit dem Jemen, von wo die Handelsgüter über das Rote Meer nach Ägypten befördert wurden. Von dort wurden sie durch venezianische und andere italienische Kaufleute nach West- und Südeuropa transportiert. Die arabischen Häfen Aden und Djiddah waren neben den persischen Häfen Esh-Shihr und Hormus die großen Umschlagplätze dieser Route. Von hier aus bestanden intensive Handelsbeziehungen zu indischen Häfenstädten wie Diu, Goa und Kalikut. Im Nordwesten Indiens nahm eine weitere Handelsstraße ihren Ausgang, auf der die Waren über die Pässe nach Iran und von dort dann zum Kaspischen Meer befördert wurden
Die Araber bezogen aus Indien vor allem Gewürz, Wachs, Eisen, Zucker, Reis, Kokosnüsse, Edelsteine, Porzellan und Textilien. Im Gegenzug exportierten sie Pferde, Rosinen, Salz und andere Waren nach Indien. Durch die sich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts herausbildende Vormacht der Portugiesen im Indischen Ozean und der damit einhergehende Monopolisierung des Gewürzhandels verlor Arabien seine große Bedeutung für das Welthandelssystem