Heinrich Der Seefahrer (Biographie)
Schlagwort (Infotyp)
Biographie
Titel
Heinrich Der Seefahrer
Identifikator
Biographie Heinrich Der Seefahrer
Biographie von
Schlagwörter (Gattung)
Fernhandel
Seefahrt
Bibliographische Quelle
URE (1979)
Heinrich der Seefahrer, - mit dem Beinamen der Seefahrer, obwohl er selbst nie zur See gefahren ist -, wurde als dritter Sohn des portugiesischen Königs Joao I. 1394 in Porto geboren. Bereits 1415, nach der Eroberung der nordafrikanischen Festungsstadt Ceuta, zog sich der Infant Heinrich vom Hofleben zurück und liess sich in Kap São Vicente nieder. Sein Interesse, dass mit zäher Energie und Intelligenz verbunden war, galt dabei letzlich dem Ziel, einen Seeweg nach Indien zu finden. Sowohl ökonomische Motive, nämlich den arabischen Zwischenhandel für die begehrten Produkte aus Asien auszuschalten, als auch religöse Ziele, die Suche nach einem christlichen Allianzpartner im Kampf gegen die Mauren, spielten dabei eine Rolle.
Um aber seinem Ziel näher zu kommen, liess Heinrich alle Informationen über Geographie und die westlichen Küstengebiete Afrikas sammeln. Fraglich ist allerdings in diesem Zusammenhang, ob Heinrichs vielgerühmte Marineakademie zur Ausbildung der Seefahrer, Astronomen, Kartographen und Instrumentenbauer in Sagres tatsächlich existierte. Die zeitgenössischen Quellen schweigen in dieser Hinsicht, erst im späteren 16. Jahrhundert erwähnen sie diese Institution. Nach dem momentanen Forschungsstand gab es zwar tatsächlich eine gezielte Förderung der Seefahrer unter Heinrich, von einer Schule im engeren Sinn wird man wohl aber nicht sprechen können.
Die Jahre bis etwa 1425 waren geprägt von Eroberung und Kolonisation nichtafrikanischer Gebiete von Portugal. Zwischen 1418 und 1420 gelangen Madeira und Porto Santo wieder in portugiesischen Besitz, die Azoren wurden kolonisiert und die Kapverdischen Inseln erobert. Um 1430 begannen Heinrichs Seefahrer mit der systematischen Abfahrt der westlichen Küste Afrikas. Bis 1460 gelangte man vom Kap Bojador über das Kap Blanco zum Kap Verde und schliesslich zum Fluss Gambia - es war die Zeit des sogenannten Kapspringens der Portugiesen. Die Quellen betonen in diesem Zusammenhang - in seltener Einmütigkeit - die massgebliche Rolle Heinrichs bei der Entschleierung des Kontinents und dem Aufbau von Handelskontakten.
Heinrich war auch persönlich im Afrika-Handel involviert, 1443 liess er sich von seinem Neffen König Alfonso V. das Monopol für Geschäfte südlich des Kap Bojador übertragen. Heinrich galt zu seiner Zeit wohl als die mächtigste wirtschaftliche Potenz Portugals. In seinem Testament liess er fast alle Ländereien und Monopole an die Krone zurückfallen. Als Heinrich 1460 in Sagres starb, war nicht zuletzt durch sein Wirken der Grundstein für Portugals neue maritime Macht gelegt.
Um aber seinem Ziel näher zu kommen, liess Heinrich alle Informationen über Geographie und die westlichen Küstengebiete Afrikas sammeln. Fraglich ist allerdings in diesem Zusammenhang, ob Heinrichs vielgerühmte Marineakademie zur Ausbildung der Seefahrer, Astronomen, Kartographen und Instrumentenbauer in Sagres tatsächlich existierte. Die zeitgenössischen Quellen schweigen in dieser Hinsicht, erst im späteren 16. Jahrhundert erwähnen sie diese Institution. Nach dem momentanen Forschungsstand gab es zwar tatsächlich eine gezielte Förderung der Seefahrer unter Heinrich, von einer Schule im engeren Sinn wird man wohl aber nicht sprechen können.
Die Jahre bis etwa 1425 waren geprägt von Eroberung und Kolonisation nichtafrikanischer Gebiete von Portugal. Zwischen 1418 und 1420 gelangen Madeira und Porto Santo wieder in portugiesischen Besitz, die Azoren wurden kolonisiert und die Kapverdischen Inseln erobert. Um 1430 begannen Heinrichs Seefahrer mit der systematischen Abfahrt der westlichen Küste Afrikas. Bis 1460 gelangte man vom Kap Bojador über das Kap Blanco zum Kap Verde und schliesslich zum Fluss Gambia - es war die Zeit des sogenannten Kapspringens der Portugiesen. Die Quellen betonen in diesem Zusammenhang - in seltener Einmütigkeit - die massgebliche Rolle Heinrichs bei der Entschleierung des Kontinents und dem Aufbau von Handelskontakten.
Heinrich war auch persönlich im Afrika-Handel involviert, 1443 liess er sich von seinem Neffen König Alfonso V. das Monopol für Geschäfte südlich des Kap Bojador übertragen. Heinrich galt zu seiner Zeit wohl als die mächtigste wirtschaftliche Potenz Portugals. In seinem Testament liess er fast alle Ländereien und Monopole an die Krone zurückfallen. Als Heinrich 1460 in Sagres starb, war nicht zuletzt durch sein Wirken der Grundstein für Portugals neue maritime Macht gelegt.
Kommentar
Trotz seiner unbestrittenen, vor allem in den zeitgenössischen Quellen hervorgehobenen Bedeutung als Impulsgeber für die portugiesische Seefahrt ist Heinrich der Seefahrer überraschenderweise auf dem Globus nicht einmal am Rande erwähnt.