Nuernberg (Humanismus)
Schlagwort (Infotyp)
Humanismus
Titel
Nuernberg
Identifikator
Humanismus Nuernberg
Schlagwörter (Gattung)
Bibliothek
Buchdruck
Chronistik
Dichtkunst
Handelsrouten
Die guten Handelsverbindungen, die fähigen Instrumentenbauer und die leichte Kommunikationsmöglichkeit mit Gelehrten waren die Gründe, die den berühmten Mathematiker und Astronom Regiomontanus veranlassten, sich 1471 in Nürnberg niederzulassen. Nicht nur für ihn war Nürnberg gewissermassen das Zentrum Europas. Im Bereich der Kunst repräsentieren Namen wie Albrecht Dürer, Veit Stoss, Adam Krafft oder Peter Vischer die Bedeutung dieser Stadt. Obwohl Nürnberg keine Universität besass, fand sich innerhalb kürzester Zeit ein Kreis von Gelehrten zusammen, der sich neben seinen sonstigen beruflichen Verpflichtungen intensiv humanistischen Studien hingab.
Erster Höhepunkt in diesem Zusammenhang war die von Kaiser Friedrich III. 1487 vorgenommene Krönung von des Dichters Conrad Celtis zum poeta laureatus auf der Nürnberger Kaiserburg. Ein weiterer die Gründung einer Poetenschule im Jahre 1496, deren Lehrplan aber nach kurzer Zeit auch die übrigen Nürnberger Schulen übernahmen und somit die Poetenschule überflüssig wurde. Die umfangreichen, thematisch vielseitigen Bestände Nürnberger Kloster- und Privatbibliotheken der damaligen Zeit sowie die erhaltenen Briefwechsel belegen über diese Einzelereignisse hinaus das rege wissenschaftliche Leben in der Stadt. Dass man neben der philologischen Auseinandersetzung mit antiken Texten auch der Geographie und Historiographie einen hohen Stellenwert beimass, lag auf der Hand, denn in Nürnberg liefen Fernstrassen aus allen vier Himmelsrichtungen zusammen, Handelsbeziehungen bestanden u.a. nach Italien, Frankreich, Spanien und Polen, Pilger reisten nach Rom und ins Heilige Land.
Kein Wunder also, dass Nürnberger Bürger Reiseberichte, chronikalische und geographische Werke verfassten, bearbeiteten und zum Teil sogar in Nürnberg druckten. Das wohl beste Beispiel für die erwähnte Internationalität ist der erste Reisebericht, den der Nürnberger Drucker Friedrich Creussner 1477 druckte: der Reisebericht Marco Polos - ein von einem Venezianer verfasster, ursprünglich in Altfranzösisch vorliegender Text, übersetzt ins Lateinische, erstmals nördlich der Alpen in deutscher Übersetzung in Nürnberg gedruckt. Literarischem Sammeleifer ist das wohl grösste Buchunternehmen der damaligen Zeit zu verdanken: die nach ihrem Initiator Hartmann Schedel benannte Schedelsche Weltchronik. Namhafte Künstler, darunter auch Albrecht Dürer, stellten zur Illustration des ca. 500 Seiten starken Werkes ca. 600 Holzschnitte her, darunter auch eine Weltkarte und eine Armillarsphäre. Eine Weltkarte Dürers erschien 1515 in Zusammenarbeit mit dem Mathematiker Johannes Stabius.
Weitere Humanisten, die das geistige und kulturelle Leben der Stadt prägten und europaweit Beachtung fanden, waren vor allem Willibald Pirckheimer und Hieronymus Münzer, den eine enge Freundschaft mit Martin Behaim verband.
Erster Höhepunkt in diesem Zusammenhang war die von Kaiser Friedrich III. 1487 vorgenommene Krönung von des Dichters Conrad Celtis zum poeta laureatus auf der Nürnberger Kaiserburg. Ein weiterer die Gründung einer Poetenschule im Jahre 1496, deren Lehrplan aber nach kurzer Zeit auch die übrigen Nürnberger Schulen übernahmen und somit die Poetenschule überflüssig wurde. Die umfangreichen, thematisch vielseitigen Bestände Nürnberger Kloster- und Privatbibliotheken der damaligen Zeit sowie die erhaltenen Briefwechsel belegen über diese Einzelereignisse hinaus das rege wissenschaftliche Leben in der Stadt. Dass man neben der philologischen Auseinandersetzung mit antiken Texten auch der Geographie und Historiographie einen hohen Stellenwert beimass, lag auf der Hand, denn in Nürnberg liefen Fernstrassen aus allen vier Himmelsrichtungen zusammen, Handelsbeziehungen bestanden u.a. nach Italien, Frankreich, Spanien und Polen, Pilger reisten nach Rom und ins Heilige Land.
Kein Wunder also, dass Nürnberger Bürger Reiseberichte, chronikalische und geographische Werke verfassten, bearbeiteten und zum Teil sogar in Nürnberg druckten. Das wohl beste Beispiel für die erwähnte Internationalität ist der erste Reisebericht, den der Nürnberger Drucker Friedrich Creussner 1477 druckte: der Reisebericht Marco Polos - ein von einem Venezianer verfasster, ursprünglich in Altfranzösisch vorliegender Text, übersetzt ins Lateinische, erstmals nördlich der Alpen in deutscher Übersetzung in Nürnberg gedruckt. Literarischem Sammeleifer ist das wohl grösste Buchunternehmen der damaligen Zeit zu verdanken: die nach ihrem Initiator Hartmann Schedel benannte Schedelsche Weltchronik. Namhafte Künstler, darunter auch Albrecht Dürer, stellten zur Illustration des ca. 500 Seiten starken Werkes ca. 600 Holzschnitte her, darunter auch eine Weltkarte und eine Armillarsphäre. Eine Weltkarte Dürers erschien 1515 in Zusammenarbeit mit dem Mathematiker Johannes Stabius.
Weitere Humanisten, die das geistige und kulturelle Leben der Stadt prägten und europaweit Beachtung fanden, waren vor allem Willibald Pirckheimer und Hieronymus Münzer, den eine enge Freundschaft mit Martin Behaim verband.