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Untersuchungsergebnisse der Herstellungstechnik und der Werkstoffe des "Erdapfels"

Im 18. Jahrhundert beginnen die naturwissenschaftlichen Untersuchungen von Kunstwerken. Die scheinbar komplizierten naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden wurden in der Vergangenheit von den kulturgeschichtlichen Fachrichtungen jedoch mit Zurückhaltung betrachtet und demzufolge nur selten in kunstgeschichtliche Forschungen einbezogen. Die heutigen Forschungsergebnisse zeigen, daß zur Beschreibung und Erhaltung von Kunstwerken technologische Angaben und Materialanalysen ebenso aussagekräftig sein können wie stilkritische Untersuchungen. An den Naturwissenschaftler werden Fragen nach den Werkstoffen, der Herstellungstechnik, den Erhaltungszustand und die Echtheit von Kunst- und Kulturgütern gestellt. So gewinnt die Ärchäometrie" in der kulturgeschichtlichen Forschung und bei der Entwicklung wirksamer konservatorischer Behandlungsmethoden steigende Bedeutung. Allgemeine Voraussetzung für die Möglichkeit einer analytischen Charakterisierung von Kunstwerken ist keine oder eine möglichst geringe Beschädigung, sollte doch die Unersetzbarkeit dem Forscherdrang eine unsichtbare Schranke auflegen.

Mit Hilfe mikrochemischer Methoden wurden mit Milligramm-Mengen an Probenmaterial die Werkstoffe des "Erdapfels" identifiziert. Durch zerstörungsfreie Untersuchungsmethoden, wie die Endoskopie und die Computertomographie, konnten neue Erkenntnisse über die Herstellungstechnik gewonnen und sein Erhaltungszustand erfaßt werden.

Die Ergebnisse sind auf Leuchtwänden und mittels Video-Aufzeichnungen präsentiert.

B.H.