Brief Michael Behaims an den Bruder Wolf Behaim in Lissabon

Nürnberg, 30. Januar 1507

Tinte auf Papier, 33 x 22 cm (aufgeklappt 44 cm)

Nürnberg, Stadtarchiv, Sign. Rep. E 11, II, 585

In einem längeren Schreiben an den jüngsten Bruder, der mittlerweile in Lissabon geschäftlich tätig war, erwähnt Michael Behaim "Die sachen mit mertein beheim kan ich für mein person nit pessern, wir müsen solchs und anders got bevelhen ...". Außerdem würde er gerne wissen, wie es mit Martins Weib, Sohn und ihren Freunden stehe, wo die leben und wer sie sind. Man kann dieser Bemerkung entnehmen, daß die Beziehungen zwischen Behaim und seiner Nürnberger Verwandtschaft in den letzten Lebensjahren offenbar sehr schlecht gewesen sind. Die Anmerkungen über Behaim selbst sind früher als Unterstützung der Richtigkeit des Todesdatums 1506 gewertet worden. Heute wissen wir, daß er erst 1507, also nach der Abfassung dieses Briefes, verstarb. Man muß annehmen, daß Behaim nach längerer schwerer Krankheit starb und daß Michael zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Briefes von ihr bereits wußte. Der Adressat Wolf Behaim ist indes am 20. März 1507 in Lissabon verstorben. Es ist sehr zweifelhaft, ob er den vorliegenden Brief überhaupt noch erhalten hat.

Literatur:

Friedrich Wilhelm Ghillany: Geschichte des Seefahrers Ritter Martin Behaim nach den ältesten vorhandenen Urkunden bearbeitet. Nürnberg 1853, S. 107.

Ernest George Ravenstein: Martin Behaim. His Life and His Globe. London 1908, S. 51.

J.W.