In Eislant

Titel
In Eislant
Identifikator
Langtext In Eislant N
Schlagwörter
Bewohner
Handel
Religion
Ressourcen
Handschrift
17 Jh.
Bastarda
Erhaltungszustand
Teilweise verdorben
Farbe
Unbestimmt
Moderne Lesung
Text
In eislant ist schön weis volck und sindt kristen do selbst [ist gewonheit das man die hundt teuer] Ergänzt nach Ravensteins Lesung. verkauft u~nd Ire kindt geben sy hinwegk den kauffleuten umb gots willen auf dass die andern brot haben Die letzten drei Zeilen des Textes sind teilweise im 19. Jahrhundert recht ungeschickt ausgebessert worden, die Transkription bezieht sich auf die trotzdem noch erkennbare ältere Schrift.
Kommentar
Der Text enthält zutreffende Angaben über Island, was angesichts der Dürftigkeit zeitgenössischer Quellen über den Norden Europas verwundert. Zumal ein rechts von der Insel plazierter Text weitere Informationen bietet. Die Erwähnung des Christentums ist zutreffend, Island wurde bereits am Ende des 10. Jahrhunderts christianisiert. Auch erfeuten sich Hunde von der Insel an englischen Höfen großer Beliebtheit und wurden zu diesem Zweck exportiert. Die Isländer verkauften allerdings keineswegs ihre Kinder, die Passage dürfte sich vielmehr auf Seepiraten beziehen, die Kinder geraubt und als Sklaven weiterverkauft haben sollen. Einige Quellen aus dem 15. Jahrhundert belegen diesen Menschenhandel in nordischen Gewässern.