in: Bott, G.; Willers, J. (Hrsgb.): Focus Behaim-Globus. Ausstellungskatalog, 2 Bde., Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Nürnberg, Dezember 1992.
Die mittelalterlichen Kenntnisse von der Ausdehnung und Beschaffenheit der Erde waren lange Zeit gering 1. Von Asien kannte man Palästina und Kleinasien, von Afrika höchstens einige Küstenstädte am Mittelmeer. Wikinger erreichten zwar um 1000 Amerika und siedelten zeitweise auf Neufundland 2. Doch die Kunde davon verbreitete sich nicht. Die erste Entdeckung Amerikas blieb letztlich ohne Folgen.
Das unzureichende Wissen über die entfernten Regionen Afrikas und Asiens ersetzten Mythen und Legenden. Im äußersten Osten vermutete man das irdische, unzugängliche Paradies, dem vier Flüsse entspringen würden. Im Süden Afrikas und Indiens sowie in den entlegenen nördlichen Gebieten Europas und Asiens nahm man monströse Völker wie Hundsköpfige, Kopflose, Vieräugige und Menschenfresser an 3. Der im Mittelalter weit verbreitete und gerne gelesene Alexanderroman nährte märchenhafte Vorstellungen über die Reichtümer und Luxusartikel Indiens und des Orients 4. Seit dem 12. Jahrhundert erzählte man sich von einem unermeßlich reichen und mächtigen christlichen Priesterkönig Johannes. Dessen legendäres Reich wähnte man zunächst in Indien, später in Äthiopien 5. Eindrucksvolle Zeugnisse mittelalterlicher Weltsicht und Weltverständnisses stellen die "Mappae Mundi" 6, die Weltkarten, dar. Sie sollten keineswegs die reale Welt abbilden. Vielmehr vermittelten sie ein symbolisch-christliches Weltbild, angefüllt mit enzyklopädischen Inhalten und historischen Anspielungen. Dies bezeugt die Ebstorfer Weltkarte aus der Mitte des 13. Jahrhunderts eindrucksvoll 7 (Kat.-Nr. 2.7).
Das überlieferte Bild der Welt begann sich mit den Kreuzzügen, vor allem aber mit dem Mongoleneinbruch des 13. Jahrhunderts, nicht zu ändern, wohl aber zu erweitern. Die Europäer sahen sich mit einem Volk konfrontiert, über das weder die Bibel bzw. Kirchenväter noch die bis dahin bekannten antiken Gelehrten wie Plinius (1. Jahrhundert n. Chr.) oder Solinus (3. Jahrhundert n. Chr.) Auskunft gaben. Gesandte, Kaufleute und Missionare - am bekanntesten ist heute Marco Polo - reisten im 13. und 14. Jahrhundert zu den Mongolen und nach China. Sie schilderten eine bis dahin unbekannte Welt und erweiterten damit das geographische Wissen der Zeit in einem beträchtlichen Maße 8. Auch für die Kartographie ist das 13. Jahrhundert bedeutsam. Erstmals tauchten Seekarten, die sogenannten Portulankarten, auf. Im Gegensatz zu den "Mappae Mundi" gaben sie den Verlauf von Küsten genau wieder. Schnell wurden sie ein wichtiges Hilfsmittel für die Schiffahrt 9.
Trotz dieser Entwicklungen änderte sich das mittelalterliche Weltbild nicht entscheidend. Berichte und Briefe der Mongolen- und Chinareisenden waren entweder zu wenig verbreitet oder wurden wie der Bericht Marco Polos anfangs mehr als Roman gelesen und verstanden. Die Seekarten konnten die "Mappae Mundi" nicht verdrängen. Die 1410 vollendete "Imago Mundi" Pierre d'Aillys 10 zeigt, in welchem Ausmaß die Tradition zu Beginn des 15. Jahrhunderts noch das mittelalterliche Weltbild bestimmte (Kat.-Nr. 2.10). Der französische Kardinal stellte die Welt so dar, wie sie vor ihm schon Generationen mittelalterlicher Gelehrter geschildert hatten. Berichte mittelalterlicher Ostasienreisender werden nur mittelbar und am Rande berücksichtigt. Erste Erkundungsfahrten italienischer Seefahrer zu Inseln des Atlantiks im 14. Jahrhundert erwähnt er nicht. Die mittelalterliche Tradition blieb noch bis ins 16. Jahrhundert hinein wirksam. Ungefähr zur gleichen Zeit, in der Pierre d'Ailly seine "Imago Mundi" niederschrieb, setzten jedoch Entwicklungen ein, die das traditionelle mittelalterliche Weltbild - erst allmählich, dann immer schneller - erschüttern und schließlich umstürzen sollten.
Schon im 14. Jahrhundert entwickelten sich in Italien Bestrebungen, das Wissen der Antike neu zu entdecken. Diese Bildungsbewegung bezeichnet man heute als Humanismus. Charakteristisch für die Humanisten war das gemeinsame Interesse an der griechisch-römischen Vergangenheit und die intensive Suche nach bisher unbekannten Handschriften antiker Autoren. Ein spektakulärer Fund gelang zu Beginn des 15. Jahrhunderts dem Griechen Manuel Chrysolaras. Er fand in Konstantinopel eine griechische Handschrift der "Geographia" des Ptolemäus, ein im lateinischen Westen noch unbekanntes Werk (Kat.-Nr. 1.22, 2.16, 3.23). Die von Chrysolaras begonnene Übersetzung der "Geographia" ins Lateinische beendete sein Schüler, der Florentiner Jacopo Angelo da Scarperia, um 1406 11. Dieser widmete die "Cosmographia Ptolemaei" - so nannte er das Werk - Papst Alexander V. (1409 - 1410).
Claudius Ptolemäus aus Alexandria (ca. 100 - ca. 180 n. Chr.) war einer der größten Gelehrten des Altertums. Neben dem Älmagest" (Kat.-Nr. 1.11), einem astronomischen Handbuch, stellt die "Geographike Hyphegesis" sein Hauptwerk dar. Dem Titel nach handelt es sich um eine Einleitung in die Geographie, in Wirklichkeit aber um eine Anleitung zur Anfertigung von Karten. Das Werk besteht aus acht Büchern. Das erste Buch enthält ein programmatisches Vorwort, in dem Ptolemäus seine Auffassung von den Aufgaben der Geographie verdeutlicht. Dabei hebt er besonders hervor, daß man den Erdkreis nur dann richtig auf Karten abbilden könne, wenn man die Beschreibung der einzelnen Länder auf gesicherte Daten stütze. Diese Angaben gewinne man aus Entfernungsmessungen. Für die kartographische Umsetzung der Daten schlägt er zwei verschiedene Projektionsarten vor. Beim ersten Verfahren wird das Gradnetz auf einen Kegelmantel aufgetragen. Dies führt zu geradlinigen Meridianen (Längengraden) und gebogenen Parallelkreisen (Breitengraden). Beim zweiten Verfahren sollen auch die Meridiane gekrümmt sein. Den Hauptbestandteil seines Werkes stellen lange Listen ausgewählter Orte dar, deren Länge und Breite jeweils angegeben wird (Buch 2 - 7). Im achten Buch gibt Ptolemäus Anleitungen für die Anfertigung von Erdkarten. Ob Ptolemäus seiner "Geographia" selber Karten hinzufügte, ist umstritten. Später waren seinem Werk eine Weltkarte und Regionalkarten beigegeben, deren Zahl in der einen Fassung 26 (Gruppe A), in der anderen 63 (Gruppe B) betrug.
Den Karten der "Geographia" lagen Gradnetze und moderne Projektionsverfahren zugrunde. Damit waren sie weit moderner und genauer als die mittelalterlichen "Mappae Mundi". Doch die "Geographia" wies auch einige schwerwiegende Irrtümer auf. Für die Koordinatenlisten, die rund 8.000 Orte umfaßten, lagen Ptolemäus nur 400 exakt bestimmte Breitenangaben vor. Verläßliche Längenangaben fehlten völlig. Die Länge Eurasiens gab Ptolemäus mit 180 Grad an, 55 Grad zuviel. Auch das Mittelmeer berechnete er um 11,5 Grad zu lang. Schließlich nahm er an, daß Afrika und Asien weit im Süden durch eine Landbrücke verbunden seien, so daß der Indische Ozean zu einem Binnenmeer wurde. Dementsprechend war die Wirkung von Ptolemäus für die Entwicklung von Geographie und Kartographie im 15. Jahrhundert ambivalent. Einerseits stellten die von ihm beschriebenen Methoden und Verfahrensweisen für die Wissenschaft im ausgehenden Mittelalter unzweifelhaft einen Fortschritt dar. Andererseits ließ die überragende Autorität des Ptolemäus Kritik an seinen Irrtümern nur langsam aufkommen. Dies erschwerte die Rezeption neuer Erkenntnisse im 15. und 16. Jahrhundert in einem nicht unbeträchtlichen Maße.
Das Erscheinen der lateinischen Übersetzung der "Geographia" im Westen war eine Sensation. Zu den ersten Lesern des Ptolemäus gehörte Pierre d'Ailly, der bereits genannte Verfasser der "Imago Mundi". 1414 erläuterte er in seinem "Compendium Cosmographiae" in zwei Traktaten die Methoden des Ptolemäus und diskutierte einen Teil der ptolemäischen Koordinatenlisten 12. Der französische Kardinal Guillaume Fillastre, ein Freund Pierre d'Aillys, ließ 1427 der "Geographia" neue Karten von Skandinavien, Grönland und Island hinzufügen, die von dem dänischen Gelehrten Claudius Clavus gezeichnet wurden. In den folgenden zwei Jahrhunderten wurde die "Geographia" des berühmten Alexandriners immer wieder mit neuen Karten, den sogenannten "Tabulae modernae", versehen. Sie verliehen dem Werk auch im 15. und 16. Jahrhundert noch Aktualität.
Eine wichtige Gestalt in der Rezeption der ptolemäischen Geographie war Donnus Nicolaus Germanus (um 1420 - um 1490) 13. Dieser deutsche Kosmograph und Astronom wirkte in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts in Italien. Zwischen 1460 und 1480 befaßte er sich mit Abschriften der Geographie des Ptolemäus und der Anfertigung von Karten. Für die Regionalkarten entwickelte er eine neue trapezförmige Projektion, nach ihm Donis-Projektion genannt. Die zahlreichen von ihm erstellten Ptolemäus-Handschriften lassen sich aufgrund der Anzahl der Karten und der jeweiligen Projektionsart der Weltkarte in drei Gruppen einteilen. Die erste Redaktion enthält nur die 27 klassischen Karten. Die Darstellung der Weltkarte entspricht der ersten ptolemäischen Projektion. Dagegen enthält die zweite Gruppe zusätzlich drei "Tabulae modernae" (Nordeuropa, Spanien, Italien). Für die Weltkarte wählte Nicolaus Germanus die zweite ptolemäische Projektion. Diese Abbildungsform wählte er auch für die dritte Redaktion, der er zwei weitere "Tabulae modernae" (Frankreich und Palästina) hinzufügte. Auch die gedruckten Ausgaben der ptolemäischen Geographie (seit 1475) spiegeln den Einfluß des Nicolaus Germanus auf deren Rezeption wider. Die erste Ausgabe in Deutschland gab 1482 der Ulmer Drucker Lienhart Holl heraus. 1486 druckte Johann Reger, gleichfalls ein Ulmer Drucker, diese Ausgabe mit geringfügigen Änderungen nach (Kat.-Nr. 2.16). Beiden Editionen lag die dritte Redaktion des Nicolaus Germanus zugrunde, enthielten also jeweils die Weltkarte gemäß der zweiten ptolemäischen Projektion sowie fünf "Tabulae modernae".
Neben Ptolemäus erfuhren noch weitere antike Geographen im 15. Jahrhundert stärkere Beachtung. 1423 und 1427 gelangten die ersten griechischen Handschriften der Geographie Strabons vom Amaseia in den Westen 14 (Kat.-Nr. 3.24). Der im Mittelalter kaum gelesene Pomponius Mela (1. Jahrhundert n. Chr., Kat.-Nr. 2.3) erfreute sich im 15. Jahrhundert ähnlich großer Beliebtheit 15 wie die in Hexametern verfaßte Erdbeschreibung des Dionysius Periegetes (Kat.-Nr. 3.22). Diese Autoren sind zwar in wissenschaftlicher Hinsicht nicht mit Ptolemäus zu vergleichen. Doch die zahlreichen Drucke ihrer Schriften seit 1469 zeugen nicht nur vom humanistischen Interesse der jeweiligen Verleger, sondern auch vom wachsenden Stellenwert der Geographie im ausgehenden Mittelalter.
Die ersten Jahrzehnte des 15. Jahrhunderts waren jedoch nicht nur von der Wiederentdeckung antiker Geographen gekennzeichnet. Die Eroberung der nordafrikanischen Stadt Ceuta durch die Portugiesen 1415 leitete eine Epoche großer Entdeckungen ein. Portugal stand nicht zufällig am Beginn der sogenannten "europäischen Expansion" 16. Die geographische Lage prädestinierte das kleine Land am Atlantik mit etwa einer Million Einwohnern für die Seefahrt. Eine zielbewußte Politik der portugiesischen Krone förderte schon früh Handel und Schiffbau. Seit der Revolution von 1383 regierte König Johann I. (1385 - 1433) aus dem Hause Avis. Seine Regierung stützte sich vor allem auf das an der Reconquista und weitreichenden Handelsbeziehungen interessierte städtische Bürgertum. Dessen Vertreter fanden auch Aufnahme in den Kronrat. Treibende Kraft der portugiesischen Entdeckungsfahrten war Johanns I. dritter Sohn Heinrich (1385 - 1460) 17. Er ging unter dem Namen Heinrich der Seefahrer in die Geschichte ein, obwohl er selber nie an einer Entdeckungsfahrt teilnahm. Aus seinen eigenen Einkünften, später auch aus denen des Christusordens, eines geistlichen Ritterordens, dessen Hochmeisteramt der Prinz seit 1422 verwaltete, finanzierte Heinrich seit 1416 Expeditionen, die sich entlang der afrikanischen Küste nach Süden vorarbeiteten. Die Motive für die frühen Entdeckungsfahrten waren - verglichen mit den späteren Folgen - eher bescheiden. Im Vordergrund stand bei dem mittelalterlich geprägten Heinrich zunächst die Idee der Reconquista und des Maurenkampfes. Auch das Bestreben, an der afrikanischen Küste Handelsstützpunkte zu errichten, um Anschluß an den innerafrikanischen Goldhandel zu gewinnen, spielte eine Rolle. Ob Heinrich von Anfang an das Ziel verfolgte, Afrika zu umsegeln und sich einen eigenen Weg zu den Gewürzen Indiens zu bahnen, ist dagegen eher zweifelhaft.
In den ersten Jahrzehnten tasteten sich die Portugiesen nur langsam nach Süden vor. Nautische Instrumente und Hilfsmittel wie Kompaß, Quadrant (zur Bestimmung des Breitengrades) und Seekarten fehlten anfangs. Erst seit den 40er Jahren verfügten die Portugiesen mit der Karavelle - ein schlankes, dreimastiges Schiff mit lateinischen (= dreieckigen) Segeln, das auch gegen den Wind kreuzen konnte - über einen hochseetüchtigen Schiffstypus 18. Traditionellen Vorstellungen entnommene Befürchtungen, daß die Sonne das Land zwischen den Wendekreisen versenge und das Meer zum Kochen bringe, hielten die Portugiesen zusätzlich von einem zu raschen Vordringen ab 19. Erst die Umseglung des Kaps Bojador durch Gil Eannes 1434 beseitigte diese psychologischen Barrieren und Ängste. Von da an stießen portugiesische Kapitäne im Auftrag des Prinzen Jahr für Jahr weiter nach Süden vor. 1444 erreichte Dinis Dias das Kap Verde, die Westspitze Afrikas. Dort traf man erstmals eine schwarze Bevölkerung an. Schon sehr bald setzte an der afrikanischen Westküste ein lebhafter Handel mit Gold, Gewürzen, Elfenbein und Sklaven ein.
Neben den Verlauf der afrikanischen Küste erforschten die Portugiesen auch Inselgruppen im Atlantik. Schon 1419 erreichten sie die Madeira-Gruppe, ab 1429 auch die Azoren. 1456 entdeckte Alvise Cadamosto, ein Venezianer in portugiesischen Diensten, die östlichen Kapverden. Um den Besitz der Kanarischen Inseln, die bereits 1336 von dem Genuesen Lancelotto Malocello entdeckt worden waren, kam es im 15. Jahrhundert zu langen Auseinandersetzungen zwischen Portugal und Kastilien. Sie endeten schließlich zugunsten des größeren Nachbarn 20.
Der Tod Heinrichs des Seefahrers 1460 bedeutete nicht den Abbruch der Entdeckungsfahrten. Allerdings ging die Initiative vorerst in private Hände über. 1469 verpachtete König Alfons V. (1438 - 1481) den Guineahandel an Fernão Gomes, einen wohlhabenden Lissaboner Kaufmann, unter der Auflage, jährlich 100 Leguas (rund 500 km) Küstengebiet neu zu entdecken. In Gomes Auftrag erkundeten portugiesische Kapitäne die Elfenbein- und Pfefferküste (1470), drangen bis zur Goldküste vor (1470) und erreichten, den Äquator überquerend (1471), die südliche Hemisphäre. Während der Fahrten im Golf von Guinea suchte man immer wieder Verbindung mit dem legendären Reich des Priesterkönigs Johannes aufzunehmen. Auch das Ziel, den Seeweg nach Indien zu öffnen, wurde damals deutlich. Allerdings zeigte sich bald, daß die Küste nicht mehr weiter nach Osten verlief, sondern nach Süden abbog.
Nach dem Auslaufen der Pachtverträge mit Gomes verlangsamte sich das Tempo der Entdeckungen. Erst unter Johann II. (1481 - 1495) ergriff die portugiesische Krone wieder die Initiative. In derem Auftrag unternahm Diogo Cão zwischen 1482 und 1487 zwei Fahrten. Er erkundete die Kongomündung und stieß bis zum Kap Cross (21°48' südliche Breite) im heutigen Namibia vor 21. Die nächste Expedition unter Bartolomeu Dias brach im Juli 1487 von Lissabon auf und umrundete in den ersten Januartagen des Jahres 1488 das Kap. Eine Meuterei hinderte Dias jedoch an der Weiterfahrt nach Indien und zwang ihn zur Umkehr 22. So blieb die endgültige Öffnung des Seeweges nach Indien Vasco da Gama vorbehalten 23. Dieser brach am 8. Juli 1497 von Lissabon auf. Am 10. Mai 1498 - also nach einer rund zehnmonatigen Fahrt - landete er in Calicut an der indischen Malabarküste. Damit war nicht nur der Seeweg nach Indien geöffnet worden. Auch die Umrisse Afrikas waren jetzt vollständig erforscht. Die ptolemäische Theorie, daß der Indische Ozean ein Binnenmeer sei, war endgültig widerlegt worden.
Die Öffnung des Seewegs nach Indien war das Ergebnis der Bemühungen von Generationen portugiesischer Seefahrer. Dagegen ist die Entdeckung Amerikas als das Werk eines einzigen Mannes zu betrachten. Christoph Kolumbus 24, 1451 in Genua als Sohn eines Wollwebers geboren, wandte sich wie viele seiner Landsleute schon früh der Seefahrt zu. Seit 1477 hielt er sich in Lissabon auf. Von dort aus unternahm er weite Reisen, die ihn im Norden 1477 nach England, vielleicht auch nach Island führten. 1482 segelte er in portugiesischem Auftrag zur neu errichteten Festung São Jorge da Minha an der Goldküste.
Wann Kolumbus das Vorhaben entwickelte, Indien auf westlichem Wege zu erreichen, ist unbekannt. Die Idee war allerdings im 15. Jahrhundert nicht neu. Die Kugelgestalt der Erde war im Mittelalter eine unbestrittene Vorstellung. Daß man von Spanien aus in wenigen Tagen aus Indien in westlicher Richtung erreichen konnte, hatte schon Aristoteles (4. Jahrhundert v. Chr.) behauptet. Kolumbus war auch nicht der erste, der eine Westfahrt nach Indien anregte. Der florentinische Arzt und Gelehrte Paolo Toscanelli (1397 - 1482) schlug schon im Sommer 1474 Fernam Martins de Roriz, dem Beichtvater des portugiesischen Königs Alfons V., in einem Brief eine Westfahrt zu den Gewürzländern vor 25. Später sandte Toscanelli Kolumbus auf dessen Bitte eine Kopie dieses Briefes zusammen mit einer Karte (Kat.-Nr. 3.28).
Kolumbus, der seine Überlegungen vor allem auf die Lektüre von Pierre d'Aillys "Imago Mundi" (Kat.-Nr. 2.10), die "Historia Rerum ubique gestarum" des Aeneas Silvius Piccolomini (Kat.-Nr. 2.13), Marco Polo und Plinius stützte, unterliefen bei der Berechnung der Entfernung zwischen dem Westen Europas und dem Osten Asiens schwere Rechenfehler. Er nahm den Erdumfang mit 180.000 Stadien (28.350 km) an, obwohl er in Wirklichkeit 252.000 Stadien (40.000 km) beträgt. Marinus von Tyrus folgend, nahm er für die Ost-West-Erstreckung Asiens 225 Grad an, zu denen er noch 28 Grad für die Entdeckungen Marco Polos, 30 Grad für die Entfernung von China nach Japan und 9 Grad für die Distanz zwischen Spanien und den Kanaren hinzufügte. Kanaren und Japan lagen für ihn also in west-östlicher Richtung 292 Längengrade auseinander (in Wirklichkeit rund 150 Grad), während der Abstand in umgekehrter Richtung nach seiner Berechnung nur 68 Grad betrug. Da Kolumbus zudem auch die Länge eines Längengrades falsch annahm - statt 60 Seemeilen setzte er nur 40 an - , berechnete er die Distanz zwischen den Kanaren und Japan auf 2.400 Seemeilen. In Wirklichkeit beträgt der Abstand 10.600 Seemeilen, ist also um ein Vielfaches größer.
1484 wandte Kolumbus sich an den portugiesischen König, um von ihm Schiffe zur Durchführung seines Vorhabens zu erlangen. Eine von Johann II. eingesetzte maritime Kommission lehnte jedoch das Projekt des Genuesen ab. Portugal setzte nach wie vor auf den östlichen Zugang zu den Gewürzen Indiens. Die zahlreichen Fehlberechnungen des Kolumbus erweckten wohl zusätzlich wenig Vertrauen in die Solidität des geplanten Unternehmens.
Nach diesem Fehlschlag siedelte Kolumbus 1485 nach Kastilien über, um dort Unterstützung zur Realisierung seines Vorhabens zu erlangen. Doch auch hier war ihm zunächst kein Erfolg beschieden. Wiederum lehnte eine königliche Kommission - sie trat 1486 in Salamanca zusammen - sein Projekt ab. Lange Jahre des Wartens begannen. 1488 wandte sich Kolumbus noch einmal an König Johann II. von Portugal, wiederum ohne Erfolg. Sein Bruder Bartholomäus suchte in gleicher Absicht den englischen, später auch den französischen Hof auf. Die wiederholten Versuche des Kolumbus, an verschiedensten Höfen für sein Projekt zu werben und Unterstützung zu erlangen, zeigen deutlich, mit welcher Hartnäckigkeit und Ausdauer er seine Idee verfolgte.
Erst der Fall Granadas (2. Januar 1492) brachte eine Wende. Königin Isabella von Kastilien (1474 - 1504) war jetzt bereit, die Pläne des Kolumbus tatkräftig zu fördern. Am 17. April 1492 wurde ein Vertrag (capitulación) zwischen der Krone und Kolumbus abgeschlossen, in dem die Forderungen des Genuesen erfüllt wurden. Kolumbus wurde zum Admiral des Ozeanischen Meeres ernannt sowie zum Vizekönig und Generalgouverneur aller Inseln und Länder, die er entdecken würde. Von allen Einkünften der neu gewonnenen Gebiete wurde ihm der zehnte Teil zugesagt 26.
Am 3. August 1492 brach Kolumbus mit drei später weltberühmten Schiffen, der Niña, Pinta und Santa Maria, sowie 90 Mann Besatzung von Palos, einer kleinen Hafenstadt am Golf von Cadiz, auf. Nach einem vierwöchigen Aufenthalt auf den Kanarischen Inseln trat Kolumbus in der ersten Septemberwoche von Gomera aus die Überfahrt an, die fünf Wochen dauern sollte. Am 12. Oktober 1492 stieß man auf eine Insel der Bahamas-Gruppe, die Kolumbus San Salvador nannte. Ob es sich dabei um die heutige Insel gleichen Namens oder um das 100 Kilometer südwestlich gelegene Samana Cay handelt, ist in der Forschung umstritten 27. In den folgenden Wochen entdeckte Kolumbus eine Vielzahl von Inseln, darunter auch Kuba und Haiti. Zu Beginn des Jahres 1493 trat Kolumbus mit zwei Schiffen - die Santa Maria war am 24. Dezember vor Haiti auf eine Sandbank gelaufen - die Rückfahrt an. Am 31. März traf er in Sevilla ein. Im April wurde er in Barcelona von dem Königspaar feierlich empfangen. Schon auf der Rückreise hatte Kolumbus einen Brief an Luis de Santangel verfaßt, in dem er Reichtum und Klima der neu gefundenen Gebiete überschwenglich lobte. Von diesem Brief erschienen in den nächsten Jahren 17 Druckausgaben. Sie verbreiteten die Kunde von den neu entdeckten Inseln in Europa 28.
Kolumbus unternahm in den nächsten Jahren noch drei weitere Reisen nach Amerika. Daß die von ihm entdeckten Inseln Teil einer Neuen Welt waren, wurde ihm jedoch nicht bewußt. Bis zu seinem Tod 1506 glaubte er, den Ostrand Asiens erreicht zu haben. Es blieb Amerigo Vespucci (1451 - 1512) vorbehalten, die Bedeutung der Entdeckung des Kolumbus zu erkennen und einer breiteren Öffentlickeit ins Bewußtsein zu bringen. Der florentinische Seemann nahm an zwei Reisen nach Südamerika teil, und zwar 1499/1500 in spanischen Diensten und 1501/1502 unter portugiesischer Flagge 29. In mehreren anschaulich geschriebenen, wenn auch nicht immer glaubhaften Briefen schilderte er seine Erlebnisse und Eindrücke. Einer dieser Briefe erschien 1503 in Paris, dann auch 1504 in Augsburg unter dem bezeichnenden Titel "Mundus Novus" (Neue Welt). Zahlreiche weitere lateinische und volkssprachliche Auflagen folgten und verschafften Vespucci ein immenses Publikum 30 (Kat.-Nr. 2.25). Die Lektüre Vespuccis - 1507 erschienen auch dessen "Quattuor Navigationes" (Vier Schiffahrten) - veranlaßte 1507 die beiden in Lothringen wirkenden Gelehrten Matthias Ringmann und Martin Waldseemüller, den neuen Kontinent in ihrer "Cosmographiae Introductio" (Einführung in die Kosmographie (Kat.-Nr. 2.22) Ämerica" zu nennen. Dieser Name setzte sich im Laufe des 16. Jahrhunderts allmählich durch 31.
Die Rezeption der portugiesischen und spanischen Entdeckungsfahrten sowie der antiken Geographen verlief im 15. Jahrhundert weder geradlinig noch einheitlich 32. Nachrichten von den portugiesischen Entdeckungen verbreiteten sich in unterschiedlicher Schnelligkeit und in verschiedenem Ausmaß. Auch hinsichtlich der Geschwindigkeit der Ptolemäus-Rezeption sind deutliche Unterschiede zu erkennen. Weniger ein fortlaufender Erkenntnisfortschritt als vielmehr deutliche regionale Unterschiede prägten die erdkundlichen Studien im ausgehenden Mittelalter. Stellten Portugal, später auch Spanien, in dieser Zeit die tragenden Kräfte der europäischen Expansion, so war hinsichtlich der Entwicklung von Geographie und Kartographie Italien unzweifelhaft führend. Im Mutterland des Humanismus zeigte man im 15. Jahrhundert ein ausgeprägtes Interesse an den geographischen Klassikern. Durch die zahlreichen italienischen Kaufleute und Seefahrer auf der Iberischen Halbinsel war man zudem über die portugiesischen und spanischen Entdeckungsreisen sehr gut unterrichtet. Ausgedehnte geographische Studien betrieb man vor allem in Florenz 33. In der Metropole der Toskana traf sich zwischen 1410 und 1440 ein humanistischer Zirkel, der die neue Geographie, das heißt vor allem Ptolemäus, intensiv studierte und diskutierte. Das bekannteste Mitglied dieses Kreises ist zweifellos der durch seinen späteren Briefwechsel mit Kolumbus berühmt gewordene Paolo Toscanelli.
Einen Höhepunkt geographischen Schaffens in Florenz stellte das in dieser Stadt abgehaltene Konzil dar (1439 - 1442) 34, das die Union der lateinischen Kirche mit den Ostkirchen herbeiführen sollte. Aus diesem Anlaß trafen Abgesandte und Delegierte aus vielen verschiedenen Ländern in Florenz ein. So ergab sich die Möglichkeit zu einem vielfältigen Informations- und Gedankenaustausch. Griechische Konzilsteilnehmer wie Bessarion und Gemisthos Plethon führten die italienischen Humanisten in die Lektüre Strabons ein 35. Der päpstliche Sekretär Flavio Biondo gewann aus Gesprächen mit äthiopischen Konzilsvertretern neue Informationen über religiöse Anschauungen und Riten dieses Volkes 36. Ein weiterer päpstlicher Sekretär, Poggio Bracciolini, traf während des Konzils den venezianischen Kaufmann Nicolò de Conti, der zwischen 1416 und 1441 Persien, Indien, Indonesien, Äthiopien und Ägypten bereiste. Poggio verarbeitete dessen Schilderung zu einer Darstellung Indiens und Äthiopien, wobei er auch Erzählungen anderer Konzilsteilnehmer berücksichtigte 37.
Auch in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts erlosch das geographische Interesse in Florenz nicht. Dies war in Portugal bekannt. 1459 sandte König Alfons V. Gesandte nach Florenz. Sie sollten Auskünfte über die Möglichkeit einer Äquatorüberquerung einholen. An den bereits erwähnten Briefwechsel des Beichtvaters von Alfons V. mit Paolo Toscanelli 1474 ist gleichfalls zu erinnern. Schließlich eröffnete Francesco Rosselli (ca. 1445 - ca. 1527) in den letzten Jahrzehnten des Jahrhunderts in Florenz die erste Werkstatt, die im kommerziellen Auftrag Karten herstellte. Rosselli arbeitete wahrscheinlich mit dem Deutschen Henricus Martellus Germanus zusammen, der auch "Tabulae modernae" für Ptolemäus-Handschriften entwarf. Um 1490 fertigte Martellus zwei wichtige Weltkarten an 38. Die beiden im wesentlichen identischen Karten sind zwar noch an Ptolemäus ausgerichtet. Sie berücksichtigen aber auch die letzten Entdeckungsfahrten der Portugiesen. Afrika wird relativ genau wiedergegeben. Der Indische Ozean ist nicht mehr als Binnenmeer dargestellt, sondern nach Süden hin offen. Der Tod des Diogo Cao auf seiner letzten Reise wird genauso erwähnt wie die Umsegelung des Kaps der Guten Hoffnung durch Bartholomeu Dias. Martellus und Rosselli hatten offenbar gute Kontakte zu eingeweihten portugiesischen Kreisen. Die Schnelligkeit und die relative Genauigkeit, mit der den letzten portugiesischen Fahrten Rechnung getragen wurde, ist jedenfalls bemerkenswert und bezeugt das große Interesse Florenz' an den Entdeckungsfahrten. Um 1492 druckte Rosselli die Martellus-Karte mit geringfügigen Änderungen nach. Seine Karte war die erste und einzige gedruckte Weltkarte des 15. Jahrhunderts, die die portugiesischen Entdeckungen berücksichtigte 39.
Auch zwischen Portugal und Venedig bestand im 15. Jahrhundert ein reger Austausch. Portugal informierte die Lagunenstadt über die jüngsten Entdeckungsreisen, an denen Venedig wegen der weitgespannten Handelsinteressen der Stadt großes Interesse hatte. Umgekehrt profitierten die Portugiesen von den Kenntnissen und Fertigkeiten der venezianischen Kartographen. 1428 besuchte Prinz Pedro, ein älterer Bruder Heinrichs des Seefahrers, Venedig. Von dort brachte er eine Abschrift des Reiseberichts Marco Polos und eine Weltkarte mit nach Portugal, die entgegen dem ptolemäischen Weltbild ein vom Meer umschlungenes Afrika zeigt 40. 1457 beauftragte der portugiesische König Alfons V. den venezianischen Kamaldulensermönch Fra Mauro mit der Anfertigung einer Weltkarte 41. Der portugiesische König sandte Fra Mauro als Grundlage Portulankarten zu, die die letzten portugiesischen Entdeckungsreisen berücksichtigten. Gegenüber dem venezianischen Senat übernahm er die Verpflichtung, ihn über alle neuen geographischen Erkenntnisse zu informieren. Die 1459 vollendete Weltkarte Fra Mauros ist aus mehreren Gründen bemerkenswert. Sie hat zwar noch die runde Form einer mittelalterlichen "Mappa Mundi". Jerusalem ist jedoch nicht mehr Erdmittelpunkt. Dementsprechend sind die Proportionen und die Größenverhältnisse der Kontinente verhältnismäßig exakt abgebildet. Die bis dahin von den Portugiesen erforschten Küsten Afrikas werden relativ genau wiedergegeben. Sogar die erst 1456 entdeckten Kapverdischen Inseln sind eingezeichnet. Entgegen dem ptolemäischen Weltbild zeichnete Fra Mauro den Indischen Ozean nicht als Binnenmeer, sondern ein vom Meer umspültes Südende Afrikas. Die Weltkarte des venezianischen "Geographus incomparabilis" (= unvergleichlichen Geographen) zählt zu den herausragenden geographischen Zeugnissen des 15. Jahrhunderts.
Rom war ein weiteres wichtiges Zentrum geographischer Studien im Italien der Renaissance. Eine ganze Reihe von Päpsten befaßte sich interessiert und engagiert mit Erdkunde und Weltdarstellung 42. Papst Nikolaus V. (1447 - 1455) beauftragte die Humanisten Guarino Veronese und Gregorio Tifernate mit einer lateinischen Übersetzung Strabons, der bis dahin in Italien nur in griechischen Handschriften vorlag. 1458 war die Übersetzung abgeschlossen 43. In diesem Jahr bestieg Aeneas Silvius Piccolomini, einer der größten Humanisten der Zeit, als Pius II. (1458 - 1464) den Papstthron. Sein ausgeprägtes Interesse an der Geographie verraten zwei von ihm geschriebene Werke, die in Druckausgaben des 16. Jahrhunderts zu einer "Cosmographia" zusammengefaßt wurden. 1458 trug er das zeitgenössische Wissen über Europa in seiner gleichnamigen Schrift zusammen. Drei Jahre später, 1461, schrieb er eine "Historia rerum ubique gestarum" (Kat.-Nr. 2.13). Diese Beschreibung Asiens stützte sich vor allem auf antike Autoritäten wie Ptolemäus und Strabon. Eine zeitgenössische Quelle wie den Reisebericht Nicolòs de Conti verwendete Pius II. dagegen nur spärlich. Die ausführliche Beschreibung Kleinasiens in der "Historia" verrät, wie sehr das Türkenproblem in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts das Denken der Zeit belastete 44. Sixtus IV. (1474-82) beauftragte 1477 den bereits erwähnten Donnus Nicolaus Germanus, einen Globus anzufertigen, 15 Jahre vor Erstellung des Behaim-Globus. Leider ist dieser Globus seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts verschollen 45.
Die geographischen Bestrebungen in Italien gingen schon früh auf humanistische Kreise zurück. Die Anfänge wissenschaftlicher Geographie und Kartographie im deutschsprachigen Raum sind dagegen zunächst noch mit dem traditionellen Bildungs- und Wissenschaftssystem verbunden. Eine führende Rolle kam dabei in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts dem Augustinerchorherrenstift Klosterneuburg, nahe Wien, zu 46. Unter der Leitung des Priors Georg Müstinger (seit 1418) entwickelte sich das Stift zu einem Zentrum mathematischer, astronomischer, geographischer und kartographischer Studien. Gleichzeitig führte an der nahegelegenen Wiener Artistenfakultät Johannes von Gmunden das Studium der Naturwissenschaften zu einer ersten Blüte 47. In Klosterneuburg und Wien befaßte man sich nicht nur mit dem Studium der "Geographia" des Ptolemäus, von der man in dem Stift wohl schon sehr früh eine Handschrift besaß. Vielmehr bestimmte man mit Hilfe astronomischer Berechnungen die Länge und Breite von Orten und Regionen sowie die Distanzen zwischen Städten. Ergebnis dieser Bestrebungen waren zahlreiche Karten, Kartenskizzen und Koordinatenlisten. Herausragendes Resultat dieser Bestrebungen war die zwischen 1440 und 1442 entstandene sogenannte Klosterneuburg-Karte Zentraleuropas. Leider sind von ihr nur eine Koordinatenliste mit 703 Orten sowie eine Anzahl von Skizzen von Flußsystemen erhalten. Bemerkenswert ist, daß dieser Karte zum Teil sehr präzise astronomische Koordinaten zugrunde lagen, was ihr eine für lange Zeit unerreichte Genauigkeit verlieh.
Mit dem Tod Georg Müstingers und Johannes von Gmundens 1442 brach die wissenschaftliche Betätigung der Klosterneuburger Schule ab. Ihr Einfluß wirkte jedoch weiter. Vielleicht hat sie auch auf die 1448 in Konstanz entstandene Weltkarte des Benediktinermönches Andreas Walsperger gewirkt 48. Die gesüdete Karte wird zwar von mittelalterlichen Inhalten dominiert. Dafür kennzeichnend sind die äußere Form, Jerusalem als Weltmittelpunkt, das Paradies mit den vier aus ihm entspringenden Flüssen im äußersten Osten, Monstervölker im Süden und Norden. Zugleich stützt sich die Walsperger-Karte jedoch auf ptolemäische Tafeln sowie auf Portulane und weist einen Meilenmaßstab auf. Auch die wohl zwischen 1450 und 1464 entstandene Nord- und Zentraleuropa-Karte des Kardinals Nikolaus von Kues (1401 - 1464, Kat.-Nr. 2.11) läßt Ähnlichkeiten zu Karten der Wien-Klosterneuburger-Gruppe erkennen. Die Cusanus-Karte ist nicht im Original erhalten. Über die Abhängigkeit der erhaltenen Karten voneinander besteht noch keine Klarheit. Ob eine Kupferstichkarte wirklich 1491 in Eichstätt gedruckt wurde, wie es eine beigegebene Legende besagt, ist umstritten. Die Karte - vielleicht ursprünglich als "Tabula moderna" für eine römische Ptolemäus-Ausgabe (1478 oder 1490) konzipiert - weist eine trapezförmige Projektion auf, die der der Ptolemäus-Ausgaben des Donnus Nicolaus Germanus entspricht 49.
Das wichtigste Zentrum geographischer und kartographischer Studien in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Deutschland war Nürnberg. Dafür waren mehrere Gründe ausschlaggebend. Nürnberg besaß zwar nicht wie Wien eine Universität, dafür aber gute Schulen. Das städtische Handwerk verfügte über ein hohes technisches Niveau. Die günstige Verkehrslage der Stadt und die zahlreichen Handelskontakte der Nürnberger Kaufleute förderten den Nachrichtenaustausch, auch mit Gelehrten anderer Städte. Schließlich verfügte Nürnberg über ein finanzkräftiges Patriziat, das wissenschaftliche Bestrebungen zu fördern bereit war. Aus diesen Gründen ließ sich 1471 auch der große Humanist und Wissenschaftler Johannes Müller von Königsberg (1436 - 1476), genannt Regiomontanus, nach langen Lehr- und Studienjahren in Leipzig, Wien, Italien und Ungarn in Nürnberg nieder 50. Regiomontanus war zwar eigentlich Astronom und Mathematiker. Für geographische Studien erwies er sich gleichfalls als sehr aufgeschlossen. 1474 listete Regiomontanus in einer Verlagsanzeige der von ihm gegründeten Druckerei ein wissenschaftliches Programm auf 51, das er in Nürnberg absolvierten wollte. Neben zahlreichen astronomischen Arbeiten nannte er auch geographische Projekte. So plante er eine Neuübersetzung der "Geographia" des Ptolemäus, einen Kommentar zur "Geographia" und eine Streitschrift gegen Jacopo Angelo, dessen Übersetzung der "Geographia" er aus philologischen Gründen als unzureichend erachtete. Ferner plante Regiomontanus die Anfertigung einer Weltkarte sowie von Regionalkarten Deutschlands, Italiens, Spaniens, Frankreichs und Griechenlands. Der frühe Tod des großen Gelehrten auf einer Italienreise 1476 verhinderte jedoch die Verwirklichung seiner Pläne. Wichtig für die Entdeckungsgeschichte war jedoch die 1474 erfolgte Veröffentlichung seiner Ephemeriden (Kat.-Nr. 1.14). Diese gaben für die Jahre 1474 bis 1506 für jeden Tag die Positionen bzw. die wechselseitigen Stellungen von Sonne, Mond und Planeten an. Die Ephemeriden waren zur Orientierung auf dem offenen Meer sehr nützlich. Vasco da Gama, Kolumbus und Vespucci benutzten sie 52.
Der Einfluß Regiomontanus' auf sein Nürnberger Umfeld ist schwer zu beurteilen. Es dürfte aber kein Zufall sein, daß im letzten Dezennium des Jahrhunderts in Nürnberg zahlreiche Studien auf den Gebieten der Kartographie, Welt- und Landesbeschreibung betrieben wurden 53. Wahrscheinlich ist dazu auch die wohl um 1490 bei Georg Stuchs in Nürnberg gedruckte deutsche Übersetzung der "Geographia" des Ptolemäus zu zählen 54 (Kat.-Nr. 3.23a). Allerdings ist diese Schrift weniger als getreue Übersetzung des Ptolemäus anzusehen. Vielmehr handelt es sich um eine mehr oder weniger selbständige deutschsprachige Kosmographie, die stark auf traditionellem Gedankengut beruhte. Interessanter ist die beigegebene, ptolemäisch geprägte Weltkarte. Sie stellt die ganze östliche Hemisphäre dar und läßt aufgrund ihrer Planiglobular-Projektion die Kugelgestalt der Erde erkennen 55 (Kat.-Nr. 3.23b).
Wissenschaftlich bedeutsamer waren die kartographischen Arbeiten des Kompaßmachers und Arztes Erhard Etzlaub (ca. 1460 - 1532) 56, der zwischen 1492 und 1501 drei wichtige Karten anfertigte. Die Nürnberger Umgebungskarte von 1492 zeigt die Position von 100 Orten rund um das zentral dargestellte Nürnberg. Aufgrund der mit roter Farbe eingezeichneten Territorialgrenzen handelt es sich um die erste bekannte "politische" Karte. Ausgereifter waren die beiden späteren Karten Etzlaubs. Zum Heiligen Jahr 1500 zeichnete er für die Rompilger eine Wege-Karte, die in mehreren Auflagen von Georg Glockendon gedruckt wurde. Die Karte stellt Mitteleuropa von Mittelitalien im Süden bis nach Schonen im Norden dar. Die nach Rom führenden Straßen und Wege werden besonders herausgestellt. Eine östliche Rahmenleiste enthält Grundzahlen der geographischen Breite (41 - 58 Grad nördliche Breite). Längengrade werden durch Zehnmeilenstriche ersetzt. Zusätzlich werden die unterschiedlichen Tageslängen im Sommer angegeben (15 Stunden in Rom, 18 Stunden auf Jütland). Der Karte beigegeben war ein Register, das deren Gebrauch erläuterte. Ähnlich konzipiert und aufgebaut war die Landstraßenkarte von 1501, die die für Nürnberg wichtigsten Handelsstraßen darstellt. Gemeinsam ist allen Etzlaub-Karten die Südung, die Angabe von politischen Grenzen, ihr praktischer Nutzen - sie waren offenkundig als Reisekarten gedacht - sowie die relativ genauen Ortsangaben und Entfernungsangaben zwischen den einzelnen Städten. Insgesamt wiesen die Etzlaub-Karten eine Genauigkeit auf, die in der Folgezeit lange nicht mehr erreicht wurde.
Herausragend für das geistige Klima Nürnbergs im ausgehenden 15. Jahrhundert waren jedoch die Aktivitäten und Bestrebungen eines kleinen, aber rührigen humanistischen Zirkels, der sich unter anderem eingehend mit Fragen der Geographie, Kartographie und Topographie befaßte. Besonders zu nennen sind die beiden Stadtärzte Hartmann Schedel (1440 - 1514) und Hieronymus Münzer (1437 - 1508). Deren Gelehrsamkeit und Belesenheit bezeugen die heute noch vorhandenen Bestände ihrer umfangreichen Bibliotheken 57. Zeitweise verkehrte der deutsche "Erzhumanist" Konrad Celtis (1459 - 1508) in diesem Kreis. Auch Martin Behaim (1459 - 1507), ein in Portugal lebender, an geographischen Fragen außerordentlich interessierter Nürnberger Patrizier, der auch an Afrikafahrten der Portugiesen teilnahm, nahm während eines Aufenthalts in seiner Heimatstadt (1490 - 1493) Kontakt zu den Nürnberger Humanisten auf. In diesem Kreis entstanden fast parallel mehrere geographische Werke. Vor allem die Weltchronik des Hartmann Schedel (Kat.-Nr. 1.15, 2.18, 3.17) und der Erdglobus des Martin Behaim (Kat.-Nr. 3.31) sind zu nennen.
Die 1493 vollendete Weltchronik des Hartmann Schedel ist nicht allein das Werk dieses bedeutenden Nürnberger Humanisten 58. Finanziert wurde der Druck von den wohlhabenden Kaufleuten Sebald Schreyer und Sebastian Kammermeister. Die Illustrationen entwarfen die Maler und Zeichner Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff. Den Druck der Chronik besorgte der Nürnberger Drucker und Verleger Anton Koberger. Aus geographischer Sicht ist die Schedel'sche Weltchronik in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Sie enthält eine kurze, ganz in mittelalterlicher Tradition stehende Erdbeschreibung, verbunden mit den Abbildungen zahlreicher Monster und einer ptolemäisch beeinflußten Weltkarte. Den Text der Chronik ergänzen zahlreiche Stadtbeschreibungen und Stadtabbildungen. An die Chronik angehängt ist eine von Hieronymus Münzer redigierte Darstellung Europas, die dem entsprechenden Werk Pius' II. entnommen ist. Münzer gab diesem Teil auch eine auf die Cusanus-Karte zurückgehende Deutschlandkarte bei. In die Beschreibung Portugals fügte er einen kleinen Abschnitt ein, der die Afrikareise des Martin Behaim erwähnt. Die kurz zuvor erfolgte Entdeckung Amerikas wird allerdings nicht notiert 59. Daß man in den Herausgeberkreisen mit der Chronik, speziell mit ihren geographischen Inhalten nicht zufrieden war, zeigt ein Vertrag Sebald Schreyers mit Konrad Celtis vom Dezember des gleichen Jahres über eine geplante zweite Auflage der Weltchronik. Celtis sollte dieses Werk in eine andere Form bringen und mit einem "Newen Europa" versehen 60. Zu dieser Neubearbeitung der Chronik ist es jedoch nicht gekommen. Auch eine von Celtis beabsichtigte "Germania illustrata", eine geographische Beschreibung Deutschlands, konnte er nicht vollenden. Allein eine kulturgeographische Schilderung Nürnbergs hat der große Humanist 1495 abschließen können 61.
Ähnlich wie die Schedel'sche Weltchronik ist auch der Globus 62, den Martin Behaim im Auftrag des Nürnberger Rates anfertigte, mehr als Gemeinschaftswerk anzusehen denn als Leistung eines einzelnen Mannes. Der Nürnberger Maler und Formschneider Georg Glockendon zeichnete die 24 Globussegmente und die zwei Polkappen. Daß auch Hartmann Schedel und Hieronymus Münzer an der Herstellung des Globus beteiligt waren, ist anzunehmen. Zumindest dürften beide Behaim ihre umfangreichen Bibliotheken zur Verfügung gestellt haben.
Das Kartenbild des Globus geht auf eine "Mappa Mundi" zurück, die Behaim wohl aus Portugal mitbrachte. Deutliche Parallelen zu den bereits erwähnten Weltkarten des Henricus Martellus Germanus sind auffällig. Dies betrifft vor allem die überlange, über Ptolemäus noch hinausgehende Erstreckung Eurasiens, die Darstellung eines sich weit nach Süden erstreckenden Ostende Asiens, des sogenannten "Drachenschwanzes", und die Abbildung Afrikas. Im Gegensatz zu Martellus erwähnt Behaim die Umsegelung des Kaps durch Bartolomeu Dias jedoch nicht. Der Süden Afrikas ist ungenauer dargestellt als auf den Martellus-Karten, wenngleich Behaim ebenfalls von der ptolemäischen Idee eines abgeschlossenen Indischen Ozeans abweicht. Die dem Globus zugrunde liegende Karte dürfte die portugiesischen Entdeckungen bis zur Mitte der 80er Jahre berücksichtigt haben. Dagegen basierten die Weltkarten des Martellus auf einer ähnlichen Vorlage, allerdings um die Reisen des Bartolomeu Dias erweitert 63. Die Legenden des Globus sind zahlreichen Quellen entnommen. Die mittelalterliche Tradition, abgeleitet vor allem von den Enzyklopädisten Isidor von Sevilla (7. Jahrhundert n. Chr.) und Vincenz von Beauvais (13. Jahrhundert) sowie den realen und fiktiven Reiseberichten Marco Polos und Johann von Mandevilles, ist reichhaltig vertreten. Große Autorität ist für Behaim Ptolemäus. Auch Strabon wird als Quelle genannt. Eine ausführliche Inschrift schildert Behaims Teilnahme an einer Fahrt Diogo Cãos entlang der afrikanischen Küste. Allerdings weist diese Legende zahlreiche Ungenauigkeiten und Unklarheiten auf. Es wird vermutet, daß es sich bei der von Behaim erwähnten Reise eher um die Beteiligung an einer portugiesischen Handelsexpedition zur Guineaküste gehandelt hat 64.
In engem Zusammenhang mit der Anfertigung des Globus steht ein Brief, den Hieronymus Münzer am 14. Juli 1493 an König Johann II. von Portugal sandte (Kat.-Nr. 3.20). Offenbar in Unkenntnis der bereits erfolgten ersten Kolumbusreise schlug Münzer dem portugiesischen König vor, eine Westfahrt nach Cathay (China) unter der Leitung Martin Behaims zu unternehmen 65. Der Brief Münzers, der in den Jahren 1494/95 selber nach Spanien und Portugal reiste und sich unter anderem auch über die spanischen und portugiesischen Entdeckungen informierte 66, betont die geringe Entfernung zwischen Portugal im Westen und China im Osten. Dies entspricht völlig den Überlegungen des Kolumbus. Auch das Erdbild des Behaim-Globus - es zeigt eine überlange Erstreckung des eurasischen Festlandes und eine große Unterschätzung der Entfernung zwischen Portugal und Zipangu (Japan) in west-östlicher Richtung - weist deutliche Parallelen zu den geographischen Konzepten des großen Genuesen auf 67. Der Brief zeigt, daß die Idee einer Westfahrt nach Indien gegen Ende des 15. Jahrhunderts weit verbreitet war und auf die Gelehrten der Zeit einen starken Einfluß ausübte. Die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus 1492 ist letztlich das Ergebnis identischer Überlegungen, die auch das Kartenbild des im gleichen Jahr entstandenen Behaim-Globus' und den Brief Hieronymus Münzers prägen.
Der Behaim-Globus ist sicherlich kein Höhepunkt geographischer Arbeiten des 15. Jahrhunderts. Karte und Legenden enthalten zu viele geographische Irrtümer und Fehler, um dem Behaim'schen Opus diesen Rang zuzugestehen. Zugleich fehlen die neuesten Nachrichten über die portugiesischen Entdeckungen. Eher ist der Globus als Spiegelbild der geographischen und kartographischen Entwicklung eines ganzen Jahrhunderts zu betrachten. Kartenbild und Legenden des Behaim'schen Werkes berücksichtigen die mittelalterliche Tradition ebenso wie das im 15. Jahrhundert dominierende ptolemäische Weltbild. Auch die Entdeckungsreisen der Zeit spiegelt der Globus wider. Die portugiesischen Expeditionen entlang der afrikanischen Küste werden erwähnt. Zugleich liegen dem Globus die gleichen geographischen Konzepte zugrunde, die letztlich zur Entdeckung Amerikas führten. Das Nebeneinander von alten und neuen Autoritäten, von traditioneller, theoretischer Buchgelehrsamkeit und empirisch gewonnenen Erkenntnissen ist jedoch bezeichnend für das Wissen und Denken einer Zeit, in der - nicht nur auf dem Gebiet der Geographie und Kartographie - neue Erfahrungen noch mit altem Wissen vereinbart werden mußten und die Tradition nur allmählich durch empirische Erkenntnisse überwunden wurde. Insofern bezeugt auch der Behaim-Globus den langsamen Wandel des Weltbildes im 15. Jahrhundert.
1 Zur mittelalterlichen Geographie vgl. Charles
Raymond Beazley: The Dawn of Modern Geography. A History of
Exploration and Geographical Science. 3 Bde. London - Oxford
1897-1906. - George H.T. Kimble: Geography in the Middle Ages. London
1938. - John Kirtland Wright: The Geographical Lore of the Time of the
Crusades. A Study in the History of Medieval Science and Tradition in
Western Europe. 2. Aufl. New York 1965. - Eberhard Schmitt (Hrsg.):
Die mittelalterlichen Ursprünge der europäischen Expansion
(Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion,
Bd. 1). München 1986. - J.R.S. Phillips: The Medieval Expansion
of Europe. Oxford - New York 1988.
2 Helge Ingstad: Die erste
Entdeckung Amerikas. Auf den Spuren der Wikinger. Berlin - Frankfurt
- Wien 1966. - Gwynn Jones: The Norse Atlantic Saga: Being the Norse
Voyages of Discovery and Settlement to Iceland, Greenland and North
America. 2. Aufl. Oxford - New York 1986.
3 Rudolf Wittkower: Marvels of
the East. A Study in the History of Monsters. In: Journal of the
Warburg and Courtauld Institutes 5, 1942, S. 159-197. - John
B. Friedman: The Monstrous Races in Medieval Art and
Thought. Cambridge/Mass. - London 1981.
4 Vgl. Helmut Gregor: Das
Indienbild des Abendlandes bis zum Ende des 13. Jahrhunderts (Wiener
Dissertationen aus dem Gebiet der Geschichte, Bd. 4). Wien 1964. -
Jürgen Brummack: Die Darstellung des Orients in den deutschen
Alexandergeschichten des Mittelalters (Philologische Studien und
Quellen, Heft 29). Berlin 1966. - Hans Szklenar: Studien zum Bild des
Orients in vorhöfischen deutschen Epen (Palaestra
243). Göttingen 1966.
5 Vgl. Ulrich Knefelkamp: Die
Suche nach dem Reich des Priesterkönigs Johannes. Dargestellt
anhand von Reiseberichten und anderen ethnographischen Quellen des
12. bis 17. Jahrhunderts. Gelsenkirchen 1986.
6 Vgl. Konrad Miller: Mappae
mundi: Die ältesten Weltkarten. 6 Bde. Stuttgart 1895 - 1898. -
Leo Bagrow: Die Geschichte der Kartographie. Berlin 1951. - Gerald
R. Crone: Maps and their Makers. An Introduction to the History of
Cartography. London 1953. - Marcel Destombes: Mappemondes
A. D. 1200-1500 (Monumenta Cartographica Vetustioris Aevi
1). Amsterdam 1964. - Anna-Dorothee von den Brincken: Mappa Mundi und
Chronographia. Studien zur imago mundi des abendländischen
Mittelalters. In: Deutsches Archiv für Erforschung des
Mittelalters 24, 1968, S. 118-186. - Leo Bagrow und Raleigh
A. Skelton: Meister der Kartographie. 5. Aufl. Berlin 1985. - John B.
Harley und David Woodward (Hrsg.): Cartography in Prehistoric, Ancient
and Medieval Europe and the Mediterranean (The History of Cartography,
Bd. 1). Chicago - London 1987. - Anna Dorothee von den Brincken:
Kartographische Quellen. Welt-, See- und Regionalkarten (Typologie des
Sources du Moyen Age Occidental 51). Turnhout 1988.
7 Walter Rosien: Die Ebstorfer
Weltkarte. Hannover 1952. - Hartmut Kugler (Hrsg.): Ein Weltbild vor
Columbus. Die Ebstorfer Weltkarte. Weinheim 1992.
8 Grundlegend Gian Andrea
Bezzola: Die Mongolen in abendländischer Sicht (1220 -
1270). Bern 1974. - Vgl. ferner: Das geographische Weltbild um
1300. Politik im Spannungsfeld von Wissen, Mythos und Fiktion
(Zeitschrift für historische Forschung, Beiheft 6). Berlin 1989.
9 Michel Mollat du Jourdin und
Monique de La Roncière: Portulane. Seekarten vom 13. bis zum
17. Jahrhundert. München 1984. - Tony Campbell: Portolan Charts
from the Late Thirteenth Century to 1500. In: J.B. Harley
u. D. Woodward (Anm. 6), S. 371 - 463.
10 Edmond Buron (Hrsg.): Ymago
Mundi de Pierre d' Ailly. 3 Bde. Paris 1930. - Zu Pierre d'Ailly
zuletzt Bernhard Guenée: Entre l'Eglise et l'Etat. Quatres vies
de prélats francais à la fin du Moyen Age. Paris 1987,
S. 125-299.
11 Vgl. Erich Ptolaschek:
Ptolemaios als Geograph. In: RE, Suppl. 10, 1965, Sp. 681-834. -
G.R. Crone (Anm. 6), S. 68-76. - Karl-Heinz Meine: Die Ulmer
Geographia des Ptolemäus von 1482. Zur 500. Wiederkehr der
ersten Drucklegung nördlich der Alpen. Ulm 1982. - Lelio Pagani
(Hrsg.): Ptolemäus "Cosmographia". Das Weltbild der
Antike. Stuttgart 1990.
12 E. Buron (Anm. 10), Bd. 3,
S. 552-731.
13 Józef Babicz: Donnus
Nicolaus Germanus - Probleme seiner Biographie und sein Platz in der
Rezeption der ptolemäischen Geographie. In: Cornelis Koeman
(Hrsg.): Land- und Seekarten im Mittelalter und in der frühen
Neuzeit (Wolfenbüttler Forschungen 7). München 1980,
S. 9-42.
14 Aubrey Diller: The Textual
Tradition of Strabo's Geography. Amsterdam 1975, S. 102 u. 105.
15 Die Bedeutung Melas
für die mittelalterliche Geographie ist bisher stark
überschätzt worden. Vgl. aber jetzt Catherine M. Gormley,
Mary A. Rouse und Richard Rouse: The Medieval Circulation of the "De
Chorographia" of Pomponius Mela. In: Medieval Studies 46, 1984,
S. 266-320.
16 Zur europäischen
Expansion vgl. Oscar Peschel: Geschichte des Zeitalters der
Entdeckungen. Meersburg - Leipzig 1930. - Boies Penrose: Travel and
Discovery in the Renaissance, 1420-1620. Cambridge/Mass. 1952. -
Pierre Chaunu: L'expansion européenne du XIIIe au XVe
siècles. Paris 1969. - John H. Parry: Das Zeitalter der
Entdeckungen. München 1978. - Wolfgang Reinhard: Geschichte der
europäischen Expansion. 4 Bde. Stuttgart u.a. 1983 - 1990. -
Eberhard Schmitt (Hrsg.): Die großen Entdeckungen (Dokumente zur
Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 2). München
1984. - Peter Herde: Die Anfänge der europäischen Expansion
an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit. In: Heinz Duchhardt,
Jörg A. Schlumberger und Peter Segl (Hrsg.): Afrika. Entdeckung
und Erforschung eines Kontinents (Bayreuther Historische Kolloquien
3). Köln - Wien 1989, S. 97-131. - Eberhard Schmitt: Die
Anfänge der europäischen Expansion (Historisches Seminar,
N.F. 2). Idstein 1991. - Zur Rolle Portugals vgl. Günther Hamann:
Der Eintritt der südlichen Hemisphäre in die
europäische Geschichte. Die Erschließung des Afrikaweges
nach Asien vom Zeitalter Heinrichs des Seefahrers bis zu Vasco da Gama
(Veröffentlichungen der Kommission für Geschichte der
Mathematik und der Naturwissenschaften, Heft 6). Graz 1968. - Charles
R. Boxer: The Portuguese Seaborne Empire, 1415-1825. London 1969. -
Günter Georg Kinzel: Die rechtliche Begründung der
frühen portugiesischen Landnahmen an der westafrikanischen
Küste zur Zeit Heinrichs des Seefahrers (Göppinger
Akademische Beiträge 102). Göppingen 1976.
17 Charles Raymond Beazley:
Prince Henry the Navigator. The Hero of Portugal and of Modern
Discovery 1394 - 1460 A.D. New York 1895. - John Ure: Heinrich der
Seefahrer. Der Aufbruch ins Zeitalter der Entdeckungen. Wiesbaden
1979.
18 Zum Stand der
portugiesischen Hochseeschiffahrt in den ersten Jahrzehnten des
15. Jahrhunderts vgl. G.G. Kinzel (Anm. 16), S. 84-100.
19 G. Hamann (Anm. 16), S. 24-27.
20 Zu den
portugiesisch-spanischen Auseinandersetzungen vgl. G. Kinzel
(Anm. 16), S. 101-128, 241-267.
21 Aufgrund der unklaren
Quellenlage ist eine genaue Datierung der Reisen Caos
schwierig. Vgl. G. Hamann (Anm. 16), S. 119-262.
22 Vgl. G. Hamann (Anm. 16), S. 263-350.
23 Vgl. Franz Hümmerich:
Vasco da Gama und die Entdeckung des Seewegs nach
Ostindien. München 1898 (Nachdr. Hildesheim - New York 1977). -
Elaine Sanceau: Good Hope. The Voyage of Vasco da Gama. Lissabon 1967.
24 Die Literatur zu Kolumbus
ist unübersehbar. Herausragend Samuel Eliot Morison: Admiral of
the Ocean Sea: A Life of Christopher Columbus. Boston/Mass. 1942. -
Vgl. ferner Jacques Heers: Christophe Colomb. Paris 1981. - Paolo
Emilio Taviani: Christopher Columbus. The Grand Design. London 1985
(ital. 1974). - Zuletzt Urs Bitterli: Die Entdeckung Amerikas. Von
Kolumbus bis Alexander von Humboldt. München 1991, S. 27-92.
25 E. Schmitt: Die
großen Entdeckungen (Anm. 16), Nr. 1, S. 9-11.
26 E. Schmitt: Die
großen Entdeckungen (Anm. 16), Nr. 26, S. 105 - 107.
27 Zusammenfassung der
Diskussion bei P. Herde (Anm. 16), S. 124-126.
28 Auflistung der Druckausgaben durch
John Alden: European Americana. A Chronological Guide to Works
Printed in Europe Relating to the Americas, 1493 - 1776. Bd. 1: 1493
- 1600. New York 1980, S. 1-6.
29 Roberto Levillier (Hrsg.):
Americo Vespucio "El Nuevo Mundo". Cartas relativas a sus viajes y
descubrimientos. Buenos Aires 1951. - Vespucci will zwar nach eigenen
Aussagen vier Fahrten unternommen haben, doch wegen zahlreicher
Ungenauigkeiten gelten nur zwei Fahrten als gesichert.
Vgl. U. Bitterli (Anm. 24), S. 93-96, 112-117.
30 Überblick über
die verschiedenen Auflagen bei J. Alden (Anm. 28), S. 7-13. Einen
interessanten Vergleich der Rezeption Vespuccis und der des Kolumbus
bei Rudolf Hirsch: Printed Reports on the Early Discoveries and their
Reception. In: Fred Chiappelli (Hrsg.): First Images of
America. Bd. 2. Berkeley - Los Angeles - London 1976, S. 537-560.
31 Vgl. Günther Hamann:
Ein Überblick über Entstehung und Quellen des Namens
"Amerika". In: Mitteilungen des Instituts für
österreichische Geschichtsforschung 63, 1955, S. 298-311. -
Franz Laubenberger: Ringmann oder Waldseemüller. Eine kritische
Untersuchung über den Urheber des Namens Amerika. In: Erdkunde
13, 1959, S. 163-179. - E. Schmitt: Die großen Entdeckungen
(Anm. 16), Nr. 3, S. 13-17.
32 Zur Entwicklung der
Geographie im 15. Jahrhundert vgl. Lucien Gallois: Les
Géographes Allemands de la Renaissance. Paris 1890
(Nachdr. Amsterdam 1963). - Numa Broc: La Géographie de la
Renaissance (1420 - 1620). Paris 1980. - Günther Hamann:
Kartographisches und wirkliches Weltbild in der Renaissancezeit. In:
Fritz Krafft und Rudolf Schmitz (Hrsg.): Humanismus und
Naturwissenschaften (Beiträge zur Humanismusforschung,
Bd. 6). Boppard 1980, S. 155-180. - Eine gut lesbare Einführung,
allerdings mit zahlreichen Ungenauigkeiten jetzt auch durch Oswald
Dreyer-Eimbcke: Kolumbus. Entdeckungen und Irrtümer in der
deutschen Kartographie. Frankfurt am Main 1991.
33 Vgl. N. Broc (Anm. 32),
S. 188-192. Thomas Goldstein: Geography in Fifteenth-Century
Florence. In: John Parker (Hrsg.): Merchants and Scholars. Essays
in the History of Exploration and Trade. Minneapolis 1965,
S. 11-32.
34 Vgl. Joseph Gill: The
Council of Florence. Cambridge 1959.
35 Milton V. Anastos: Pletho,
Strabo and Columbus. In: Annuaire de l'Institut de Philologie et
d'Histoire Orientales et Slaves XII, 1952, S. 1-18. - Christopher
Monatagne Woodhouse: George Gemistos Plethon: The last of the
Hellenes. Oxford 1986, S. 161f., S. 181-186.
36 U. Knefelkamp (Anm. 5), S. 30-31.
37 Lincoln Davis Hammond
(Hrsg.): Travellers in Disguise. Narratives of Eastern Travel by
Poggio Bracciolini and Ludovico de Varthema. Cambridge/Mass. 1963. -
Vgl. Waldemar Sensburg: Poggio Bracciolini und Nicolò de Conti in
ihrer Bedeutung für die Geographie des Renaissancezeitalters.
In: Mitteilungen der k.k. Geographischen Gesellschaft in Wien 49,
1906, S. 257-372.
38 Roberto Almagià: I
mappamondi di Enrico Martello e alcuni concetti geografici di
Cristoforo Colombo. In: La Bibliofilia 42, 1940, S. 288 - 311. -
Alexander O. Vietor: A pre-Colombian map of the world, circa 1489. In:
Imago Mundi 17, 1963, S. 95f. - M. Destombes (Anm. 6), S. 229-234.
39 Zu Rosselli und zu seiner
Karte Roberto Almagià: On the Cartographic Work of Francesco
Rosselli. In: Imago Mundi 8, 1951, S. 27-34. - Rodney W. Shirley: The
Mapping of the World. Early Printed World Maps 1472 - 1700. London
1983, S. 16f. - Tony Campbell: The Earliest Printed Maps
1472-1500. Berkeley - Los Angeles 1987, S. 70-78.
40 G. Hamann (Anm. 16), S. 41-42.
41 Vgl. G.R. Crone (Anm. 6),
S. 54-64. - Günther Hamann: Fra Mauro und die italienische
Kartographie seiner Zeit als Quellen zur frühen
Entdeckungsgeschichte. In: Mitteilungen des Instituts für
österreichische Geschichtsforschung 78, 1970, S. 358-371. - E.
Schmitt (Anm. 1.), S. 66-70. - O. Dreyer-Eimbcke (Anm. 32),
S. 54-57. - Wojcieh Iwancsak: Entre l'espace ptolémaïque et
l'empirie: les cartes de Fra Mauro. In: Médiévales
18, 1990, S. 53-68.
42 Vgl. zum folgenden N. Broc
(Anm. 32), S. 199-202.
43 A. Diller (Anm. 14), S. 126-131.
44 Zu den geographischen
Leistungen Pius' II. zuletzt Nicola Casella: Pio II tra Geografia e
Storia: La "Cosmographia". In: Archivio della Società romana di
Storia patria 95, 1972, S. 35-112.
45 Józef Babicz: The celestial
and terrestrial globes of the Vatican Library, dating from 1477, and
their maker Donnus Nicolaus Germanus (ca. 1420 - 1490). In: Der
Globusfreund 35-37, 1987 - 1989, S. 155-165.
46 Grundlegend Dana Bennett
Durand: The Vienna Klosterneuburg Map Corpus of the Fifteenth
Century. A Study in the Transmission from medieval to modern
Science. Leiden 1952. - Vgl. ferner Helmuth Grössing:
Humanistische Naturwissenschaft. Zur Geschichte der Wiener
mathematischen Schulen des 15. und 16. Jahrhunderts. Baden-Baden 1983,
S. 73-78. - Franz Wawrik: Österreichische kartographische
Leistungen im 15. und 16. Jahrhundert. In: Günther Hamann und
Helmuth Grössing (Hrsg.): Der Weg der Naturwissenschaft von
Johannes von Gmunden zu Johannes Kepler (Österr. Akademie der
Wissenschaften, Phil.-hist. Klasse, Sitzungsberichte, Bd. 497). Wien
1988, S. 103-118, hier S. 107-110.
47 Zu Johannes von Gmunden
vgl. G. Hamann u. H. Grössing (Anm. 46).
48 Zum Einfluß
Klosterneuburgs auf
Walsperger D.B. Durand (Anm. 46), S. 209-213. - Grundlegend zur
Walsperger-Karte Konrad Kretschmer: Eine neue mittelalterliche
Weltkarte der vatikanischen Bibliothek. In: Zeitschrift der
Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin 26, 1891, S. 371-406.
- Vgl. ferner Karl-Heinz Meine: Zur Weltkarte des Andreas
Walsperger, Konstanz 1448. In: Kartenhistorisches Colloquium
Bayreuth 1982. Berlin 1983, S. 17-30. - F. Wawrik (Anm. 46),
S. 111.
49 So D.B. Durand (Anm. 46),
S. 252-266. - Unterschiedliche Auffassungen in bezug auf die
Abhängigkeit der erhaltenen Kopien voneinander bei Albert
Herrmann: Die ältesten Karten von Deutschland bis Gerhard
Mercator. Leipzig 1940, S. 8-11, und Peter H. Meurer: Zur
Systematik der Cusanus-Karten: Überlegungen aus der Sicht der
rheinischen Landeskunde. In: Kartographische Nachrichten 33, 1983,
S. 219-225. - Zur Eichstätter Cusa-Karte ferner T. Campbell
(Anm. 39), S. 35-55.
50 Vgl. Ernst Zinner: Leben
und Wirken des Johannes Müller von Königsberg genannt
Regiomontanus. München 1938. - Günther Hamann (Hrsg.):
Regiomontanus-Studien (Österr. Akademie der Wissenschaften,
Phil.-hist. Klasse, Sitzungsberichte, Bd. 364). Wien 1980. Darin
besonders Wolfgang von Stromer: Hec opera fient in oppido Nuremberga
Germaniae ductu Ioannis de Monteregio. Regiomontanus und Nürnberg
1471 - 1475, S. 267-289.
51 Konrad Burger:
Buchhändleranzeigen des 15. Jahrhunderts. Leipzig 1907, Tafel
15. - Vgl. W.v. Stromer (Anm. 50), S. 272-274.
52 Zu den Ephemeriden E. Zinner (Anm.
50), S. 140-150.
53 Einen guten Überblick
bietet Franz Machilek: Kartographie, Welt- und Landesbeschreibungen in
Nürnberg um 1500. In: Hans-Bernd Harder (Hrsg.):
Landesbeschreibungen Mitteleuropas vom 15. bis
17. Jahrhundert (Schriften des Komitees der Bundesrepublik
Deutschland zur Förderung der Slawischen Studien 5). Köln
- Wien 1983, S. 1-12.
54 Josef Fischer (Hrsg.): Der
"Deutsche Ptolemäus" aus dem Ende des XV. Jahrhunderts (um
1490). Straßburg 1910.
55 Zur Karte vgl. J. Fischer
(Anm. 54), S. 8-15. - Erwin Rosenthal: The German Ptolemy and its
world map. In: Bulletin of the New York Public Library 48, 1944,
S. 135-47. - T. Campbell (Anm. 39), S. 139-141.
56 Vgl. Herbert Krüger:
Erhard Etzlaub's Romweg map and its dating in the Holy Year of
1500. In: Imago Mundi 8, 1951, S. 17 - 26. - Herbert Krüger: Des
Nürnberger Meisters Erhard Etzlaub älteste
Straßenkarte von Deutschland. In: Jahrbuch für
fränkische Landesforschung 18, 1958, S. 1-286, S. 379 - 407. -
Fritz Schnellbögl: Life and Work of the Nuremberg cartographer
Erhard Etzlaub. In: Imago Mundi 20, 1966, S. 11-26. - T. Campbell
(Anm. 39), S. 56-69.
57 Richard Stauber: Die
Schedelsche Bibliothek.
Nach dem Tode des Verfassers hrsg. von Otto Hartig (Studien und
Darstellungen aus dem Gebiete der Geschichte, Bd. V). Freiburg
i.Br. 1908. - Ernst Philipp Goldschmidt: Hieronymus Münzer und
seine Bibliothek (Studies of the Warburg Institute IV). London 1938.
58 Vgl. Adrian Wilson: The
making of the Nuremberg Chronicle. Amsterdam 1976. - Elisabeth Rücker:
Nürnberger Frühhumanisten und ihre Beschäftigung mit
Geographie. Zur Frage einer Mitarbeit von Hieronymus Münzer und
Conrad Celtis am Text der Schedelschen Weltchronik. In: Rudolf
Schmitz und Fritz Krafft (Hrsg.): Humanismus und Naturwissenschaften
(Beiträge zur Humanismusforschung, Bd. 6). Boppard 1980,
S. 181-192; Elisabeth Rücker: Hartmann Schedels
Weltchronik. Das größte Buchunternehmen der
Dürerzeit. 2. Aufl. München 1988.
59 Vgl. zu diesem Problem
Werner Schultheiß: Die Entdeckung Amerikas und
Nürnberg. Beiträge zur Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der
Reichsstadt. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 15,
1955, S. 171-199.
60 Elisabeth Caesar: Sebald
Schreyer, ein Lebensbild aus dem vorreformatorischen
Nürnberg. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der
Stadt Nürnberg 56, 1969, S. 1-213, hier S. 117-118;
E. Rücker: Hartmann Schedels Weltchronik (Anm. 58), S. 87.
61 Albert Werminghoff (Hrsg.):
Conrad Celtis und sein Buch über Nürnberg. Freiburg
i.Br. 1921. - Vgl. ferner Bernhard Hartmann: Konrad Celtis in
Nürnberg. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der
Stadt Nürnberg 8, 1889, S. 1-68, bes. S. 34-43.
62 Grundlegend Ernest George
Ravenstein: Martin Behaim. His Life and His Globe. London 1908. -
Vgl. zudem Hermann Kellenbenz: Portugiesische Forschungen und Quellen
zur Behaimfrage. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der
Stadt Nürnberg 48, 1958, S. 79-95. - Johannes Willers: Der
Erdglobus des Martin Behaim im Germanischen Nationalmuseum. In:
R. Schmitz u. F. Krafft (Anm. 58), S. 193-206. - Johannes Willers
(Hrsg.): Focus Behaim-Globus. In: Anzeiger des Germanischen
Nationalmuseums und Berichte aus dem Forschungsinstitut für
Realienkunde 1991, S. 7-120.
63 Insofern vermag ich Arthur
Davies: Behaim, Martellus and Columbus. In: The Geographical Journal
143, 1977, S. 451-459, zu folgen.
64 Legende und Kritik bei
E.G. Ravenstein (Anm. 62), S. 20-30, S. 71-72.
65 Hermann Grauert: Die
Entdeckung eines Verstorbenen zur Geschichte der großen
Entdeckungen. In: Historisches Jahrbuch 29, 1908, S. 304-333.
66 Zusammenfassung der Reise
durch E.Ph. Goldschmidt (Anm. 57), S. 59-97.
67 Auf die Ähnlichkeit
der Konzepte
Behaims, Martellus und Kolumbus macht A. Davies (Anm. 63) aufmerksam
und knüpft daran weitreichende Spekulationen. Vgl. dazu die
fundierte Kritik durch Ilaria
L. Caraci: Il planisfero di Enrico Martello della Yale University Library e
i fratelli Colombo. In: Rivista Geografica Italiana 85, 1978, S. 132-43.