in: Bott, G.; Willers, J. (Hrsgb.): Focus Behaim-Globus. Ausstellungskatalog, 2 Bde., Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Nürnberg, Dezember 1992.
Kartenindex (im Original nicht enthalten; vom Bearbeiter eingefügt):
Augsburger Isidor 1472
Anonyme kreisförmige Weltkarte 1475
Radkarte des Hans Rüst 1480
Ulmer Ptolemäus 1482
Deutscher Ptolemäus 1490
Weltkarten des Martellus 1489 und 1490
Schedelsche Weltchronik 1493
Weltkarte des Gregor Reisch 1503
Weltkarten des Martin Waldseemüller
Weltkarte der Margarita philosophica 1515
Schöners Erdglobus 1515
Hemisphärenkarte des Johannes Stabius 1515
Waldseemüllers Carta Marina 1516
Weltkarte des Peter Apian 1520
Schöners Erdglobus 1520
Um die Kosmographie und Kartographie war es während der Renaissance nicht anders bestellt als um die übrigen Wissenschaften und Künste. Die Gelehrten begeisterten sich am Wissensgut der Antike, erkannten allmählich seine Schwächen und suchten fortan nach Verbesserungen. In Deutschland, das an den großen überseeischen Entdeckungen jener Periode keinen unmittelbaren Anteil nehmen konnte, bedeutete dies, daß die Wissenschaftler darauf angewiesen waren, von den Expeditionen der Westeuropäer möglichst ausführliche Informationen zu erhalten, um diese zuerst kritisch zu analysieren und danach zu einem geographischen Weltbild zusammensetzen zu können. Da die einzelnen Gelehrten die oft einander widersprechenden Berichte in höchst unterschiedlicher Art und Weise erhielten, wichen die Schlußfolgerungen, die sie daraus zogen, häufig stark voneinander ab. So erschienen in der für uns relevanten Zeitspanne von 1480 bis 1520 in Deutschland Weltkarten, die (in chronologischer Folge gesehen), die Fortschritte der Erkenntnisse zeigen, aber doch auch althergebrachte Fehler noch lange tradierten (1).
Die erste in Deutschland gedruckte kartographische Darstellung - ein primitiver, schematischer Holzschnitt - war die Weltkarte aus den "Origines sive Etymologiae" (622 - 633) des Isidor von Sevilla (um 570 - 636), die 1472 in Augsburg erschien (2) (Kat.-Nr. 2.6). Diese "Etymologiae", ein im Mittelalter ungemein verbreitetes Lehrbuch, war eine enzyklopädische Kompilation von Werken antiker Autoren. Für den kosmographisch-geographischen Teil wurden vor allem Gaius Plinius Secundus d.Ä. (23 - 79 n. Chr.), Pomponius Mela (2. Viertel des 1. Jahrhunderts) und Gaius Iulius Solinus (3. Jahrhundert) herangezogen. Die von ihnen stammenden Erzählungen von Fabelwesen und Monstren fanden übrigens auch in der Schedel'schen Weltchronik (Kat.-Nr. 1.15, 2.18, 3.17) Aufnahme (3).
Die äußerst einfach gestaltete Karte entspricht dem römischen TO-Schema und der antiken These zweier Weltmeere, nämlich einem die Landmassen ringförmig umschließenden "Mare Oceanum" sowie dem, die drei "klassischen" Kontinente trennenden, T-förmigen "Mare magnum sive mediterraneum". Diese aus dem Altertum stammenden Vorstellungen flossen im Mittelalter in die aus der christlichen Überlieferung entstandenen Noachiden-Karten ein. Denen zufolge waren die Erdteile an die drei Söhne Noahs übergeben worden, und zwar Asien an Sem, Afrika an Ham und Europa an Japhet.
Nur drei Jahre später, 1475, folgte eine anonyme kreisförmige Weltkarte (4). Sie war enthalten im "Chronicarum et historiarum epitome rudimentum novitiorum nuncupata" und entsprach ebenfalls dem TO-Schema, wenngleich dies auf den ersten Blick gar nicht erkennbar ist. Die Landschaften sind bunt durcheinandergewürfelt; vom geographischen Standpunkt aus gesehen, ist die Darstellung völlig mißglückt. Doch lag eine realistische Wiedergabe der Erdoberfläche dem Schöpfer der Karte ohnehin fern. Immerhin erscheint Asien - wie auf den christlichen Ökumene-Karten üblich - in der oberen Bildhälfte, Europa unten links, Afrika unten rechts. An antike Überlieferungen erinnern die "Säulen des Herkules" (5) (heute Gibraltar) und ein "Mare Amasonearum" (Amazonenmeer). Hinzu kommen einige auf den "Alexanderroman" zurückzuführende Eintragungen, wie der Sonnen- und der Mondbaum ("Arbor solis et lunae") und der Goldberg ("Mons auri") (Abb. 1). Der "Alexanderroman", ein historischer Abenteuerroman, beschreibt - mit phantastischen Überhöhungen - die Erlebnisse des Heeres Alexanders des Großen auf dem Kriegszug durch Asien. Das Werk schrieb man lange Zeit fälschlich dem Historiker Kallisthenes zu, der Alexander begleitet, sich später aber mit dem König wegen der von diesem für sich geforderten göttlichen Verehrung überworfen hatte und deswegen hingerichtet worden war. Tatsächlich wurde der "Alexanderroman" wohl im 3. Jahrhundert n.Chr. von einem unbekannten Kompilator (Pseudo-Kallisthenes) in Form von fiktiven Briefen Alexanders an seine Mutter, seinen Lehrer Aristoteles und seinen Gegner, den Perserkönig Dareius, verfaßt (6).
Ebenso dem römischen TO-Schema zuzurechnen ist die ostorientierte Radkarte des Hans Rüst aus dem Jahr 1480 (7). Sie wurde als Einzelblatt (vielleicht für einen volkstümlichen Kalender) konzipiert und bietet eine umfassende Darstellung der bewohnten Erde. Gezeigt wird oben (also im Osten) das von einer Mauer umgebene Paradies, aus dem die vier Flüsse Nil, Tigris, Euphrat und Ganges entspringen. Nahe daran liegt - bildhaft gestaltet - das Baumorakel, das auf den "Alexanderroman" zurückgeht ("Die sune[n] man bam"). In einer Nebendarstellung werden - horizontal geschichtet - die vier klassischen Elemente Wasser, Erde (mit Landschaft, Stadt und Gebirge), Feuer und Luft vorgestellt (8).
Die große Wende in der deutschen Kartographie setzte 1482 mit dem Erscheinen der in Ulm gedruckten Ausgabe der im 2. Jahrhundert zusammengestellten "Geographia" des Alexandriners Claudius Ptolemäus (um 100 - um 180 n.Chr.) ein (9). Aus dem Kolophon der ersten nördlich der Alpen veröffentlichten Bearbeitung ist zu entnehmen, daß dieser sogenannte "Ulmer Ptolemäus" auf einer handschriftlichen Version des Donis Nicolaus Germanus (um 1420 - um 1490), dem wohl bedeutendsten Rezensenten der "Geographia" im 15. Jahrhundert beruht (10). Als Manuskript-Vorlage konnte der Jesuitenpater und bis heute als Autorität angesehene Ptolemäusforscher Joseph Fischer (1858 - 1944) den in Schloß Wolfegg/Württemberg aufbewahrten "Codex Wolfeggianus latinus" ausfindig machen. Dieser zählt zu den zwischen 1468 und 1482 entstandenen Exemplaren, die man zur sogenannten "dritten Redaktion" der Arbeiten des Nicolaus Germanus zählt. Nicolaus, ein in Rom wirkender deutscher Kosmograph, leistete schon vorher die wissenschaftlichen Vorarbeiten für die hervorragende römische Ausgabe der "Geographia" von 1478, doch wird er im "Ulmer Ptolemäus" erstmals namentlich erwähnt. Dazu gibt es in der Widmung an Papst Paul II. ein Bild, das die Übergabe des Bandes an den Heiligen Vater durch einen Mönch zeigt, bei dem es sich durchaus um Nicolaus (einem vielleicht aus dem Kloster Reichenbach stammenden Benediktiner) handeln könnte.
Die etwas groben Holzschnitt-Karten des "Ulmer Ptolemäus" fallen, was die Exaktheit und Schönheit der Ausführung anbelangt, gegenüber den eleganten Kupferstichkarten, wie sie erstmals in der vier Jahre zuvor erschienenen römischen Ausgabe enthalten sind, stark ab. Ulm war als Druckort gegenüber Nürnberg und Augsburg zwar zweitrangig, doch wurde hier bewußt Wert auf eine Verknüpfung von Text und Bild gelegt. Als Pionier des Buchdruckes wirkte seit 1472 Johann Zainer. Bedeutender aber wurde Leonhard Holle, nicht zuletzt durch die Publikation der "Geographia". Für den Text benutzte Holle eine sehr gefällige, bemerkenswert große Antiquatype, die anfangs des 20. Jahrhundert von dem englischen Typographen St. John Hornby als "Ptolemy" - wenn auch mit geringem Erfolg - wiederentdeckt wurde (11). Die in Florenz wirkenden Humanisten, der Kanzler der Republik Coluccio di Piero Salutati (1331 - 1406) und der Kaufmann und Sammler alter Manuskripte Niccolò Niccoli (1364 - 1437), hatten vorgeschlagen, die "Littera antiqua" für klassische Texte vorrangig zu verwenden, und die zuerst in Subiaco und dann in Rom wirkenden deutschen Drucker Sweynheym und Pannartz benutzten demzufolge die "Rundschrift der Renaissancegelehrten" (12). Die Höhe der Auflage des "Ulmer Ptolemäus" muß recht groß gewesen sein: Allein der Buchhändler Peter Drach aus Speyer bestellte 100 Exemplare im voraus (13).
Die darin enthaltene Weltkarte - erstmals wird mit "Johannes Schnitzer de Armsheim" ein Stecher genannt - zeigt den ersten Versuch, aus dem vorgegebenen, starren Schema auszubrechen, das bisher die "klassischen" Karten des Ptolemäus unverändert beließ und den neuen kartographischen Erkenntnissen nur in Form von "tabulae novae" Rechnung trug. Die Ulmer Ausgabe behielt zwar die Tradition bei den Regionalkarten bei, indem neue Tafeln hinzugefügt wurden - nämlich eine völlig neu konzipierte Nordland-Karte sowie die auf den ptolemäischen Vorlagen aufbauenden Darstellungen von Spanien, Frankreich, Italien und Palästina. Die Weltkarte selbst verblieb in der herkömmlichen Form, erhielt aber eine Ausweitung im Bereich des Nordatlantiks, wo man in einer außerhalb des Kartenrahmens angehängten Ausbuchtung kartographische Angaben vermerkte. Skandinavien wurde genauer als bisher gestaltet und Grönland neu eingetragen - wenn auch unrichtig östlich von Island. Die Entdeckungen der Portugiesen an der westafrikanischen Küste blieben dagegen unberücksichtigt, doch finden sich auch im Bereich des Atlantiks und des Indischen Ozeans Neuerungen: Die Karte reicht nunmehr über den Südlichen Wendekreis (der übrigens fälschlich als "Tropicus cancri", also als Wendekreis des Krebses, bezeichnet wird) bis auf 25° hinaus. Im Indischen Ozean erscheinen verbale Erklärungen, die zum Teil offensichtlich von den "klassischen" Tafeln elf und zwölf Asiens übernommen worden sind. Eine völlig neue Inschrift nahe der Insel Taprobane berichtet von 1.378 Inseln.
Die "Geographia" des Ptolemäus machte die Renaissancegelehrten mit der mathematischen Geographie bekannt, die im Altertum erarbeitet, im Mittelalter jedoch wieder in Vergessenheit geraten war. Koordinatennetz und Projektion boten erst eine der entscheidenden theoretischen Grundlagen für eine wissenschaftlich fundierte Wiedergabe der Erdoberfläche. Durch Ptolemäus erhielten die spätmittelalterlichen Gelehrten erstmals Kenntnis von Koordinatensystemen, wie sie Hipparchos aus Nikaia (180 - 125 v.Chr.) mit acht Klimata und 15 Meridianen und Marinus von Tyrus (um 100 n.Chr.) mit geographischer Länge und Breite in die terrestrische Kartographie eingeführt hatten. Ortslisten mit derartigen Positionsangaben waren in der Astronomie schon während des Hochmittelalters verwendet worden. Marinus hatte außerdem die Zylinderprojektion zum Zeichnen von Karten vorgeschlagen. Ptolemäus hingegen propagierte die Kegelprojektion, von denen er zwei Varianten beschrieb; die zweite davon, die "Homeotherische Projektion", sollte gerade im Zeitalter der großen Entdeckungsreisen Bedeutung erlangen. Sie besitzt drei längentreue Breitenkreise (die Parallelen von Thule, Syene und Agisymba) als konzentrische Kreisbogen sowie gekrümmte Längengrade, von denen nur der (als einziger gerade) Mittelmeridian Längentreue besitzt (14). Sie war besonders dafür geeignet, das Projektionsnetz nach Osten und bald darauf auch nach Westen zu verlängern. Verwendet wurde sie in der Folge vor allem von Henricus Martellus Germanus (1489/90) und Martin Waldseemüller (1507).
Ptolemäus vermittelte den Renaissancekartographen außerdem den von Marinus festgelegten Nullmeridian von Ferro. Hipparchos hatte seinen Nullmeridian noch durch die Insel Rhodos gelegt. Die Weltkarten der "Geographia" des Ptolemäus enthielten erstmals Angaben über Längengrade (15).
Die Ptolemäische "Geographia" beeinflußte die Kosmographen von ganz Europa auf das Nachhaltigste. Józef Babicz etwa meinte: "(...) deren lateinische Ausgaben bildeten ein Moment der Internationalisierung und Integration, das angesichts der desintegrierenden Bestrebungen der Renaissance, die in der Länderkartographie ebenfalls sich ausprägten, an Bedeutung gewann" (16). Doch schon bald erkannten die Gelehrten die Fehler und Ungenauigkeiten des Werkes und sie begannen es zu korrigieren und zu ergänzen. Einer der herausragenden, gleichzeitig aber kritischen Bearbeiter war der schon oben erwähnte Donis Nicolaus Germanus (17). Er fügte den "klassischen" Tafeln neue bei und entwickelte außerdem mit der sogenannten "Donisprojektion" eine neue Abbildungsmethode. Diese gehört in die Gruppe der Kegelprojektionen, die - da sie für weiträumige Landstriche eine wirklichkeitsnähere Darstellung ermöglichen - schon von Ptolemäus empfohlen, in der "Geographia" aber nie verwendet worden waren.
Was die dekorative Gestaltung und den Karteninhalt anbelangt, flossen auch in jene kartographischen Objekte, die auf der streng sachlichen "Geographia" basieren, doch Ideen des Mittelalters ein, deren Wurzeln nicht selten ebenfalls in die Antike zurückreichten. Als ein Beispiel seien die Windbläser angeführt, die auf einer Ptolemäischen Weltkarte erstmals in einer um 1460 in Verona angefertigten Sallust-Handschrift aufgetreten sein sollen (18). Auch sonst wurden die kartographischen Darstellungen zunehmend bildhaft. Bald kamen Stadtveduten, Tier- und Menschenbilder und ähnliches hinzu. Die zwölf Windbläser der Ulmer Weltkarte entsprechen der Aristotelischen Tradition, treten aber nicht in richtiger Folge auf.
Noch ganz dem ptolemäischen Geist verpflichtet ist die kleine Weltkarte, die der sogenannte "Deutsche Ptolemäus" enthält (19) (Kat.-Nr. 3.23a, b), ein Auszug der "Geographia" in deutscher Sprache, der in Nürnberg um 1490 entstanden sein muß (20). Als Hersteller wird Jörg (Georg) Glockendon (um 1450 - 1514/15) angesehen, ein Kartenmacher und Instrumentenbauer, der auch im Zusammenhang mit dem Behaim-Globus in Erscheinung tritt. Bei der Weltkarte scheint es sich gleichzeitig um eine Übersichtskarte zum Ptolemäischen Kartenwerk zu handeln, da die einzelnen Regionen der alten Welt mit Zahlen bedeckt sind, die ganz offensichtlich mit den entsprechenden Nummern der einzelnen "Tabulae" in der "Geographia" korrespondieren. Die Karte besitzt eine kreisrunde Begrenzung, auf der die Breitengrade (ohne Zählung) markiert sind. Am linken Kartenrand vom Äquator bis zum nördlichen Polarkreis tritt eine Unterteilung in 21 Zeitzonen auf, am rechten eine solche in die sieben Klimata der Ökumene. Entlang des südlichen Wendekreises, wo das Kartenbild endet, sind die 180 Längengrade aufgetragen. Die südliche Küste des Indischen Ozeans liegt noch innerhalb der Darstellung. Die Beschriftung erfolgte in lateinischer Sprache. Um die Karte herum sind auf Spruchbändern die vier Himmelsrichtungen "Plaga septentrionalis et occidentalis" genannt, dazu die acht Winde, wie sie im 1. vorchristlichen Jahrhundert Andronikos von Kyrrhos/Syrien (21) auf dem von ihm in Athen errichteten (heute noch erhaltenen) "Turm der Winde" plastisch darstellte.
Zur gleichen Zeit, da in Deutschland die Kosmographie noch konventionell betrieben wurde, setzte in Italien - bemerkenswerterweise durch den in Florenz und Rom wirkenden deutschen Kartographen Henricus Martellus Germanus (tätig um 1480 - um 1496), bedingt durch die glückhafte Synthese mitteleuropäischer theoretischer Kenntnisse, italienischer Seekartographie und portugiesischer Empirie bei der Erforschung der afrikanischen Atlantikküste - ein Umschwung ein.
Die Weltkarten des Martellus bedeuteten eine zum Teil radikale Abkehr von der ptolemäischen Überlieferung. Zwei Varianten sind bekannt; die eine - von ihr sind vier Exemplare überliefert - stammt aus dem Jahr 1489 und ist in den Inselbüchern des Autors enthalten (22); bei der anderen, einem Unikat, handelt es sich um eine großformatige Wandkarte von etwa 1490 (23).
Beide Typen zeigen grundlegende Neuerungen: In Nordeuropa wurde nicht nur die bereits "modernisierte" skandinavische Halbinsel vom "Ulmer Ptolemäus" übernommen, sondern nördlich von ihr eine weitere, langgestreckte Halbinsel gestaltet, die wohl Grönland darstellen soll. Großbritannien hat seinen charakteristischen "ptolemäischen" Knick in Schottland verloren; als einzige europäische Stadt ist Lissabon ("Lisbona") ausgewiesen, vermutlich ein Hinweis auf die Herkunft der aktuellen, dem Martellus zur Verfügung stehenden Quellen. Diese bezogen sich vor allem auf die Westküste Afrikas, die damals bereits zur Gänze durch die Portugiesen erforscht war (Bartolomeo Diaz, 1487). Neu erscheint auch die östlichste Halbinsel Asiens, der sogenannte "Drachenschwanz" (24), mit Toponymen nach Marco Polo (Kat.-Nr. 3.26). Martellus kopierte für die Region Ostasien und den dahinterliegenden Ozean wahrscheinlich die inzwischen verschollene Karte des Florentiners Paolo dal Pozzo Toscanelli (1397 - 1482) von 1474 (Kat.-Nr. 3.28). Entweder hatte er sie in Italien aufgefunden, oder sie war ihm aus Portugal zugeschickt worden. In China finden sich die von einem Mauerring mit Türmen umringte Stadt Quinsay und - nördlich davon - eine Burg, die durch eine Inschrift als Wohnsitz des "Cham maior", des Kaisers der Tataren ausgewiesen wird. Es dürfte sich dabei um Karakorum, die verschwundene, alte Hauptstadt Tschingis Khans handeln. Noch weiter im Norden ist eine von Bergen abgegrenzte Küstenregion "Iudei clausi" eingezeichnet. Die kleinen Martellus-Karten sind in der zweiten ptolemäischen Projektion gezeichnet. Sie orientieren sich möglicherweise an Marinus von Tyrus und erstrecken sich (so wie dies der Grieche auf seiner uns bloß durch den Text des Ptolemäus überlieferten Karte vorgeschlagen hatte) über annähernd 225 Längengrade, ohne allerdings eine Graduierung zu zeigen. In derselben Projektion schuf Martellus um 1490 eine weitaus größere und modernere Weltkarte. Sie reicht sogar über 275 Längengrade und zeigt neu den Ozean östlich von Asien mit der Insel "Zipangu" (Japan, nach Marco Polo). Als einzige Karte des 15. Jahrhunderts trägt sie an den Kartenrändern Längen- und Breitengrade (25). Die Karte ist zwar der Form nach ptolemäisch, ihr Inhalt hingegen entspricht weitgehend den neuesten Erkenntnissen (26).
In enger Verwandtschaft zu den Martellus-Karten und zur Toscanelli-Karte steht jener Globus, der 1992 im Zentrum des Interesses steht, der "Erdapfel" des Martin Behaim (1459 - 1507) (27) (Kat.-Nr. 3.31). Da dieser Globus und sein Umfeld in der vorliegenden Publikation ohnehin eine genaue Beschreibung erfahren, soll hier nur auf seine Beziehungen zu anderen kartographischen Objekten der Zeit eingegangen werden.
Toscanelli hatte auch Kontakte zum berühmten Astronomen Johannes Regiomontanus (1436 - 1476) in Nürnberg unterhalten, so daß seine Ansichten über den atlantischen Ozean auf diesem Weg nach Franken gelangt sein könnten, wo der Humanistenkreis um den Stadtarzt und Historiker Hartmann Schedel (1440 - 1514), Hieronymus Münzer (1437 - 1508) und den bekannten Konrad Celtis Überlegungen zum im Umbruch begriffenen geographischen Weltbild anstellte (28). Andererseits könnte Behaim von Toscanellis Ideen natürlich auch während seines langjährigen Aufenthalts in Portugal Kenntnis erhalten haben. Als antike Quellen sind auf dem Behaim-Globus selbst Ptolemäus (vermutlich die Ulmer Ausgabe von 1482, die auch moderne Karten von Nicolaus Germanus enthält) und die "Etymologia" des Isidor von Sevilla genannt. Aus den antiken Sagen sind u.a. die "Säulen des Herkules" übernommen worden.
Eine der bedeutendsten Persönlichkeiten unter den Nürnberger Humanisten war Hartmann Schedel (29). Seine 623-bändige Bibliothek beinhaltete an antiken kosmographischen und geographischen Werken u.a. Strabon von Amaseias (um 63 v.Chr. - 19 n.Chr.) "De situ Asie, Affrice et Europe", zwei Ausgaben der Ptolemäischen "Geographia", darunter die "Ulmer" von 1482 oder 1486, Pomponius Melas "De chorographia" (um 44 n.Chr., Kat.-Nr. 2.3) und das Lehrgedicht des griechischen Dichters Dionysios Periegetes (2. Jahrhundert n.Chr., "Herumführer") "De situ orbis" (30) (Kat.-Nr. 3.22). Dionysios hatte um 124 n.Chr. in Alexandria gewirkt. Sein Werk, im Mittelalter ein verbreitetes Schulbuch, enthält ethnographische, geographische und historische Nachrichten. Die dafür verwendeten Quellen sind nicht bekannt.
Schedels "Weltchronik" zählt zu den umfangreichsten und verbreitetsten Werken der Renaissance-Zeit. Neben einer modernen Karte Mitteleuropas, die der Darstellung des Kardinals Nicolaus von Cusa folgte, enthält sie eine Weltkarte (Kat.-Nr. 2.18), die allerdings nicht dem Text der "Weltchronik", dem offensichtlich eine TO-Karte zugrunde lag, entspricht. Sie gleicht auf dem ersten Blick vielmehr jener des Ptolemäus, weist aber bei genauerer Prüfung doch einige Änderungen auf. So wurde die erste ptolemäische Projektion - wohl aus ästhetischen Gründen - modifiziert; die südlich des Äquators befindlichen westlichen und östlichen Kartenränder verlaufen nun parallel. Die Darstellung ist zwar in einem groben Holzschnitt ausgeführt, bietet aber dennoch einen ausgewogenen Eindruck, nicht zuletzt durch die drei in den Ecken abgebildeten Söhne Noahs und die zwölf Winde. Das Kartenbild selbst zeigt überraschende Details. Die Umrisse der Kontinente blieben zwar gleich, abgesehen von einem Zurückweichen der westafrikanischen Küste südlich des Äquators in östlicher Richtung. Diese eventuelle Andeutung des Golfs von Guinea dürfte auf Erkenntnissen portugiesischer Seefahrer beruhen. Die bemerkenswertesten Neuerungen finden sich jedoch in Europa. Hier treten zum Teil bereits moderne Länderbezeichnungen auf: "Anglia" statt Britannica, "Francia" statt Gallia, "Saxonia", "Prussia", "Ungaria", "Polonia" u.a. Am linken Blattrand verläuft eine Bildfolge mit sieben Monstren in menschenähnlicher Gestalt, die zum einen Teil den Berichten von Plinius, Pomponius Mela, Solinus und Herodot, zum anderen aber Erzählungen mittelalterlicher Reisender entstammen (31).
Ein weiterer Schritt in Richtung einer modernen Weltkarte wurde mit der "Margarita philosophica" des Gregor Reisch (um 1467 - 1525) gesetzt (Kat.-Nr. 2.21). Reisch, Prior des Kartäuserklosters in Freiburg i.Br. Beichtvater und Ratgeber Kaiser Maximilians I., sowie einer der Lehrer Martin Waldseemüllers, stellte 1503 eine humanistische Enzyklopädie der Freien Künste und der Naturwissenschaften zusammen, die während des 16. Jahrhunderts in Straßburg und Basel (nur die erste Auflage erschien in Freiburg i.Br.) immer wieder auf den Markt kam und zum bekanntesten Lehrbuch für Studenten wurde.
Die in den frühen Ausgaben der "Margarita" enthaltene Weltkarte weist ebenfalls einige Änderungen gegenüber der klassischen ptolemäischen Tafel auf, wenngleich die Kontinent-Umrisse völlig identisch sind (32). So wird der Indische Ozean durch seine Afrika mit Südostasien verbindende Südküste noch immer als Binnenmeer wiedergegeben, doch läßt eine lateinische Inschrift an der Glaubwürdigkeit dieser Aussage schon Zweifel erkennen: "Hier ist kein Land, sondern Meer, in dem Inseln wunderbarer Größe liegen, die Ptolemäus unbekannt waren" (33). Im südlichen Afrika verkündet eine Botschaft: "Hier reicht das Land Afrikas bis beinahe vierzig Grad" (34). Das ptolemäische Kap "Prasum promontorium" wurde aufgrund portugiesischer Erfahrungen von der afrikanischen Ostküste an die Südküste des Indischen Ozeans verlegt. In Europa erinnert nur noch wenig an Ptolemäus. Einige vereinzelte klassische Toponyme treten auf, etwa "Datia" (Jütland), "Lugdunen" und "Gallia" (Frankreich) sowie die Flüsse "Rhenus" (Rhein) und "Danubius" (Donau). Von Reischs Weltkarte existieren mehrere Versionen, die aber ihre ursprüngliche kartographische Aussage vorerst beibehielten. Sie erschien außerdem in Johannes Cochlaeus' "Meteorologia Aristotelis" (Nürnberg 1512) (35).
Die entscheidenden Impulse für die Einarbeitung der aktuellen geographischen Erkenntnisse auf den Weltkarten des frühen 16. Jahrhunderts stammen zweifellos von Martin Waldseemüller (1470 - um 1520) (36). Seine wichtigsten und inhaltsreichsten Arbeiten, die innerhalb von neun Jahren - 1507 bis 1516 - erschienen, verdeutlichen eindringlich die ungeheuren Umwälzungen des geographischen Weltbildes, die in jener kurzen Periode von mitteleuropäischen Kosmographen verarbeitet wurden.
Die ältere der beiden Darstellungen, die "Universalis Cosmographia" von 1507 (Kat.-Nr. 2.23), weist zahlreiche Gemeinsamkeiten mit der Wandkarte des Henricus Martellus auf, geht aber doch darüber hinaus (37). Als erste gedruckte Karte zeigt sie neben der Alten auch die Neue Welt. Für unser Thema von speziellem Interesse aber sind die beiden Nebenkarten am oberen Blattrand. Sie werden gleichsam von den beiden Kosmographen Claudius Ptolemäus (Östliche Hemisphäre, 0° - 180°) und Amerigo Vespucci (Westliche Hemisphäre, 181° - 360°) vorgestellt. Die dem Alexandriner zugeeignete Alte Welt weist allerdings schon einige Aktualisierungen auf: Obwohl die Karte bis über 40° nach Süden reicht, erstreckt sich Afrika noch immer über den Kartenrand hinaus (Abb. 2). Das offensichtliche Zusammenlaufen der Küstenlinien läßt ein nicht mehr allzufernes südliches Ende des Schwarzen Kontinents erahnen. Zwischen 10° und 20° Süd ist eine Grenzlinie gezogen, die "ptolemäisches" Territorium von neu bekannt gewordenen oder vermuteten Gegenden trennt. Letztere werden in Afrika als "Terra ptholomeo incognita", im Indischen Ozean als "extra Ptholomeum" bezeichnet. Jenseits dieser Linie liegen auch zwei große Inseln - "Madagascas" und "Zanzabar"-, ebenso das südliche Ende der fiktiven riesigen Halbinsel des östlichsten Asiens (38). Diese Halbinsel trennt den Indischen vom Atlantischen Ozean, wobei einige der von Ptolemäus eingetragenen Inseln zu weit nach dem Osten, in den Atlantik gerieten, nämlich "Iava maior" und "Iava minor", "Peutum" etc., aber auch die moderne Insel "seila insula" (Ceylon). Der Indische Ozean bleibt übrigens im Süden unbegrenzt.
Im selben Jahr wie die "Universalis Cosmographia" veröffentlichte Waldseemüller die ersten gedruckten Globussegmente, die vermutlich Unterrichtszwecken dienen sollten (39), und überdies die "Cosmographiae introductio", eine kurzgefaßte mathematische Geographie samt einer rudimentären Länderbeschreibung (Kat.-Nr. 2.22). Alle diese Arbeiten tragen als erste die Bezeichnung "America" für eine Region Südamerikas. Die Alte Welt entspricht hingegen ebenso wie auf der Weltkarte der Darstellung auf der Wandkarte des Martellus. Afrika zeigt neuerdings seine Südspitze, nordöstlich davon sind die beiden Inseln "madagas.[car]" und "Zanzi" eingetragen. Entgegen der Praxis bei Ptolemäus sind die Namen der Erdteile genannt. In Europa treten schon moderne Bezeichnungen wie "hispania" und "norw" (Norwegen) auf. Das Kartenbild ist skizzenhaft gezeichnet und wegen seiner Kleinheit stark generalisiert. Die Längen- und Breitengrade sind bei 50° Süd und 270° gezählt - hier liegen auf Waldseemüllers Wandkarte die westlichen und östlichen Kartenränder, also die Westbegrenzung Amerikas auf der linken und die Insel "Zipangri" (Japan) auf der rechten Seite. Der Euro-Asiatische Kontinent nimmt nun 240 Längengrade ein, gegenüber den 180° des Ptolemäus (der allerdings Ostasien über den Blattrand reichen ließ) und den 225° des Marinus. Einschließlich Japan erstreckt sich die Alte Welt nunmehr bereits über 270°.
Die 1513 in Straßburg veröffentlichte Ausgabe der Ptolemäischen "Geographia", an der Waldseemüller jahrelang gearbeitet hatte, enthält gleich zwei Weltkarten, eine in traditioneller Manier (40) und eine zweite moderne (41). Letztere ist im Portulanstil ausgeführt, was einen ersten Hinweis auf die Abkehr von den traditionellen Karteninhalten bedeutet. Ihre Rumbenlinien sind allerdings merkwürdig ungleichmäßig, was auf keine allzugroße Vertrautheit des Autors mit der Anfertigung von Seekarten schließen läßt. Anklänge an Ptolemäus wurden auf den nord- und zentralasiatischen Bereich zurückgedrängt, Ostasien ist nach Marco Polo gestaltet, der Südosten mit dem "Drachenschwanz" nach Henricus Martellus. Die indische Halbinsel Dekhan besitzt bereits ihre moderne Gestalt, die nach Süden weisende Dreiecksform, und auf der Malaiischen Halbinsel erscheint erstmals auf einer mitteleuropäischen Karte die Stadt Malakka, die erst 1511 vom portugiesischen Admiral Afonso d'Albuquerque erobert worden war. Mit Taprobane ist nun nicht mehr, wie seit dem Altertum, Ceylon, sondern Sumatra gemeint.
Wie oben bereits erwähnt, übte Waldseemüllers "Universalis Cosmographiae" eine überaus starke Wirkung auf kartographische Werke der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus. So enthielt die Ausgabe von 1515 der "Margarita philosophica" des Gregor Reisch eine Weltkarte, die trotz ihrer geringen Abmessungen, die nur wenige Toponyme zuließ, der Wandkarte von 1507 entspricht. Die Verteilung der südostasiatischen Inseln etwa ähnelt jener bei Waldseemüller, doch hat der Autor die Insel "Zamziber" aus dem südwestlichen Indischen Ozean hierher verlegt. In dem nach den Berichten mittelalterlicher Mönchsreisenden gezeichneten Ostasien wird die Provinz Mangi mit dem Ptolemäischen "India superior" gleichgesetzt. Besonders bemerkenswert ist die Wiedergabe der Neuen Welt, wo in Nordamerika der Name "Zoana Mela" aufscheint, von dem die Karte ihre heutige Bezeichnung erhielt (42).
Ebenfalls 1515 schuf der süddeutsche Kosmograph, Astronom und Kartograph Johannes Schöner (1477 - 1547) seinen ersten Erdglobus. Schöner schnitt sein Kartenbild eigenhändig in Holz und druckte es in seiner Bamberger Offizin. Nur zwei montierte Exemplare sind bekannt (43), dazu ein Set Globusstreifen. Als Vorlagen fungierten die Arbeiten Waldseemüllers von 1507, was an der Übereinstimmung zahlreicher Details erkennbar ist. Wie dieser hielt sich Schöner an den zu geringen Erdumfang des Poseidonius von Apameia (um 135 - 51 v.Chr.) und eine weit übersteigerte Längenausdehnung der Alten Welt, so daß Japan viel zu nahe an Amerika zu liegen kommt (44). Ansonsten kopierte Schöner an antiken Quellen die Ptolemäischen Vorstellungen von Nordeuropa und Asien, aber auch die Angaben Marco Polos für China. Eigene Ansichten flossen in die Gestaltung des Indischen Ozeans ein, wo er "Laurety" (St. Laurentius, Madagaskar) an die richtige Stelle rückte. Überraschend erscheint auf Schöners Globus ein riesiger Südkontinent, der den Südpol wie ein Hufeisen umgibt. Doch auch diese Neuerung findet ihre Entsprechung in antiken Antipoden-Theorien etwa bei Plinius, Solinus (45), Strabon und Ptolemäus.
Auf der Weltkarte in der "Geographia" des Ptolemäus wird der Indische Ozean zu einem Binnenmeer, indem Ostafrika durch die "Terra Incognita" in weitem Bogen mit dem äußersten Südostasien verbunden ist. Diese Darstellung wurde unhaltbar, als der Portugiese Bartolomeo Dias 1487 an die Südspitze Afrikas gelangte. Auf muslimischen Weltkarten des Mittelalters ist der Indische Ozean nach Osten hin unbegrenzt gestaltet, auf christlichen erscheint er nach Süden geöffnet oder als Teil des periphären Weltmeeres. Die Theorie eines geschlossenen Indischen Ozeans war eigentlich schon aufgrund der Berichte muslimischer, italienischer und portugiesischer Reisender nicht mehr zu halten gewesen. So war zum Beispiel die Rückreise des Marco Polo aus China, die bekanntlich zur See erfolgte, nur durch einen zum Chinesischen Meer hin offenen Indischen Ozean möglich. Anstelle des alten Südkontinents schuf nun Johannes Schöner einen neuen Südkontinent, für den er auf Aussagen von Vespucci und eine anonyme Flugschrift, die "Copia der Newen Zeytung auß Presillg Landt" (46) (Kat.-Nr. 5.5), zurückgriff.
Schließlich konstruierte ebenfalls 1515 und ebenfalls in Nürnberg der Wiener Hofhistoriograph Johannes Stabius (nach 1460 - 1522) eine Hemisphärenkarte der Alten Welt, zu der Albrecht Dürer (mit dem Stabius gemeinsam Auftragswerke für Kaiser Maximilian I. schuf) die ornamentale Ausschmückung beisteuerte (47) (Kat.-Nr. 2.28). Die in einer sehr eigenwilligen, aber anschaulichen Abbildungsart gestaltete Darstellung reicht längenmäßig von Zentralafrika bis zur Malaiischen Halbinsel. Nicht ptolemäisch sind die Wiedergabe Nordeuropas und der nahe von Taprobane auftretende Hinweis auf "1378 Inseln" (sie sind schon im "Ulmer Ptolemäus" vorhanden). Ansonsten befinden sich in dieser Region die Inseln "Madagascar" und "Zanzabar" noch immer an einer völlig falschen Stelle (48).
Noch ein zweites Mal war es Martin Waldseemüller, der die kartographische Darstellung der Welt entscheidend beeinflußte (49). Offenbar unter dem Eindruck der in immer rascherer Folge einlangenden Nachrichten von neu entdeckten überseeischen Gebieten, die sich mit den Ptolemäischen Karten überhaupt nicht mehr in Einklang bringen ließen, aber wohl auch um den Bedürfnissen der durch eben diese Entdeckungen rapid zunehmenden Schiffahrt entgegenzukommen, schuf er neuerlich eine Weltkarte. Die im Portulanstil gestaltete "Carta Marina" entstand 1516 (50). Dieses Werk weist eine große Übereinstimmung mit der Arbeit des Nicolò Caverio (nach 1502) und mit der sogenannten "King-Hamy-Karte" auf. Die ptolemäische Tradition ist - was die Wiedergabe der Alten Welt anbelangt - weitestgehend zurückgedrängt und beschränkt sich im wesentlichen auf den Binnenraum Afrikas. Doch auch hier gibt es schon überwiegend moderne Toponyme und im Titel fehlt die sonst übliche Nennung des Alexandriners. Als Quellen werden die Reiseberichtsammlung des Antonio Francanzano da Montalboddo, "Paesi nuovamenti retrovati", angeführt, die für Afrika und Asien Berichte von Alvise C da Mosto, Pedro de Cintra, Vasco da Gama u.a. beinhaltet.
Der Einfluß von Waldseemüllers "Carta Marina" auf die zeitgenössische Kartographie blieb überraschenderweise weit hinter jenem der "Universalis Cosmographia" zurück. Nur der Waldseemüller-Epigone Laurenz Fries übernahm ihr Konzept und fertigte 1527 eine verkleinerte, deutschsprachige Kopie mit beinahe identischem Titel an.
Das große Vorbild aber blieb noch für Jahrzehnte die Weltkarte von 1507. Ihr folgten auch die sogenannten "Ingolstädter Globusstreifen" (51), auf denen die Alte Welt noch überwiegend ptolemäisch dargestellt wurde. Kartographie-Historiker datieren sie auf 1518, wegen einer bei Haïti vorkommenden Anmerkung zum Guajak-Holz, das man ab diesem Jahr als Arznei gegen die Syphilis ansah. In Mitteleuropa ist als einziger Ort "Ingolstadt" genannt. Die darauf basierende Annahme, Peter Apian sei der Autor der Globusstreifen, kann wohl nicht aufrechterhalten bleiben, nachdem er erst 1526 an die dortige Universität berufen wurde.
Von Apian aber stammt zweifellos eine Weltkarte (52), die 1520 in dem in Wien veröffentlichten Werk "C. Iulii Solini (...) enarrationes" des Joannes Camers beigebunden (53), aber auch 1522 in einer Baseler Ausgabe von "De Situ orbis" des Pomponius Mela enthalten ist. Auch in diesem Fall fungierte eindeutig Waldseemüllers Karte von 1507 als Vorbild, und wie diese nennt auch sie als Quellen die Publikationen von Ptolemäus und Vespucci. In Südafrika weist eine Inschrift darauf hin, daß diese Region dem Ptolemäus unbekannt war (54) (Abb. 3). Zur Verdeutlichung der aus dem Altertum stammenden Theorie eines die Landmassen ringförmig umgebenden Weltmeeres erscheint an den Rändern der herzförmigen Karte (im Uhrzeigersinn, ausgehend von Norden) das Wort "Oceanus".
Der Autor des Solinus-Kommentares Joannes Camers (1448, Camerino, Umbrien - 1546 (55), Wien), eigentlich Giovanni Ricuzzi Vellini, ein Minoritenpater und Konventsregens, lehrte Philosophie, Humaniora und Theologie in Padua, Verona und 24 Jahre in Wien und bekämpfte entschieden den gerade entstehenden Protestantismus. Seine philosophischen Vorlesungen basierten auf Joannes Duns Scotus; ansonsten setzte er sich für die Wiederbelebung der klassischen Literatur ein - auch der griechischen. Camers gab Klassiker, aber auch antike geographische Werke heraus; unter diesen letzteren sind zu erwähnen Dionysius Periegetes' "Geographia" (Wien 1512), Pomponius Mela (Wien: Johann Singriener 1520) und Plinius' "Historia naturalis". In kosmographischen Fragen bezog Camers extrem konservative Standpunkte, etwa in der Antipodenfrage. In einer diesbezüglichen Auseinandersetzung mit seinem ehemaligen Schüler, dem bedeutenden Schweizer Humanisten Joachim Vadianus (1484 - 1551), in der grundsätzlich die Glaubwürdigkeit der Kirchenväter, aber auch antiker Autoren zur Debatte stand, meinte er, eher den Theologen und Klassikern, als den zeitgenössischen Empiristen glauben zu müssen (56).
Den Abschluß in der Reihe kartographischer Objekte, die in der vorliegenden Aufzählung den langanhaltenden Einfluß antiker Vorstellungen auf das geographische Weltbild der Übergangszeit vom Mittelalter zur Neuzeit zeigen sollen, mag der prächtige Erdglobus des Johannes Schöner aus dem Jahr 1520 bilden (57) (Kat.-Nr. 2.30). Sein Kartenbild entspricht überwiegend jenem von Schöners Globus von 1515, obgleich er infolge seines enormen Durchmessers von 90 Zentimetern viel mehr und genauere Eintragungen aufweist. So ist Afrika noch im Ptolemäischen Sinn gestaltet, weist jedoch schon eine Südspitze und eine relativ wirklichkeitsnahe Ostküste auf (58).
(2) Isidor von Sevilla: Weltkarte. Holzschnitt, Dm. 6,5 cm. In: Isidor: Origines sive Etymologiae. Augsburg: Günther Zainer 1472. Die Karte war zuvor schon in Isidors "De natura rerum" oder "Liber rotarum" (612/615) enthalten gewesen.
(3) Hans Wolff (Hrsg.): America. Das frühe Bild der Neuen Welt. Ausstellungskatalog München, Bayerische Staatsbibliothek. München 1992, S. 31.
(4) Anonyme Weltkarte, Dm. 38 cm. In: Chronicarum et historiarum epitome rudimentum novitiorum nuncupata. Lübeck: Lucas Brandis 1475.
(5) Im Altertum verstand man darunter die Vorgebirge von Abila (heute Ceuta) an der afrikanischen und Calpe (Gibraltar) an der europäischen Küste. Herkules soll sie aufgefunden oder selbst errichtet haben.
(6) Leif Bergson: Nachklassische und spätantike griechische Literatur. In: Propyläen Geschichte der Literatur. Bd. 1. Berlin 1988, S. 485-508, bes. S. 505-506.
(7) Hans Rüst: Das ist die mapa mu[n]di vo[n] alle land un[d] kunigkreich wie sie ligend in der ga[n]ze welt. Augsburg um 1480. Holzschnitt, 28 x 40 cm, Dm. 27 cm. Ein weitgehend identischer Nachdruck stammt vom Nürnberger Holzschneider Hans Sporer.
(8) Rodney Shirley: The Mapping of the World. London 1983, S. 5-7. - Hugo Hassinger: Deutsche Weltkarten-Inkunabeln. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, 1927, S. 455-482. - Leo Bagrow: Rust's and Sporer's world maps. In: Imago Mundi, 7, 1950, S. 32-36. - Klaus Stopp: The relation between the circular maps of Hans Rüst and Hans Sporer. In: Imago Mundi 18, 1964, S. 81.
(9) Claudius Ptolemäus: Cosmographia. Ulm: Lienhart Holle 1482.
(10) Józef Babicz: Donnus Nicolaus Germanus - Probleme seiner Biographie qund sein Platz in der Rezeption der ptolemäischen Geographie. In: Wolfenbütteler Forschungen, 7, 1980, S. 9-42.
(11) Siegfried Henry Steinberg: Die Schwarze Kunst. 500 Jahre Buchwesen. 2. Aufl. München 1961, S. 58.
(12) S.H. Steinberg (Anm.11), S. 34-36.
(13) Karl-Heinz Meine: Die Ulmer Geographia des Ptolemäus von 1482. Zur 500. Wiederkehr der ersten Atlasdrucklegung nördlich der Alpen. Ausstellungskatalog. Ulm 1982, S. 52.
(14) Arthur Dürst (Hrsg.): Die Cosmographia des Claudius Ptolemäus. Codex Urbinas Latinus 277. Eine Einleitung (Belser Faksimile Editionen aus der Biblioteca Apostolica Vaticana). Zürich 1983, S. 44-49.
(15) Helen Wallis and Arthur H. Robinson (Hrsg.): Cartographical Innovations. An international handbook of mapping terms to 1900. London 1987, S. 181.
(16) J. Babicz (Anm. 10), S. 21.
(17) J.Babicz (Anm. 10).
(18) Jörg-Geerd Arentzen: Imago Mundi Cartographica. Studien zur Bildlichkeit mittelalterlicher Welt- und Ökumenekarten (Münstersche Mittelalter-Schriften, 53). München 1984, S. 159-160. - Otto Mazal, Eva Irblich und Istvan Nemeth: Wissenschaft im Mittelalter. 2. Aufl. Wien 1980, S. 243.
(19) Kreisförmige Weltkarte, Holzschnitt, 15 x 21,5 cm, Dm. 14 cm. In: "Deutscher Ptolemäus". Nürnberg 1490.
(20) Erwin Rosenthal: The German Ptolemy and its World Map. New York 1944. - R. Shirley (Anm.8), S. XII, 14, Nr. 16. Das einzige bekannte Exemplar wird in der New York Public Library aufbewahrt.
(21) Philippo Brieto: Parallelo geographiae. Paris 1648, nach Arthur Dürst: Studiendokumentation für die Hörer der Vorlesung "Geschichte der Kartographie". Zürich 1984, S. 115.
(22) Henricus Martellus Germanus: Weltkarte. In: Ders.: Insularium, um 1489. Kolorierte Handzeichnung, 47 x 30 cm. Standorte: London, British Library; Leiden, Universitätsbibliothek; Chantilly, Musée Condé; Florenz, Biblioteca Laurenziana.
(23) Henricus Martellus Germanus: Weltkarte, um 1490. Kolorierter Druck, 190 x 108 cm. - Standort: Yale University Library, New Haven.
(24) Oswald Dreyer-Eimbcke: Kolumbus. Entdeckung und Irrtümer in der deutschen Kartographie. Frankfurt am Main 1991, S. 131.
(25) O. Dreyer-Eimbcke (Anm. 24), S. 131. - Der erste Gouverneur der Molukken, Antonio Galvão (gest. 1557) bezeichnete die Halbinsel als "Schwanz des chinesischen Drachens" und sah darin Südamerika.
(26) Helen Wallis u. Arthur H. Robinson (Anm. 15), S. 179.
(27) Martin Behaim: Erdglobus. Nürnberg 1492. Manuskriptglobus, Dm. 51 cm.
(28) Konrad Kretschmer: Die historischen Karten zur Entdeckung Amerikas. Atlas nach Konrad Kretschmer. Gesamtredaktion: Oswald Dreyer-Eimbcke. Berlin 1991, S. 28-29 (Artikel von Lothar Zögner), Taf. VI, Nr. 2. - Carlos Alberto Campos: Martin Behaim and the scientific attitudes of the Nürnberg intellectual "milieu". In: Focus-Behaim-Globus. Referate des internationalen Kolloquiums im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, 5.4. - 6.4.1990. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1991, S. 45-53.
(29) Hartmann Schedel: Ptolemäische Weltkarte. In: Ders.: "Liber chronicarum". Nürnberg 1493. Holzschnitt, 43,5 x 31 cm.
(30) Klaus A. Vogel: Neue Horizonte der Kosmographie. Die kosmographischen Bücherlisten Hartmann Schedels (um 1498) und Konrad Peutingers. In: Focus-Behaim-Globus. Referate des internationalen Kolloquiums im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, 5.4. - 6.4.1990. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1991, S. 77-85, bes. S. 78-79.
(31) Adrian Wilson: The Making of the Nuremberg Chronicle. Amsterdam 1976.
(32) Gregor Reisch: Ptolemäische Weltkarte. Holzschnitt, 41 x 28 cm. In: Ders.: Margarita philosophica. Freiburg i.Br. 1503.
(33) "Hic non terra sed mare est: in quo mire magnitudinis insule sed Ptolemeo fueru[n]t incognite".
(34) "Hic Aphrice terra longius protenditur ad q[ua]drageimu[m] ferme gradium".
(35) Adolf Erik von Nordenskiöld: Facsimile-Atlas. Stockholm 1889, S. 40-42, Pl. XXI.
(36) Martin Waldseemüller: Universalis Cosmographia. Straßburg 1507. Holzschnitt, 12 Bl., 236 x 132 cm. Aus: Josef Fischer und Franz von Wieser: Die älteste Karte mit dem Namen Amerika aus dem Jahre 1507 und die Carta Marina aus dem Jahre 1516 des Martin Waldseemüller (Ilacomilus). Innsbruck 1903, Taf. 2.
(37) J. Fischer u. F. von Wieser (Anm. 36).
(38) Über den "Drachenschwanz" und seine angebliche Identität mit Südamerika vgl. Paul Gallez: Das Geheimnis des Drachenschwanzes. Die Kenntnis Amerikas vor Kolumbus. Berlin 1980; sowie Franz Wawrik: "Der Drachenschwanz". Alte und neue Deutungsversuche. Ein Reviewartikel zum Buch "Das Geheimnis des Drachenschwanzes" von Paul Gallez. In: Wiener Ethnohistorische Blätter 23, 1982, S. 67-101.
(39) Martin Waldseemüller: Globusstreifen. Straßburg? 1507. Holzschnitt, 34,5 x 18 cm, Dm. 12 cm. Standorte: Minnesota Library, James-Ford-Bell-Collection; MÜnchen, Bayerische Staatsbibliothek.
(40) Martin Waldseemüller: "GeneralePtholemei". Holzschnitt, 58 x 44,5 cm. Aus: Claudius Ptolemäus: Geographia. Straßburg 1513, Taf. 1.
(41) Martin Waldseemüller: "Orbis Typus Universalis iuxta Hydrographorum traditionem". Holzschnitt, 57 x 44,5 cm. Aus: "Supplementum" zu C. Ptolemäus (Anm. 40), Taf. 1.
(42) Franz von Wieser: Zoana Mela. In: Zeitschrift für wissenschaftliche Geographie 5, 1885, S. 1-6.
(43) Johannes Schöner: Erdglobus. Nürnberg? 1515. Holzschnitt, 72 x 36 cm, Dm. 27 cm. Standorte: Dresden, Staatlicher Mathematisch-physikalischer Salon, als Dauerleihgabe der Zentralbibliothek der deutschen Klassik Weimar; Frankfurt am Main, Städtisches Museum; Segmente: Schloß Wolfegg/Württemberg.
(44) K. Kretschmer (Anm. 28), S. 34-35 (Artikel von Werner Dolz).
(45) Gaius Iulius Solinus: Collectanea rerum memorabilium. - Das Werk des im 3. Jahrhundert lebenden römischen Autors enthält Auszüge aus naturwissenschaftlichen und geographischen Schriften verschiedener Verfasser. Es war im Mittelalter weit verbreitet und wurde 1473 in Mailand erstmals gedruckt. In umgearbeiteter Form erschien es unter dem Titel "Polyhistor" 1500 in Bonn.
(46) Copia der Newen Zeytung auß Presillg Landt. Antwerpen?, Nürnberg?, Augsburg? um 1508?
(47) Johannes Stabius und Albrecht Dürer: Kreisförmige Karte der Alten Welt. Nürnberg 1515. Holzschnitt, 86,5 x 65 cm, Dm. ca. 60 cm.
(48) Günther Hamann: Der Behaim-Globus als Vorbild der Stabius-Dürer-Karte von 1515. In: Der Globusfreund 25-27, 1978, S. 135-147.
(49) Martin Waldseemüller: "Carta Marina Navigatoria Portugallen Navigationes". Straßburg 1516. Holzschnitt, 12 Blätter, 248 x 133,5 cm. Aus dem Besitz Schöners, der die in Portulankarten-Manier angefertigte Tafel wohl für seine eigenen kartographischen Arbeiten als Vorlage benutzte. - J. Fischer u. F.v. Wieser (Anm. 37).
(50) Die Tafel deckt den Bereich von 70° Nord bis 50° Süd ab. Offensichtlich wurde erst nachträglich mit der Hand - und das nur teilweise (von 276° am westlichen Kartenrand bis 172° im Osten) - am unteren Blattrand die geographischen Länge notiert, obwohl die Karte eindeutig die gesamte Erde wiedergibt. Johannes Schöner, der aller Wahrscheinlichkeit nach die Eintragung vorgenommen hat, ließ die mehr als 100 Grade zwischen Ostasien, das durch den rechten Blattrand abgeschnitten wird und Nordamerika, das von Waldseemüller als "Terra de Cuba Asie partis" benannt wurde, aus. Diese Nomenklatur läßt immerhin erkennen, daß der Autor an eine Landverbindung zwischen den beiden Ländern glaubte.
(51) Ingolstädter Globusstreifen. Ingolstadt 1518?. Holzschnitt, 31,5 x 21,5 cm, Dm. ca. 10,5 cm. - R. Shirley (Anm. 8), S. 50. Von den Segmenten sind vier Exemplare bekannt.
(52) Peter Apian: "Tipus Orbis Universalis Iuxta Ptolomei Cosmographi traditionem et Americi Vespucii Aliorque lustrationes". Holzschnitt, 41 x 28,5 cm. In: "Ioannis Camertis C. Iulii (...) Solini enarrationes". Wien 1520. - Manuel Francisco de Santarem: Atlas composé de mappemondes, de portulans (...) depuis le VIe jusqu'au XVIIe siècle. Paris 1842 - 1853.
(53) Joannes Camers: C. Iulii Solini (...) enarrationes. Wien: Johann Singriener 1520.
(54) "Tota ista pars Africe Ptolemeo erat incognita".
(55) Nach einigen Quellen auch 1556. Vgl. Deutscher Biographischer Index, 1, München 1986.
(56) Vgl. hierzu: Klaus A. Vogel: Amerigo Vespucci und die Humanisten in Wien. Die Rezeption der geographischen Entdeckungen und der Streit zwischen Joachim Vadian und Johannes Camers über die Irrtümer der Klassiker. In: Pirckheimer-Jahrbuch 7, 1992, S. 53-104.
(57) Johannes Schöner: Erdglobus. Bamberg 1520, Dm. 87 cm.
(58) K. Kretschmer (Anm. 28), S. 35-36 (Artikel von Werner Dolz).
(Abb. 2) Martin Waldseemüller: Nebenkarte der Alten Welt mit Bildnis Claudius Ptolemäus. Aus: Universalis Cosmographia, 1507
(Abb. 3) Peter Apian: Tipus Orbis Universalis Iuxta Ptolomei Cosmographi traditionem et Americi Vespucii Aliorque lustrationes, 1520 (Ausschnitt)