Melchior
Name
Melchior
Biographie
Quellenmäßig gesichert sind die Heiligen Drei Könige im zweiten Kapitel des Matthäus-Evangeliums, in dem von Weisen aus dem Morgenland berichtet wird, die durch einen Stern auf die Geburt des Königs der Juden aufmerksam gemacht werden. Dem Stern folgend finden sie das Kind in Bethlehem, beten es an und bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke dar. Auch apokryphe [nicht offiziell von der Kirche anerkannte] Quellen, wie das Protoevangelium Jacobi und der sogenannte Pseudo-Matthäus, wissen von den Besuchern. Unerwähnt bleibt in diesen Quellen, um wieviele Weisen es sich gehandelt hat. Erst der griechische Kirchenschriftsteller Origenes [um 185 bis 25354] sprach von drei Weisen, indem er ihre Zahl mit der der Gaben gleichsetzte. In orientalischen Legenden ist dagegen von bis zu zwölf Weisen die Rede. Ebenfalls wird in den eingangs genannten Quellen nicht erwähnt, dass die Besucher Könige gewesen wären. Die Umdeutung zu Königen kam erst ab dem 6. Jahrhundert auf, beeinflusst durch die Hinzuziehung alttestamentlicher Stellen. Um diese Zeit wurden auch die Namen der Heiligen mit Kaspar, Melchior und Balthasar angegeben. Die Deutung der Geschenke, Gold für den König, Weihrauch als Gabe für Gott und Myrrhe als Symbol der Erlösung erschien erstmals um 1300 in England in den Gesta Romanorum, einer Sammlung von Märchen und Erzählungen aus der römischen Geschichte.
Bereits in frühchristlicher Zeit, also im vierten Jahrhundert, setzte die Legendenbildung um die unbekannten morgenländischen Weisen ein. Man berichtete, dass sie durch den Apostel Thomas getauft und sogar die Bischofsweihe erhalten hätten. Ihren Tod vermutete man um 54 n. Chr. Angeblich waren ihre Gebeine über Konstantinopel nach Mailand gekommen. Nach Einnahme und Zerstörung Mailands durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa wurden die Reliquien 1164 nach Köln überführt. Dort befindet sich folglich das Zentrum des Kultes um die Könige, die offiziell keine Heiligen sind, deren Kult jedoch kirchlich geduldet wird.
Auch die frühesten Darstellungen der Weisen gehen auf die Zeit des frühen Christentums zurück und zeigen diese in orientalischer Tracht. Dabei war die Dreizahl in der Darstellung von Beginn an üblich. Vom 12. Jahrhundert an wurden die drei Könige zum Sinnbild der drei Lebensalter: Kaspar wurde als Jüngling gezeigt, Melchior als Mann und Balthasar als Greis. Zu dieser Zeit begann zunächst in der spanischen Buchmalerei wohl unter dem Eindruck der Begegnung mit den Mauren die Darstellung des Jüngsten als Mohr, seit dem 15. Jahrhundert häufte sich dann diese Deutung. Nur selten wurden die Könige mit Attributen wie Wanderstäben, Palmzweigen, Bischofsmitren [Kopfbedeckung eines Bischofs], einem Stern oder Kamelen versehen.
Als historische Heimat der Weisen wird in der Forschung BabylonienMesopotamien angenommen, da dort eine lange Tradition astronomischer Schulen nachgewiesen wurde, deren Niedergang im letzten vorchristlichen Jahrhundert einsetzte, so dass es denkbar erscheint, dass die Weisen aus dem Morgenland die letzten Nachfahren der babylonischen Priestergelehrten waren.
Bereits in frühchristlicher Zeit, also im vierten Jahrhundert, setzte die Legendenbildung um die unbekannten morgenländischen Weisen ein. Man berichtete, dass sie durch den Apostel Thomas getauft und sogar die Bischofsweihe erhalten hätten. Ihren Tod vermutete man um 54 n. Chr. Angeblich waren ihre Gebeine über Konstantinopel nach Mailand gekommen. Nach Einnahme und Zerstörung Mailands durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa wurden die Reliquien 1164 nach Köln überführt. Dort befindet sich folglich das Zentrum des Kultes um die Könige, die offiziell keine Heiligen sind, deren Kult jedoch kirchlich geduldet wird.
Auch die frühesten Darstellungen der Weisen gehen auf die Zeit des frühen Christentums zurück und zeigen diese in orientalischer Tracht. Dabei war die Dreizahl in der Darstellung von Beginn an üblich. Vom 12. Jahrhundert an wurden die drei Könige zum Sinnbild der drei Lebensalter: Kaspar wurde als Jüngling gezeigt, Melchior als Mann und Balthasar als Greis. Zu dieser Zeit begann zunächst in der spanischen Buchmalerei wohl unter dem Eindruck der Begegnung mit den Mauren die Darstellung des Jüngsten als Mohr, seit dem 15. Jahrhundert häufte sich dann diese Deutung. Nur selten wurden die Könige mit Attributen wie Wanderstäben, Palmzweigen, Bischofsmitren [Kopfbedeckung eines Bischofs], einem Stern oder Kamelen versehen.
Als historische Heimat der Weisen wird in der Forschung BabylonienMesopotamien angenommen, da dort eine lange Tradition astronomischer Schulen nachgewiesen wurde, deren Niedergang im letzten vorchristlichen Jahrhundert einsetzte, so dass es denkbar erscheint, dass die Weisen aus dem Morgenland die letzten Nachfahren der babylonischen Priestergelehrten waren.