Ueberblick (Reise)
Schlagwort (Infotyp)
Reise
Titel
Ueberblick
Identifikator
Reise Ueberblick
Schlagwörter (Gattung)
Buchdruck
Literatur
Mission
Pilger
Wallfahrt
Bibliographische Quelle
BRENNER (1989)
verbundene Personen
Nicht erst in unserer heutigen Zeit spielt Reisen eine große Rolle, bereits im Mittelalter gab es die unterschiedlichsten Motive die Heimat zu verlassen: so reisten z.B. Herrscher und ihre Heere in Ausübung ihrer politischen Aufgaben, Kreuzfahrer waren zur 'Verteidigung' des christlichen Glaubens unterwegs, Mönche zogen zu Missionsreisen aus, Pilger brachen zur Erlangung ihres Seelenheils bzw. Vergebung ihrer Sünden nach Rom, Jerusalem oder Santiago de Compostela auf [Pilgerreisen; Breydenbachs Reise ins Heilige Land]. Zur Kontaktaufnahme mit Herrschern fremder Länder wurden Gesandte losgeschickt wie etwa carpine und Rubruk nach Asien und europäische Handelsherren versuchten immer wieder neue Handelswege zu erkunden. Beispielhaft für die zahllosen Handelsreisen des Spätmittelalters stehen die Unternehmungen des italienischen Seefahrers Alvise da Ca' Mostos in Westafrika, die Reise des venezianischen Kaufmanns Nicolò de Conti nach Asien und die abenteuerliche Odyssee des Marco Polo.
Derart unterschiedlich motiviert gelangten Europäer schon seit dem Mittelalter zum Teil bis tief in asiatisches Gebiet. Erst in der Frühen Neuzeit tritt verstärkt der Aspekt der Weiterbildung hinzu, der Studenten, Handwerker und Künstler veranlasste, auf Reisen zu gehen. Viele dieser Unternehmungen sind durch schriftliche Zeugnisse auch heute noch nachvollziehbar und liefern wertvolle Beschreibungen der Reiserouten und -umstände. Bemerkenswerte Erlebnisse, Sehenswürdigkeiten und die Eigenheiten fremder Kulturen werden ebenso aufgezeichnet wie historische und geographische Schilderungen. Je nach ihrem Schwerpunkt lassen sich die Schilderungen in verschiedene Kategorien, wie z.B. Reiseinstruktionen-führer, Entdeckungsberichte, Reisebeschreibungen oder Reisedichtung unterteilen.
Für die Leser spielte neben der sachlichen Information auch der Unterhaltungswert eine wichtige Rolle und auch der Leserkreis wuchs über die mit der lateinischen Sprache vertrauten Gelehrten, was sich in einer steigenden Anzahl deutschsprachiger Texte bemerkbar macht. Der teilweise populäre Charakter dieser Literturgattung zeigt sich besonders in Marco Polos 'Il Milione' und vor allem in der Erzählung des Johann Mandeville, dessen fiktive Weltreise allein im deutschsprachigen Raum zwischen 1480 und 1488 in sieben verschiedenen Druckausgaben erschien. Während bei Reisebeschreibungen in ferne Länder die Grenze zwischen Realität und Phantasie schon mal verwischt, geben Reiseführer bekannter Gebiete zum Teil wertvolle Hinweise für die Durchführung einer Reise oder beschreiben teilweise sogar recht detailliert Sehenswürdigkeiten [z.B. Flavio Biondo: Italia illustrata, 1459]. Als ergänzendes Hilfsmittel insbesondere für Rom-Pilger schuf der Nürnberger Kartograph Erhard Etzlaub 1492 eine Romwegkarte, deren Vorzug es war, dass auf ihr Entfernungen in Meilenabständen markiert waren. Weniger an der praktischen Benutzung orientierte sich das mehr dem literarischen Bereich angehörende, dem humanistischem Gedankengut nahestehende Reisegedicht. Das Hodoeporikon des Johannes Butzbach ist nur ein Beispiel für diese Form der Darstellung einer Reise.
Derart unterschiedlich motiviert gelangten Europäer schon seit dem Mittelalter zum Teil bis tief in asiatisches Gebiet. Erst in der Frühen Neuzeit tritt verstärkt der Aspekt der Weiterbildung hinzu, der Studenten, Handwerker und Künstler veranlasste, auf Reisen zu gehen. Viele dieser Unternehmungen sind durch schriftliche Zeugnisse auch heute noch nachvollziehbar und liefern wertvolle Beschreibungen der Reiserouten und -umstände. Bemerkenswerte Erlebnisse, Sehenswürdigkeiten und die Eigenheiten fremder Kulturen werden ebenso aufgezeichnet wie historische und geographische Schilderungen. Je nach ihrem Schwerpunkt lassen sich die Schilderungen in verschiedene Kategorien, wie z.B. Reiseinstruktionen-führer, Entdeckungsberichte, Reisebeschreibungen oder Reisedichtung unterteilen.
Für die Leser spielte neben der sachlichen Information auch der Unterhaltungswert eine wichtige Rolle und auch der Leserkreis wuchs über die mit der lateinischen Sprache vertrauten Gelehrten, was sich in einer steigenden Anzahl deutschsprachiger Texte bemerkbar macht. Der teilweise populäre Charakter dieser Literturgattung zeigt sich besonders in Marco Polos 'Il Milione' und vor allem in der Erzählung des Johann Mandeville, dessen fiktive Weltreise allein im deutschsprachigen Raum zwischen 1480 und 1488 in sieben verschiedenen Druckausgaben erschien. Während bei Reisebeschreibungen in ferne Länder die Grenze zwischen Realität und Phantasie schon mal verwischt, geben Reiseführer bekannter Gebiete zum Teil wertvolle Hinweise für die Durchführung einer Reise oder beschreiben teilweise sogar recht detailliert Sehenswürdigkeiten [z.B. Flavio Biondo: Italia illustrata, 1459]. Als ergänzendes Hilfsmittel insbesondere für Rom-Pilger schuf der Nürnberger Kartograph Erhard Etzlaub 1492 eine Romwegkarte, deren Vorzug es war, dass auf ihr Entfernungen in Meilenabständen markiert waren. Weniger an der praktischen Benutzung orientierte sich das mehr dem literarischen Bereich angehörende, dem humanistischem Gedankengut nahestehende Reisegedicht. Das Hodoeporikon des Johannes Butzbach ist nur ein Beispiel für diese Form der Darstellung einer Reise.