Isidor (Biographie)

Schlagwort (Infotyp)
Biographie
Titel
Isidor
Identifikator
Biographie Isidor
Biographie von
Schlagwörter (Gattung)
Geograph
Naturwissenschaftler
Theologe
Bibliographische Quelle
DIESNER (1973)
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Isidor von Sevilla, einer der wichtigsten frühmittelalterlichen Autoren, wurde um 560 vermutlich in der Baetica [Südspanien] geboren. Von seinem älteren Bruder, dem Bischof von Sevilla erzogen, folgte Isidor ihm 599600 im Bischofsamt nach. Kirchenpolitische Bedeutung errang er durch das Vierte Konzil von Toledo, dem er 633 vorstand.
Neben theologischen und historischen Texten verfasste Isidor auch die ''Etymologiae'' - auch ''Origines'' genannt -, ein enzyklopädisches Werk, das in zwanzig Büchern das Wissen der Zeit widerspiegelt. Einige dieser Bücher behandeln die physische und regionale Geographie, skizzieren die Völker der Erde, listen Städte auf und erzählen von diversen Monster- und Fabelwesen. Des weiteren sind Bestandteile des Werkes: die Artes Liberales, Medizin, Recht, geistliches Wissen, Sprachen und soziale Kenntnisse, Naturkunde und Technik. Als Quellen lagen diesem Werk das 1. Buch der Institutiones des Gelehrten Cassiodor [um 487-583] und die Moralia des Kirchenvaters Gregor des Grossen [um 540-604] zugrunde, ebenso sind Rückgriffe auf die antike Kultur festzustellen. Der Inhalt der Etymologiae war, wie auch die anderen Werke Isidor, durch die Verbreitung im gesamten christlichen Abendland von grossem Einfluss auf die Bildung des Mittelalters, nicht zuletzt durch ihre Verwendung im Schulbetrieb.
Kommentar
Ein Globustext im Bereich der ostasiatischen Inseln nennt Isidor zusammen mit anderen Klassikern aus Antike und Mittelalter als Quelle für 'wunderliche Völker, seltsame Fische und Tiere'. Der hergestellte Bezug zu den Gelehrten sollte den zahlreich erwähnten Legenden und Fabelwesen auf dem Globus offenbar einen seriösen Charakter geben.