Mandeville (Reise)
Schlagwort (Infotyp)
Reise
Titel
Mandeville
Identifikator
Reise Mandeville
Schlagwörter (Gattung)
Buchdruck
Literatur
Bibliographische Quelle
MANDEVILLE (1989)
DELUZ (1988)
Nur auf Vermutungen beruhen Aussagen, wer sich hinter dem Namen Johann Mandeville verbirgt. Möglicherweise war es der Lütticher Arzt Jean de Bourgogne [ca. 1300-1372, [ehemaliger Earl of Monfort in England], der unter dem Pseudonym Jean de Mandeville zwischen 1356 und 1371 in anglonormannischem Französisch die Reiseerzählung verfasste. Obwohl es sich im wesentlichen um eine fiktive Reise handelt, über die der Verfasser berichtet, war der Text weit verbreitet. Vielleicht war es die geschickte Kompilation aus den Werken anerkannter Autoren, die den Erfolg des Werkes, das als Reise zum Heiligen Grab beginnt, schliesslich aber bis nach China führt, begründete. Er schrieb die Berichte des Marco Polo und des Oderico de Pordenone teilweise regelrecht ab, fügte phantastische Begebenheiten und Schilderungen über Fabel- und Monsterwesen hinzu und schuf so eine Reisebeschreibung, deren Unterhaltungswert alle übrigen übertraf. Allein im deutschsprachigen Raum erschienen zwischen 1480 und 1488 sieben verschiedene Druckausgaben.