in: Bott, G.; Willers, J. (Hrsgb.): Focus Behaim-Globus. Ausstellungskatalog, 2 Bde., Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Nürnberg, Dezember 1992.
(1) Erde und Kosmos
(2) Jerusalem und das Paradies
(3) Die literarischen Quellen für den Globus
(4) Europa und die atlantischen Inseln
(5) Afrika
(6) Asien
(7) Der Indische Ozean
(8) Die Handelsstraße
"wie wohl die welt simpel ist, das man just [überal?] mit Schiffen fahren oder gehen mag (...)" (denn die Welt ist rund, so daß man auf ihr überallhin mit Schiffen reisen kann) (1).
Inschrift auf dem Behaim-Globus
Ist diese Erkenntnis neu? Man nimmt gemeinhin an, das "richtige" Weltbild habe zu Beginn der Neuzeit das "falsche" von der Erde als flacher Scheibe abgelöst. Das Studium mittelalterlicher Quellen belehrt uns jedoch eines besseren: Die älteste Weltkunde in deutscher Sprache, der als Gespräch zwischen einem Schüler und seinem Lehrer abgefaßte "Lucidarius", gibt bereits im 12. Jahrhundert über die Gestalt der Erde folgende Auskunft:
"Dise welt ist sinewel" (diese Welt ist rund) (2).
Gut drei Jahrhunderte vor der Herstellung des "Erdapfels" wird in einem im Mittelalter viel gelesenen und bis in die Neuzeit überlieferten Text dieses bereits in der Antike wohlbekannte Wissen auch in Laienkreisen verbreitet. Jene kurz gefaßte Enzyklopädie, deren Verfasser und Auftraggeber bis heute unbekannt sind, galt jedoch noch bis in den Anfang des 16. Jahrhundert auch in Gelehrtenkreisen als wichtiger naturkundlicher Text, verweist doch der Kartograph Martin Waldseemüller in seiner Beschreibung der Weltkugel auf ihn: "Vsz disen vier elementen komen vnd werden alle ding natürlichen so in diser welt seind oder leben. Da von magstu weiter lesenn Lucidarium den meister, der dir sollichs klarlich offenbaret" (3).
Der "Lucidarius", der Licht ins Dunkel des Unwissens bringt, fährt fort: "(...) vnde [dise welt] ist vnbeslozen mit dem wendelmer. Da inne swebet die erde alse der duter in dem wisem des eiges" (4) (und sie ist umschlossen vom Weltmeer. Darin schwebt die Erde wie der Dotter im Eiweiß) (5), und weiter: "(...) Swer obenan were in dem lufte, den duthe die erde nith breiter denne ein pfennic" (Wäre man ganz oben in der Luft, dann würde einem die Erde nicht größer als ein Pfennig vorkommen) (6). Der heute realisierte Blick aus der Astronautenperspektive spukte also bereits vor 800 Jahren als Vorstellung in den Köpfen der Menschen.
Die Lage der Erde im Kosmos beschreibt Martin Waldseemüller: Die Erde liegt wie ein Pünktlein inmitten konzentrisch verlaufender Himmelskreise, den aus der griechischen Astronomie übernommenen Sphären. Die beiden Elemente Erde und Wasser sind untrennbar in der Erdkugel verbunden, während das Element der Luft die Erdkugel ringweise umschließt und ihrerseits vom Element des Feuers umgeben wird. In den Sphären ziehen - wie in Hartmann Schedels Weltchronik abgebildet (Kat.-Nr. 1.15) - die Gestirne ihre Bahn. Am Fixsternhimmel jedoch sind die Gestirne unbeweglich wie an die Wand geheftete Nägel. Im obersten Himmel ist "gotes wonung" (7).
Die Erde selbst teilte man in Klimazonen auf (8): Die beiden Pole sind kalte Zonen, daran schließen sich je eine gemäßigte, bewohnbare Zone an, die von der mittleren, am Äquator liegenden Zone, getrennt wird. Sie ist von der Hitze versengt und deshalb kann kein Lebewesen auf ihr existieren. Diese Vorstellung wurde erst durch die Entdeckungsreisen als Irrtum entlarvt, doch findet sich noch auf dem Behaim-Globus eine Inschrift, die an die "torrida zona" erinnert. Im Zentrum von Südafrika heißt es: "hie ist ein santig verprent land torrida zona genant, vbel bewont dan allein anden enden, do man wasser gehaben mag" (hier ist ein sandiger, verbrannter Landstrich, torrida zona genannt, der nur dort besiedelt ist, wo es Wasser gibt). Auch Martin Waldseemüller erwähnt die ausgedörrte "torrida zona" und die schwarzhäutigen Menschen, die darin leben (9).
Die Vorstellung einer Teilung der Erde in zwei bewohnbare Zonen, die von einer verbrannten Zone getrennt werden, hat folgende Konsequenz: Wenn im bekannten Teil der Welt Menschen leben können, müßte auch die zweite bewohnbaren Zone von Menschen bevölkert sein, allerdings getrennt durch die unüberwindliche Schranke der "torrida zona". Die mutmaßlich auf der zweiten Hälfte der Erdkugel lebenden Menschen wurden "Antipoden" (Gegenfüßler) genannt, stehen sie doch "Fuß gegen Fuß" auf der anderen Seite der Erdkugel. Eine Globusinschrift bei der Insel Candyn spricht dieses Thema an: "Aber sy sehen eine ander gestirn geheissen antarcticus, dass macht, dass dasselb landt ligt recht fuss gegen fuss gegen vnser landt über, und wenn wir tag haben, so haben sy nacht, und so vns die son undergeht, so haben sy iren tag (...)".
Auch der "Lucidarius" beschäftigt sich mit den Antipoden. Der Schüler wundert sich, weshalb die Menschen auf der unteren Hälfte der Erdkugel nicht herunterfallen: "Waz habet si denne vf, daz si nith envallent" (Was hält sie denn fest, so daß sie nicht herunterfallen?). Der Meister Lucidarius gibt zur Antwort: "Die gotis craft, die die erde uf hebet enbor, daz si nith uellet, die hebet ouch die lute uf, daz si von der erde nith entwichent" (Die Kraft Gottes, die die Erde festhält, so daß sie nicht herabfällt, hält auch die Menschen fest, damit sie sich nicht von der Erde lösen) (10).
Die Existenz von Antipoden war jedoch nicht unumstritten, erwähnte doch die Bibel sie mit keinem Wort. So lehnt der Kirchenvater Augustinus die Auffassung, es gäbe "Gegenfüßler", rundweg ab. Dieser Streit wird von Hartmann Schedel folgendermaßen beschrieben: "Doch ist, als Augustinus schreibt, nit zuglawben, das ettliche menschen an dem ort der erden gegen vns, da die sunn auff geer, so sie wider nider geer, die versen gegent vnsern füszen keren. Doch ist ein grosser streyt in der schrifft wider den wone des gemaynen volcks, das geringszumb allenthalben menschen auff der erden seyen vnd die feusz gegen einander kerende dar auff steen, vnnd doch alle menschen ir schayttel gem himel keren in verwunderung, wareumb doch wir oder die, die ir fersen gegen vnns wennden, nit fallen. Aber das keombt ausz der natur, dann gleicherweis als der stul des feeurs nynndert ist denn in den feeuern, der wasser nyendert denn in den wassern, vnnd des gaysts nynndert denn in dem gayst, also auch der stul der erden nynndert andersz wo denn in irselbs" (11).
Da die eigentliche Bedeutung der Welt in ihrem allegorischen Charakter lag, spielte die für den modernen Menschen allein ausschlaggebende faktische Realität eine nur untergeordnete Rolle. Entscheidend war vielmehr die Art und Weise, wie an den irdischen Erscheinungen der göttliche Heilsplan sinnfällig wurde. So ist auf den christlich-mittelalterlichen Weltkarten wie beispielsweise der berühmten Ebstorfer Weltkarte (Kat.-Nr. 2.7) topographische Genauigkeit von untergeordneter Bedeutung, ausschlaggebend ist jedoch ihr Symbolgehalt. Demnach liegt im allgemeinen Jerusalem als ideelles Zentrum des Christentums im Mittelpunkt und das Paradies ist wie ein real existierender Ort im Orient eingezeichnet. Die Vorstellung des Gartens Eden als "locus amoenus", an dem immerwährender Frühling herrscht, durchzieht das gesamte Mittelalter. Der Schüler im "Lucidarius" fragt: "Waz ist daz paradis?" Der Lehrer antwortet: "Daz paradis ist ostert in dirre welte vnde lit alse nahe bi dem himele, daz ez hoher ist dan die erde" (12). Der Jünger jedoch fragt weiter: "So lanc daz paradis uf dirre erden ist, warumbe müge wir dar in nith comen?", worauf der Meister antwortet: "Da stat groz gebirge vnde geuuelde da uor, vnde da uor ist so getan nebel, daz nieman dar in mac comen wen mit gûten werken" (13).
Das Paradies ist ein Ort, der auf dieser Welt im Orient liegt (14) - im Osten geht die Sonne auf, von dort kommen Licht, Wärme und Leben - ist aber dennoch der irdischen Sphäre entrückt, denn es ist seit dem Sündenfall für den Menschen verborgen hinter unzugänglicher Wildnis und Nebelwänden (15). Der Bibel gemäß entspringen hier die vier Paradiesflüsse Ganges, Nil, Euphrat und Tigris (16). Noch Hartmann Schedel schildert das Paradies entsprechend mittelalterlicher Tradition als einen von Pflanzenduft und Vogelsang erfüllten wunderbaren Garten im Orient, der so hoch liegt, daß die Sintflut ihn nicht zerstören konnte (17).
Auf dem Globus von Martin Behaim jedoch sucht man vergeblich das Paradies. Jerusalem ist zwar vorhanden, doch wird es lediglich als eine Stadt von vielen aufgeführt - der geographische Mittelpunkt ist durch die Kugeldarstellung verlorengegangen. Das Weltbild der Bibel war für Martin Behaim nicht ausschlaggebend.
Ptolemäus, dessen geozentrisches Weltbild bis zu den revolutionierenden Erkenntnissen des Kopernikus das Abendland beherrschte, lebte im 2. Jahrhundert n.Chr. in Alexandria. Seine "Geographia", die nach humanistischer Tradition "Cosmographia" genannt wurde, faßt den Wissensstand seiner Zeit summarisch zusammen (Kat.-Nr. 1.22, 2.16 und 3.23). Im einleitenden Kapitel definiert er die Geographie als Betrachtung der Erde als Einheit und grenzt sie von der mehr in Einzelheiten gehenden Länderbeschreibung ab. Maße, Zahlen und Größenangaben, die auf die Organisation des römischen Imperiums zurückgehen, seien wesentlich, nicht Zustandsschilderungen der betreffenden Gegenden. Demzufolge besteht sein Werk weitgehend aus langen Ortslisten (ca. 8.000 Orte werden aufgeführt). Die Geographie des Ptolemäus ist nur in Abschriften aus dem Mittelalter überliefert, die ergänzt wurden durch einen kartographischen Anhang. Inwieweit diese Karten auf Originale zurückgehen, ist umstritten. Jedenfalls übten sie einen nachhaltigen Einfluß auf die mittelalterliche Geographie aus (18).
Neben Ptolemäus beruft sich Martin Behaim noch auf Plinius (Kat.-Nr. 3.25) und Strabon (Kat.-Nr. 3.24), zwei weitere bedeutende Autoritäten der Antike: "(...) aus den püchern (...) Plinij, Straboni (...)". Die naturwissenschaftliche Enzyklopädie des Plinius stammt aus dem Jahre 77 n.Chr. und umfaßt 37 Bücher. Sie beinhaltet unter anderem Astronomie, Geographie, Zoologie, Botanik und Mineralogie. Durch dieses vielzitierte Werk ist aus weitgehend verlorengegangenen Quellen geschöpftes antikes Gedankengut ins Mittelalter eingedrungen. Behaim erwähnt Plinius neben anderen Gewährsleuten noch ein weiteres Mal als Garant für die Informationen über die bunte Inselwelt des Indischen Ozeans. Diese Inschrift ist leider weitgehend unleserlich geworden, so daß man in diesem Fall auf Ravenstein zurückgreifen muß: "hie findt man vil meer wundter von Serenen und ander fisschen. Vnd ob jemandt von diesen wunderlichen volckh und selzamen vischen im möer oder thieren auf dem erdreich begert zu wissen der less die bücher plini isidori aristotoless strabonis und specula vincenzi vil anderer lehrer mer" (19).
Aristoteles, der Schüler Platons und Erzieher Alexanders des Großen, war Gründer der "Peripatetischen Schule" in Athen und galt als maßgeblich in nahezu allen wissenschaftlichen Disziplinen. Im Mittelalter bemühte man sich, die wiederentdeckten Lehren des heidnischen Aristoteles ins christliche Weltbild zu integrieren, wovon zahlreiche Übersetzungen und Kommentare zeugen. Strabon schließlich lebte um Christi Geburt. Seine "Geographika" ist aufgebaut wie eine im Westen beginnende Fahrt um das Mittelmeer, von Spanien bis Ägypten und Nordafrika. Bischof Isidor von Sevilla ist einer der bedeutendsten Vermittler antiker Gelehrsamkeit. Seine berühmten "Etymologiae" (Kat.-Nr. 2.6) sind eine summarische Zusammenstellung des überlieferten Wissens und werden in fast allen mittelalterlichen Enzyklopädien zitiert. Auf diesem Werk beruhen unter anderem auch die ebenfalls erwähnten "Specula" des Vinzenz von Beauvais, die zu den wichtigsten Weltbüchern des Mittelalters zählen (20).
Das Wissen um die Länder der Welt aber hatte sich inzwischen beträchtlich erweitert. Galten zwar die genannten Autoritäten weiterhin, so gelangten doch durch Kreuzzüge und Pilgerreisen zunehmend Kenntnisse aus dem bislang weitgehend unbekannten und sagenumwobenen Orient ins Abendland. Eine der wichtigsten Informationsquellen stammt aus der Feder des berühmten Asienreisenden Marco Polo (Kat.-Nr. 3.26). Im ausgehenden 13. Jahrhundert führte ihn eine Expedition an den Hof des Khans, worüber er in "Il Milione" erzählt. Dieser Reisebericht wurde auch ins Deutsche übertragen und im Laufe der Überlieferung ständig erweitert.
Außerdem war die Reisebeschreibung des Sir John (Johann von) Mandeville, die 1356 in französischer Sprache erschien, für die Vorstellung vom Orient von großer Bedeutung (Kat.-Nr. 3.27). Erst viel später wurden die Erlebnisse Mandevilles als Fiktion entlarvt, stellt doch sein Werk eine geschickte Kompilation diverser Reiseberichte (z.B. von Odoric da Pordenone, Kat.-Nr. 5.3) dar. Sein Buch übte großen Einfluß nicht nur auf Behaim, sondern auch auf die spätere Kartographie aus.
Vorwiegend auf diese beiden Quellen stützt sich Martin Behaim, wenn es um die Darstellung der in der Antike noch unbekannten Länder geht (21). Er notiert an der Westküste von Hinterindien: "Nit ferrer hot vns Tholomeus die welt beschriben, aber ander hat vns Marco Polo vnd Mandevilla geschriben" und in der großen Legende im Ozean heißt es, daß der "Erdapfel" einesteils auf Ptolemäus beruhe, andernteils auf dem "from ritter Marco Polo von Venedig (...), der in orient gereist hat anno 1250 aufgeschrieben hat gelassen, auch so hat der wurdig doctor und ritter Johan de Mandavilla anno 1322 auch ein puch gelassen, das nemblich die nve [sic] kanten land Ptolomaei in orient liegen mit samt den inseln daselbsten an tag gebracht haben, von dannen uns die specereien, perlein und die edelstein zugefuhret werden (...)".
Was den der Antike ebenfalls noch unbekannten Süden betrifft - galt Afrika doch als verbunden mit dem großen Südkontinent (22), der "Terra incognita", der Indische Ozean folglich als Binnenmeer und damit Afrika als nicht umschiffbar (23) - so beruft sich Behaim auf die portugiesischen Expeditionen seiner Zeit: "(...). Aber der durchleugtig könig don Johan von Portugal hat (...) vbrig thail daß Ptolomaeus nach nit kundig gewessen ist, ge[gen?] mittag lassen mit seinen schiffen besuchen anno domini 1485. Darbey ich, der disen apffel angegeben hat, gewesen bin (...)". Diese neuen Erkenntnisse legt Martin Behaim seinem Globus zugrunde, und deshalb sind auf der Südpolkalotte statt des "Südkontinents" der Jungfrauenadler und die Wappen Nürnberger Patrizier eingezeichnet, umrahmt von der allerdings erst sekundär angebrachten Inschrift über die Entstehungsumstände des Globus.
Ein folgenschwerer Irrtum des Ptolemäus wirkte sich allerdings auch auf dem "Erdapfel" aus: Ptolemäus hatte nämlich die falsche Berechnung des Erdumfangs des Poseidonius und nicht die richtige des Eratosthenes übernommen. Deshalb geriet das Mittelmeer im Verhältnis zu Erdkugel zu lang, Europa und Asien zu groß. Konsequenterweise ist auf dem Globus der Atlantische Ozean so klein geworden, daß für den amerikanischen Kontinent überhaupt kein Platz mehr gewesen wäre. Diese falsche Berechnung aber bewog Kolumbus, die Fahrt in den Westen zu wagen, um die Ostküste Indiens zu erreichen - dem geographischen Wissensstand seiner Zeit zufolge eine logisch völlig schlüssige Überlegung!
Das vom Behaim-Globus repräsentierte Weltbild beruht also zunächst auf mittelalterlicher Gelehrsamkeit, wie sie in naturkundlichen Werken festgehalten ist, weiterhin auf realen oder fiktiven Reiseerzählungen und schließlich auf neuen Erkenntnissen aus der Zeit der Entdeckungsreisen (24).
Das Mittelmeer ist aufgrund der oben erwähnten Fehlberechnung zu lang und zu schmal. Inseln wie Mallorca, Sardinien, Korsika, Sizilien, Kreta und Zypern sind eingezeichnet, wenn auch Lage und Größe nur ungefähr der Realität entsprechen. Hinweise auf antike Sagenstoffe, die in der enzyklopädischen Literatur des Mittelalters nicht fehlen dürfen, gibt es nicht: weder die einäugigen, Blitz und Donner schmiedenden Zyklopen auf Sizilien noch die Meeresungeheuer Scylla und Charybdis, an denen kein Schiff vorbeikommt (25), werden erwähnt. Gerade diese wunderbaren Begebenheiten hatten jedoch den Schüler im "Lucidarius" besonders interessiert: "Daz verneme ich gerne, wen got het michel wunder in den Insulen verborgen" (26).
In Nordeuropa besteht wie bei Henricus Martellus Germanus der auffälligste Unterschied gegenüber den traditionellen Ptolemäus-Karten darin, daß Skandinavien nicht als Insel, sondern als eine mit Finnland verbundene Halbinsel gezeichnet ist. Die Britischen Inseln, Schottland, England und Irland, entsprechen nur ungefähr den tatsächlichen Umrissen. Inschriften unterhalb des Nordpols berichten, daß sich die dort ansässige Bevölkerung nicht von Brot, sondern von Dörrfisch ernähre und dabei sehr alt werden könne. Außerdem fange man dort den Stockfisch, den man nach Mitteleuropa exportiere. Diese sachlichen Bemerkungen werden ergänzt durch Seefahrergeschichten, denen zufolge man Hunde und Kinder aus Mangel an Nahrung an Seeleute verkaufen würde. Skandinavien reicht von "venmarck", über "Olant" und dem "wildt Lapplant" bis zum Nordpol. Verschiedene verblaßte Miniaturen sind noch undeutlich zu erkennen, darunter ein Eskimo, der auf einen Eisbären anlegt sowie zwei Greifvögel: "hie fächt man weisen valcken". Unterhalb dieser Inschrift befindet sich der Schatten einer menschlichen Gestalt, vermutlich eines Jägers. Eine Inschrift berichtet, daß ein Teil des von Strömen durchzogenen Polargebietes nördlich des "gefrorenen Meeres" im Sommer bewohnbar sei. Die sagenumwobene Insel Thule, die nach Isidor im "geronnenen Meer" am Sommersonnwendkreis liegt (27), ist die nördlichste im Altertum bekannte Insel. Auf dem Globus wird sie südwestlich von Skandinavien lokalisiert, dort, wo sie auch auf der Weltkarte des Henricus Martellus Germanus zu finden ist.
Die Inselwelt des Atlantik war Ptolemäus weitgehend fremd. Lange glaubte man an die Gefahren des sagenhaften "geronnenen Meeres", in dem die Schiffe steckenbleiben, der verhängnisvollen spukhaften Nebel und der fürchterlichen Untiere. Die Vorstellung vom Totenreich des Okeanos ganz im Westen, in dem die Sonne verschwindet, speiste mythische Vorstellungen. Dem Weltbild des Ptolemäus zufolge ist hier die Welt zu Ende.
Allmählich jedoch wagte man sich weiter in den Westen vor und entdeckte Inseln jenseits dieser Grenze. Deshalb gibt es auf dem Globus wirklich existierende Inseln neben alten mythischen Eilanden. So findet man die imaginären Inseln Brazil, Antilia und die Brendansinsel, daneben aber die Azoren, die Kanarischen und die Kapverdischen Inseln. Der sich bis Japan erstreckende Atlantik bietet viel Platz für Inschriften, die leider größtenteils unleserlich geworden sind. Auf der südlichen Hemisphäre ist eine Fläche ausgespart, in denen man zwei große Schriftrollen erkennen kann. Jedoch wurde diese Fläche nie beschrieben. War hier eine Widmung geplant?
Den Azoren, bei denen das Todesdatum Behaims vermerkt ist, wird eine ausführliche Inschrift gewidmet. Sie berichtet, wie und wann sie von den Portugiesen entdeckt wurden, daß sie ihren Namen von den dort heimischen Vögeln, den "Acores", hätten und wie die Inseln von Flamen besiedelt worden seien. Diese Angaben sind im Detail fehlerhaft, was umso mehr überrascht, da Behaim doch selbst auf den Azoren gelebt haben will und sein Schwiegervater Jost de Hurter Statthalter auf Fajal und Pico war (28).
Vor der Westküste Afrikas südlich der 1419 entdeckten "Insula de madera" mit der portugiesischen Flagge sind die Kanarischen Inseln eingezeichnet, wobei "gran canaria" die spanische Flagge trägt. Diese Inselgruppe war bereits in der Antike bekannt (29). Vinzenz von Beauvais beschreibt die sagenhaften glückseligen Inseln nach Isidor als fruchtbare, paradiesähnliche Gegend. Er tradiert die antiken Vorstellungen, nach denen auf diesen Ozeaninseln viele Hunde ("canes"), Vögel, Fische und andere Tiere leben würden (30). Eine Insel "fortunata" ist auf dem Globus bei dem Kap Verde als kleiner roter Klecks eingezeichnet. Westlich davon erstrecken sich die Kapverdischen Inseln. Dieses unbewohnte Archipel wurde von portugiesischen Seefahrern entdeckt und besiedelt. Eine auffallende rote Inschrift westlich der Kapverdischen Inseln erzählt von der mythischen Insel Antilia, auf die sich der Sage nach im 8. Jahrhundert Christen, darunter sieben Bischöfe, vor ihren heidnischen Verfolgern flüchteten.
Die "Insula de brazil" liegt auf dem Globus an der Westküste von Irland. Diese berühmte Zauberinsel erscheint vor den Augen der Seefahrer, es ist ihnen jedoch unmöglich, sie zu erreichen. Ähnlich verhält es sich mit der Brendansinsel, die der Sage nach nur zufällig sichtbar ist, dann verschwindet sie wieder auf geheimnisvolle Weise. Deshalb wird sie "Perdita", die verlorene Insel, genannt. Auf ihr herrschen paradiesische Zustände: "die ist ebin scheone vnde ebin greune vnde wazset eben seuze alse daz paradyse" (31). Sie liegt ganz weit draußen im "Wendelmeer", bei Behaim mitten im Ozean. Der Legende nach gelang es lediglich dem Heiligen Brendan, diesen Ort der Glückseligkeit zu erreichen. Die im Mittelalter bis weit in die Neuzeit hinein verbreitete "Peregrinatio Sancti Brendani" entstand im 9. Jahrhundert in Irland. Sie hat ihre Wurzeln in keltischen Schiffermärchen, die später mit dem Leben des irischen Abtes Brendan verknüpft wurden (32).
Die Vorstellung von Inseln als Orte der Glückseligkeit ist ein alter Wunschtraum der Menschheit, der sich durch das gesamte Mittelalter hindurchzieht. Anhand dieser Erzählstoffe konnte man sehr gut die heilsgeschichtlichen Vorstellungen von der Welt, in der sich das ewige Gottesreich symbolisch spiegelt, versinnbildlichen. Die Symbolik wurde aber allmählich von der Empirie, den bei den Entdeckungen gewonnenen Erkenntnissen, verdrängt.
Auf dem Globus ist an der Darstellung des afrikanischen Kontinents der damalige Kenntnisstand abzulesen. Während die weiten unerforschten Flächen im Landesinneren genügend Platz für Miniaturen bieten, drängen sich an der Nord- und Westküste die Ortsbezeichnungen. Im 15. Jahrhundert eroberte man die Westküste Afrikas Schritt für Schritt. Lange Zeit hatte die Furcht vor der glühendheißen, alles Leben vernichtenden Äquatorzone die Seefahrer davon abgehalten, sich in südlicher Richtung vorzuwagen. Man glaubte, die Sonne würde den Ozean wie Wasser im Kessel zum Kochen bringen: "Deinde est maximus oceanus, qui solis calore dicitur fervere ut cacabus (...)" (34). Der deutsche "Lucidarius" übersetzt: "An daz lant [Afrika] stozet daz wellende mer. Daz ist so uerbrant von der sunnen, daz ez wallit als ein kessil". Am Atlas, dem höchsten Berg der Welt, sei die Welt zu Ende: "In dem selben wendel mer ist der hoheste berc, der in der welte ist (...). Der heizet atlaz. Da ist der welte nith mere." (35).
So galt das Kap Nun lange Zeit als nicht umschiffbar. Nach dessen Überwindung war das Kap Bojador gefürchteter Endpunkt der Seefahrt. Gefährliche Strömungen seien unbezwingbar, dahinter erstrecke sich die "terra incognita". Heinrich dem Seefahrer jedoch gelang es, Gil Eannes 1434 zur Überwindung des Kaps zu bewegen. Nachdem er zu seiner Überraschung keine unwirtliche, unbewohnbare und verbrannte Erdzone entdeckt hatte und erfolgreich zurückgekehrt war, hielt die Seefahrer nichts mehr davon ab, immer weiter vorzudringen. Auf das Kap Bojador folgten das Kap Blanco und das Kap Verde, bis man schließlich die gesamte Westküste Afrikas befahren hatte. Diogo Cão gelangte bis zum Kap Cross. Im Glauben, die Südspitze erreicht zu haben, errichtete er seinen Wappenpfeiler. Doch erst Vasco da Gama sollte den Seeweg nach Indien eröffnen.
Auf dem Globus kann man die Stationen der Expeditionen an der Küstenlinie verfolgen. Nach dem Vorbild der Portulan-Karten sind Küstenorte, Ländernamen und Flußläufe in großer Zahl angeführt. Flaggen markieren Landungspunkte. Auch die Strömungen sind eingezeichnet, deren Gefährlichkeit noch betont wird durch aus den Fluten auftauchende Meeresungeheuer. Auf die starke Strömung zwischen den Kapverdischen Inseln und Afrika weist zusätzlich eine Inschrift hin. Diese Strömung habe auch für Herkules ein unüberwindliches Hindernis dargestellt, so daß er unverrichteter Dinge umkehren mußte: "Ez ist zu wissen, daz merr genant Oceanus [dicht?] zwischen den inseln Cabo verde vnd diesem landt fast gerad vnder sich gegen mittag schnelliglich widerleufft. Als Herculess mit seinen schiffen hieher gerunnen waß, vnd alhier den abfahl des moers sah, kert er wieder vnd setzt die seul, welhe durch schrifft beweist, dass man merck, dass Hercules [nit?] ferner sey komen, dann der dises geschriben hat, ward vom konig von Portogall ferner geschickht anno 1485". Zwar ist der traditionelle Standort der Herkulessäulen Gibraltar (36), doch sind die Säulen dem fortschreitenden Wissensstand gemäß nach Süden hin verschoben worden. Nicht ohne Stolz wird am Ende der Inschrift darauf hingewiesen, daß der Verfasser selbst an einer Expedition teilgenommen habe.
Diese Seereise beschreibt Behaim auch in der oben erwähnten Legende über den Erdapfel. Ausführlich berichtet er in einer Inschrift unterhalb der Südspitze Afrikas von der im Auftrag des Johann von Portugal unternommenen Fahrt in den Süden unter Leitung des Diogo Cão, der die südwestafrikanische Küste erforschte. Im Jahre 1484 habe König Johann II. zwei Karavellen für drei Jahre mit Verpflegung, Waffen und Geschenken ausgerüstet, um sie über die Säulen des Herkules hinaus in südöstlicher Richtung so weit zu schicken, wie es eben möglich war. Zunächst landete man in Madeira, dann passierte man die "Fortunatae" und die Kanarischen Inseln. Mit eingeborenen afrikanischen Königen wurde um Pfeffer, die sogenannten "Paradieskörner" (37) und Zimt gehandelt.
Am Kap Negro, gekennzeichnet von einer portugiesischen Flagge, wurden die Wappenpfeiler des portugiesischen Königs im Jahre 1486 als Markstein gesetzt. Der südlichste Punkt, der vor der Herstellung des Globus erreicht worden war, ist am "capo Leto" verzeichnet: "bis an das ortt sindt die portugalische schiff komen vnd haben ir seul auf gericht vnd im 19. monadten sint sie wider in ir land heim komen". Sinnbild der Umkehr ist eine von einem riesigen Fisch angegriffene Karavelle.
Während der Wappenpfeiler vom Kap Negro verschollen ist, wurde die von Diogo Cão errichtete Säule vom Kreuzkap (Kat.-Nr. 4.26) 1893 wiedergefunden (38). Der Name Martin Behaims ist darauf allerdings nicht aufgeführt. Die Frage, ob Martin Behaim tatsächlich an dieser Fahrt teilgenommen hat, ist umstritten (39).
Die unerforschte Ostküste Afrikas ist logischerweise nicht wie die Westküste mit zahlreichen Ortsbezeichnungen ausgestattet. Eigens erwähnt wird der Kaiser von "Abissinia". Weiterhin schien es Behaim bemerkenswert zu sein, daß dieses Volk von den Christen missioniert worden sei, vor allem aber, daß es mit den Landesprodukten Gold und Elfenbein Handel treibe. Über dieser Inschrift befindet sich eine filigrane Darstellung des Heiligen Matthäus.
Das Landesinnere von Afrika bietet Raum genug für Miniaturen und Inschriften. Gebirgszüge, Waldgebiete und Flüsse sind zu erkennen, der Tschad-See liegt direkt im Herzen Afrikas. Der Nil entspringt wie bei Ptolemäus in den "Mondbergen": "hie in disen pergen lune geheissen so entpspringt [sic] der flus Nylus oder Gino genant". Um den Nil ranken sich vielerlei Geschichten. Mandeville, für den der Nil noch im Paradies entspringt, schreibt über die jährlichen großen Überschwemmungen (40) oder auch davon, daß er Edelsteine und Aloe mit sich führt, Holz, das direkt aus dem Paradies angeschwemmt werde (41).
Das Rote Meer ist kartographischer Tradition entsprechend rot ausgemalt, beim Übergang zum Indischen Ozean ist ein Segelschiff abgebildet. Nach Isidor hat das Meer seine rote Farbe von der roten Erde: "quia omnis terra quae circumstat pelago, rubra est" (42). Das Rote Meer sei zweigeteilt: Der Arabien zugewandte Teil heiße "Arabicus", der östliche Teil "Persicus" (43), bei Ptolemäus "Sinus arabicus" und "Rubrum mare" genannt. Auf dem Behaim-Globus ist noch eine verwischte Inschrift zu entziffern, die "sinus arabicus" gelautet hat und später in "das rod Mere" umgetauft wurde, während der irrtümlich als "Sinus arabicus" bezeichnete östliche Teil ursprünglich den Ptolemäus entsprechenden Namen "rot mer" trug.
Der nördliche Teil des afrikanischen Kontinents ist mit zahlreichen Miniaturen, die Herrscher in ihren Zelten darstellen, ausgestattet. Besonders prächtig ist das Zelt des Sultans von "arabia, egypten und damasco". Rätselhaft die Darstellung eines Königs, der offensichtlich ein Kind darbietet - auch die Pariser Kopie weiß damit nichts rechtes anzufangen und macht aus dem Kind einen jungen Mann, der hinter dem Zelt hervortritt. Die dazugehörige Inschrift, die des Rätsels Lösung bringen würde, konnte damals nicht mehr entziffert werden, denn auch der Text der Kopie bricht unvermittelt im Satz ab: "Diser konig ist...".
Entlang der Nordküste ist weiterhin eine Reihe von Königen abgebildet, an der Westküste die Könige von Marokko, "genea" und "gambia", die beiden letzteren sind umgeben von Eingeborenen. Handelsbeziehungen der Europäer beschränkten sich lange Zeit auf die Mittelmeerküste, ins Landesinnere drangen nur die Karawanen der Berber und Araber vor. Erst im 15. Jahrhundert knüpften die europäischen Seefahrer Kontakte mit der einheimischen Bevölkerung. Diese neuen Handelswege konkurrierten mit dem althergebrachten Netz von Karawanenstraßen. Wichtigste Handelsgüter waren Elfenbein und Gold.
Die Mündung des Gambia wurde um 1455 erforscht. Es kam zu einer ersten Begegnung mit den Eingeborenen, die jedoch nach dem Augenzeugenbericht des Alvise da Ca'da Mosto nicht sehr erfreulich verlief (44). Zwei Jahre später gelang es Diogo Gomes auf der Suche nach dem sagenhaften Reich des Priesterkönigs Johannes und seinen Schätzen auf dem Fluß ins Landesinnere vorzudringen. Dort erfuhr er von den grandiosen Goldvorkommen des Landes und von einem mächtigen König namens Bormelli, dem Besitzer aller dieser Goldminen (45). Von den Erlebnissen des Diogo Gomes habe Behaim in Lissabon gehört.
Auf dem Globus ist ein König Mormelli als unbekleideter Schwarzer abgebildet. Die dazugehörige Inschrift lautet: "konick Mormelli bei dessen konick wechst daß golt, dz der konick von Portogal lest holen". Nach dem Bericht des Diogo Gomes kamen auch Karawanen "aus Karthago und Tunis, Fez und Kairo", um Gold zu kaufen (46). Auf dem Globus ist zu lesen: "bis in das land sint komen dj moren von tunis jarlich mit jr karauan vmb golt".
Weiter im Osten, im Benin, sitzt in einem prächtigen Zelt "konig Furfur", in dessen Land ein für Europäer sehr wertvolles Gewürz wächst, der Pfeffer (Behaim-Globus Abb. 27). Es wird vermerkt, daß diesen Pfeffer ebenfalls der König von Portugal im Jahre 1485 entdeckt habe. Dabei handelt es sich wohl um die Reise des Diogo Cão, während der er sich im Kongo aufhielt und mit Eingeborenen verhandelte. Antonio Galvao berichtet, daß Diogo Cão Handelsbeziehungen mit dem Benin anknüpfte (47).
Auch das Landesinnere Südafrikas ist noch weitgehend unbekannt. Die Inschriften weisen auf die Unzugänglichkeit und Fremdartigkeit dieses Landes hin. Es herrschen andere klimatische Bedingungen als in Europa, die Tiere sind von fremdartiger Gestalt ("alle vogel vnd thier sind anders gestalt dan die vnser"). Diese Gegend galt als besonders gefährlich, wie der "Lucidarius" zu berichten weiß: "Bi deme moren lande ist ein michel wûstin. Die ist uol drachen vnde nateren" (48). Auch auf dem Globus ringeln sich da und dort gefährlich wirkende Schlangen. Drachen allerdings sucht man vergeblich.
Es ist bemerkenswert, daß die Darstellungen der Landtiere insgesamt sehr realistisch sind. In Nordostafrika ("Getulia") ist eine Elefantenherde abgebildet, deren Stoßzähne, begehrtes Handelsobjekt, in strahlendem Weiß leuchten (Behaim-Globus Abb. 28). Zeitgenössische Darstellungen von Elefanten, beispielsweise im "pûch von den naturleichen Dingen" (49) (Abb. 1, Kat.-Nr. 2.8) oder auch bei Mandeville (50) (Abb. 2, Kat.-Nr. 3.27) zeigen dagegen recht phantastische Tiere. Ausführliches weiß Plinius zu berichten, der Elefant sei das größte Landtier und stehe dem Menschen an Intelligenz am nächsten (51). Auch Konrad von Megenberg rühmt im "pûch von den naturleichen Dingen" dessen gutes Gedächtnis (52). Der Grund für die Jagd auf Elefanten liege jedoch einzig in ihren Stoßzähnen - keine Hörner, wie man auch annehmen könnte. Sollten sie wegen des hohen Alters oder eines Unfalls ausfallen, werden sie von den Tieren selbst vergraben (53). Die Zähne seien ungeheuer wertvoll und dienten als Material für Götterdarstellungen (54). Auch auf den Inseln Sansibar und Java Minor erwähnt Behaim die Existenz von Elefanten.
Wie auch auf der Pîrî-Re'îs-Karte (Kat.-Nr. 2.20) ist in Afrika die Miniatur eines Vogel Strauß zu sehen, der zwischen den Herrscherzelten einherschreitet. Konrad von Megenberg berichtet, daß der Strauß ein sehr vergeßlicher Vogel sei ("ain vergezzen vogel von natur" (55)), denn sobald er seine Eier abgelegt hat, vergißt er die Stelle, wo sie liegen. Nördlich des Gambia ist der Kampf einer Echse mit einer Schlange zu erkennen. Beide Tiere haben sich derart ineinander verbissen, daß man die Köpfe nicht voneinander unterscheiden kann (56). Strabon erwähnt Schlangen, die sich selbst an Stieren und Elefanten vergreifen (57). Möglicherweise klingt hier auch das Motiv der Hydra an, die, bei lebendigem Leib vom Krokodil verschlungen, der Echse die Eingeweide zerreißt und sie tötet. Diese Art von "wazzerslange" (58) lebe jedoch am Nil.
Abgesehen von einem bildschönen Vogel mit buntschillerndem Gefieder und einem auf dem Original noch schemenhaft zu erkennenden Vierbeiner, vielleicht einer Raubkatze, sind in Afrika keine weiteren Tiere abgebildet. In Ägypten, südwestlich von der Nilinsel Meroe, ist ein weißer Steinquader gemalt, auf dem sich auf rotem Untergrund eine dunkle Gestalt erhebt. Die Pariser Kopisten glaubten darin einen Brunnen zu erkennen, den Ravenstein mit aller Vorsicht als die "Fons Solis"-Quelle identifiziert, die im Sommer kalt und im Winter heiß wird (59).
Es gibt jedoch noch eine andere Erklärung. In Mandevilles Reisebericht befindet sich eine Holzschnitt, der den Vogel Phoenix zeigt, wie er gerade auf dem Altar dem Feuer entsteigt (60) (Abb. 3). Diese Darstellung könnte die ikonographische Vorlage für die Miniatur auf dem Globus bilden, kann man die Umrisse der dunklen Gestalt doch als Phoenix deuten, den roten Untergrund als Feuer erklären, den hellen Quader als Altar. Dieser Vogel, der sich selbst verbrennt, um danach wieder aufzuerstehen, galt als Symbol Christi. Vinzenz von Beauvais widmet ihm ein Kapitel in seinem "Speculum naturale" (61), wobei er sich auf Isidor, Ambrosius und Plinius beruft. Konrad von Megenberg, Mandeville und Hartmann Schedel berichten ebenfalls vom Phoenix (62).
Man glaubte, daß in den noch unerforschten Gebieten Zentralafrikas Wundermenschen und -völker leben würden. Auf dem Globus wird davon nichts erwähnt, doch kann man am Fuße der "Mondberge" zwei Gestalten erkennen, die ihren fischschwanzähnlichen Fuß über sich halten. Es handelt sich hier nicht etwa um Sirenen wie bei den Kapverdischen Inseln, sondern um sogenannte "Skiapoden" (Schattenfüßler). Diese sind eine bekannte Gattung der "Wundermenschen", fest verankert in der mittelalterlichen Naturlehre. Auch in Hartmann Schedels Weltchronik findet sich eine Abbildung nebst Beschreibung: "Itez in ethiopia gein dem nidergang sind lewt mit einem prayten fûss vnd so schnell, das die wilden thier erfolgen" (63) (Abb. 4). Bei Plinius findet sich die Erklärung der Bezeichnung "Schattenfüßler": Sie halten ihren großen Fuß über sich und schützen sich so gegen die sengende Sonne: "Sciapodas vocari, quod in maiore aestu humi iacentes resupini umbra se pedum protegant" (64). Der Meister im "Lucidarius" bemerkt: "Swen sie aber sizcent, so schetuwen sü in selber mit dem fûze" (65). Das besondere Merkmal der "Skiapoden" auf dem Behaim-Globus ist ihr Fischschwanzfuß. Ikonographisch belegt ist der Schwimmfuß (66).
Die aus der Antike überlieferte Existenz von Wundermenschen warf jedoch Probleme auf, da diese Wesen in der Bibel ja nicht erwähnt werden. Deshalb lehnte der Kirchenvater Augustinus die Existenz von Wundermenschen rundweg ab: "Sed omnia genera hominum, quae dicuntur esse, credere non est necesse" (67). Dennoch geistern die Schattenfüßler und andere Wundermenschenrassen auch weiterhin durch die mittelalterliche Naturkunde. Eingehend beschäftigte man sich mit der Frage nach ihrem Ursprung.
Auch der Jünger im "Lucidarius" geht diesem Problem nach: "Nu seit vns die shrift, daz allez menslich kunne (Geschlecht) von adame vnde uon euen komen si. Wie sint sie nu so wunderliche verwandelet?" (68). Der Meister hat folgende Lösung für seinen Schüler parat: "Adam waz der wiseste man, der ie geborn wart. Do er uz dem paradiso cam, do ercander die wurzen alle, die der nature warunt. Swel wib die eze, daz die geburt dauon verwandelt wurde. Do warnete er sine dothere, daz si der wurze nith ezen. Do gewunnen die wip fürwiz, wie ez umbe die wurze steunde, vnde azent alle die wurzen, die in ir uatir hete verboten. Die kint, die do uon den wiben wurden geborn, die uerwandeltin sich nach den wurzen vnde misserietent (...)" (69): Adam war der klügste Mensch, der je geboren wurde. Als er aus dem Paradies kam, kannte er alle Kräuter, die in der Natur vorkamen. Er wußte auch um die Kräuter, nach deren Verzehr eine Frau mißgebildete Kinder gebären würde. Also warnte er seine Töchter davor, diese Kräuter zu verzehren. Die Frauen jedoch wurden daraufhin neugierig und aßen die vom Vater verbotenen Kräuter. Die Kinder, die sie daraufhin zur Welt brachten, wurden mit Mißbildungen geboren (70).
Naturwissenschaftlichere Ursachen werden um die Mitte des 14. Jahrhunderts erörtert: Zum einen gab es die altbekannte Theorie von der Kreuzung zwischen Mensch und Tier, zum anderen die Frage nach dem Einfluß der Gestirne und der Visionen schwangerer Frauen. Auch deren ungeschicktes Verhalten bei der Zeugung könne Ursache sein (71). Konrad von Megenberg unterscheidet allerdings zwei Arten von Wundermenschen: Die einen besitzen ein Seele, die anderen nicht. Diejenigen mit Seele stammen von Adam ab und sind einfach mißgestaltete Menschen, während die unbeseelten Wundermenschen nicht von Adam abstammen und eine Art Tier sind, die von Gott eigens erschaffen wurde (72).
Auf dem Globus finden sich in Afrika jedoch als einziger Hinweis auf Wundermenschen die zwei Skiapoden-Miniaturen. Phantastische und "wunderbare" Elemente spielen eine nur untergeordnete Rolle und werden in die noch unerforschten Gegenden Afrikas abgedrängt. Bei der Beschreibung der mittlerweile bekannten Länder herrscht ganz deutlich der am Handel orientierte Gesichtspunkt vor: Hinweise auf Gold, Elfenbein, Guinea-Pfeffer und edle Hölzer sollen Anreiz für Reisen bieten. Das Interesse an den Kuriositäten, die das Mittelalter an Afrika so sehr fasziniert hatte, tritt dabei jedoch in den Hintergrund.
Die Miniaturen auf dem Globus jedoch bilden "reale" Objekte ab: Städte, Herrscherzelte, Flaggen. Man begegnet allerdings auch Motiven aus der Bibel und aus Sagenstoffen, wobei man jedoch bedenken muß, daß beides als historische Quelle galt. So darf auf dem Berg Ararat die Arche Noah nicht fehlen, die im Mittelalter einen festen Platz in der Geographie hatte und auch von Marco Polo und Mandeville erwähnt wird. Isidor beschreibt sie folgendermaßen: "Ararath mons Armeniae, in quo arcam historiae post diluvium resedisse testantur. Unde et usque hodie ibidem lignorum ejus videntur vestigia" (74). Mandeville behauptet sogar, daß man die Arche bei schönem Wetter sehen könne, allerdings sei sie unerreichbar: "und daz ist der berg da Noes arch uff ist, und wenn schoen wetter ist, so sicht man sie" (75).
Andere Beispiele, die auf die Bibel hinweisen, sind die Erwähnung der Heiligen Drei Könige, die einmal in Saba, dann in Indien und schließlich in Tarsis angesiedelt werden, oder des wunderbaren Goldlandes am Ganges (76). Tod und Martyrium des Apostels Thomas werden festgehalten, in Vorderindien ist vermerkt, daß Apollonius bis hierher gekommen sei.
Auch alte Sagen- und Erzählstoffe werden der Länderbeschreibung zugrundegelegt: Der mythische Priesterkönig Johannes wird mehrmals erwähnt und an verschiedenen Stellen auf die Alexanderfabel verwiesen. Nordwestlich des Kaspischen Sees ist die "Säule des Alexander" eingezeichnet und mit folgender Inschrift versehen: "bis an di seul ist der gros Allexander komen vnd nit ferner gegen mitternacht"; Hier wird an den mißglückten Versuch Alexanders erinnert, weiter in nördlicher Richtung vorzudringen. Auch der Kampf zwischen Darius und Alexander ist vermerkt: "hie stryt Allexander mit Dario" (77), ebenso wie das Baumorakel, das seinen baldigen Tod ankündigt: "dj pawmmen sunne vnd mons, dj mit konig Allexander redten". Auf der Ebstorfer Weltkarte ist die Orakelszene selbst dargestellt (Kat.-Nr. 2.7). Schließlich wird Alexander noch im Zusammenhang mit der Insel Taprobana erwähnt.
Anders als Illustrationen beispielsweise im "pûch von den naturleichen dingen" bilden die Miniaturen auf dem Globus keine phantastischen Wunderwesen, sondern ganz "reale" Tiere ab: in China erkennt man ein Dromedar (78); die beiden "sich küssenden Bären" Ravensteins (79) könnten möglicherweise eine Anspielung auf die von Marco Polo beschriebenen Jagden des Großkhans mit Raubkatzen sein (80), weisen die beiden Tiere doch sehr wenig Ähnlichkeit mit Bären auf. Zumindest aber kann man erkennen, daß es sich um zwei unterschiedliche Rassen handelt (81).
Woran Behaim bei der Darstellung Asiens in erster Linie Interesse zeigt, sind nicht heilsgeschichtliche Erzählungen oder kuriose Überlieferungen, sondern weitgehend auf Marco Polo beruhende Informationen zur Ortslage, zur Regierungsform, zur Glaubensgemeinschaft und zu den Lebensgewohnheiten des jeweiligen Landes. Der Betrachter erfährt beispielsweise, daß die Wüste Gobi nur schwer zu durchqueren sei, man Christen und Heiden finde und "Chataia" ein Kaiserreich mit sieben Königen sei; ganz ausführlich wird vom Lande "Tramontana" im äußersten Norden Asiens berichtet: Die dort ansässigen Tartaren seien Heiden, die sich von Pelztieren wie Zobel, Marder, Hermelinen und Füchsen ernähren. In den langen dunklen Wintermonaten ziehen sie in Richtung Süden, wo sie in unterirdischen Häusern vor der Kälte Schutz suchen. Nur im Sommer wachsen in dieser Gegend ein wenig Gras und Kräuter.
Am wichtigsten ist natürlich die Handelsware: der Orient ist - man weiß das bereits seit den Kreuzzügen - voll von Luxusgütern wie Gewürzen, Spezereien, edlen Hölzern, Perlen und Gold. Eigens erwähnt wird, daß in einer Gegend Indiens Spezereien wachsen, die jedoch im Land selbst verbraucht und nicht nach Europa gebracht werden. Im indischen Königreich Murfili stößt man auf die rätselhafte Inschrift: "In vil von den gepirgen findt man edelgestein vnd dimant, aber vmb der schlangen wil sindt si pos ze verkrigen". Dahinter verbirgt sich folgender von Marco Polo aufgezeichneter Sachverhalt: In den Bergtälern gibt es sehr viele Diamanten, die jedoch nicht einfach zu gewinnen sind, denn in den Tälern wimmelt es von gefährlichen Schlangen. Da jedoch Adler und Störche ebenfalls hier hausen, wirft man Fleischstücke in die Täler hinab, um die Vögel dorthin zu locken. Wenn sie mit ihrer Beute wieder hochfliegen, um sie zu verzehren, vertreibt man sie und sammelt die an den Fleischstücken hängengebliebenen Edelsteine ein (82).
Was wußte man um 1200 von diesen Inseln? Der "Lucidarius" kennt lediglich drei Inseln im Indischen Ozean: Taprobana, Crisa und Argire. Auf Taprobana liegen zehn Städte. Die Insel besitze aufgrund ihrer Nähe zum Paradies Eigenschaften eines "locus amoenus", denn sie sei das ganze Jahr über grün (84). Außerdem gäbe es dort Elefanten (85), was auch von Strabon (86) und Isidor (87) bestätigt wird. Letzterer weist außerdem auf reiche Vorkommen an Edelsteinen hin (88). Auf dem Globus wird berichtet, daß diese Insel, die heute mit Ceylon identifiziert wird, einen Umfang von 4.000 Meilen habe. Es gäbe dort vier Königreiche, deren Völker Heiden seien. Die Eingeborenen seien "grosz starck leut" und gute Astronomen. Schließlich verweist Martin Behaim noch auf Ereignisse aus der Alexandersage und natürlich die Landesprodukte, das auch bei Ptolemäus erwähnte Gold, dazu Gewürze (Pfeffer, Kampfer) und edle Hölzer ("lignum aloe"). Bezeichnenderweise verzichtet er darauf, die wunderbaren klimatischen Bedingungen der Insel zu erläutern, die jedoch in keiner Enzyklopädie fehlen.
Die beiden weiteren, dem "Lucidarius" bekannten Inseln, Chrysa und Argire, sind geheimnisvolle Gold- und Silberinseln, wie Taprobana immergrün (89). Bei diesen Inseln liegen die sagenhaften Goldberge, die von Drachen und Greifvögeln bewacht werden (90). Diese auch bei Hartmann Schedel beschriebenen Goldberge (91) erwähnt Behaim jedoch nur beiläufig.
Natürlich erweiterte sich der Wissensstand seit dem 12. Jahrhundert. Etliche andere Inseln sind auf dem Globus zu finden. Östlich von Taprobana liegt Seilan, das Ceylon Marco Polos. Das heutige Ceylon gibt es auf dem Globus also irrtümlich zweimal: einmal als die altbekannte Insel, die auch bei Ptolemäus abgebildet ist, und zusätzlich die Insel aus den Reiseberichten des Marco Polo. Die für Behaim bemerkenswerteste Information besteht darin, daß der König im Besitz des größten Rubins der Welt sei, den er nicht einmal dem Kaiser von China verkaufen wollte.
Legenden erläutern auch die realen oder phantastischen Inseln Java Minor (Sumatra), Java Major (Java), Pentan (Bintang), Angama (Andamanen), Neucuram (Nikobaren), Candyn, die Satyrinseln, die Magnetinsel Maniole, Zansibar, Madagascar, Scoria und die Inseln der Männer und Frauen. Diese Informationen stammen wieder weitgehend von Marco Polo. Auf den Inseln sind Wälder, Gebirgszüge und Flüsse eingezeichnet, desgleichen Herrscher in ihren Zelten, Städtesymbole und menschliche Figuren. Kleine Inseln bestehen lediglich aus einem Farbklecks. Dazwischen sind Abbildungen von Segelschiffen zu finden, die zum Teil schon sehr verblichen sind. Die prachtvolle, mit geblähten Segeln dahingleitende Karavelle südöstlich von Madagaskar ist die eindrucksvollste Miniatur des Globus, die auf den Faksimilia nur sehr ungenau wiedergegeben wird (Behaim-Globus Abb. 29).
Die zu den Inseln gelieferten Informationen sind weitgehend sachlicher Natur. Es geht um Größe, Lage, Herrschaftsverhältnisse, Eß- und Lebensgewohnheiten der Eingeborenen, ihre Sprache und die Frage, ob es sich um Heiden oder Christen handelt. Natürlich sind die dort aufzufindenden Landesprodukte für den Kaufmann Behaim wieder besonders relevant: Auf Taprobana gibt es Gold, Kampfer und edle Hölzer, auf Java Minor ebenfalls Kampfer, Perlen, Edelsteine und Gewürze auf Java Major (deshalb gebe es dort auch viele Kaufleute), Spezereien und Sandelholz auf Nekuran, Spezereien und Früchte auf Angaman. Die schönste Insel sei jedoch Cipangu, das heutige Japan. Die Insel habe einen Umfang von 1.200 Meilen, das Volk spreche eine eigene Sprache, habe einen eigenen König, verehre Götzen, vor allem aber verfüge sie in reicherem Maße als die anderen Inseln des Orients über Gold, Perlen, Edelsteinen und Spezereien: "Cipangu di edelst vnd reichst insel in orientem von spezerei vnd edellem gestein (...)".
Ein grausiges Ritual spielt sich auf Java Major ab. Sobald der jeweilige Gott einem Kranken den Tod verheißt, wird der Sterbende erstickt und von seinen Freunden "mit grossen freudten" verspeist, um dem Leichnam den Würmern nicht zu opfern. Diese Form des religiös motivierten Kannibalismus in Indien ist altbekannt (92). Auch von Angaman wird Kannibalismus gemeldet, jedoch lediglich als "kulinarischer Genuß".
Unter diese Berichte mischen sich Vorstellungen von Wundermenschen und anderen Kuriositäten. Menschliche Wesen mit Hundeschwänzen bevölkern Java Minor, Hundshäupter die Insel Neucuram: "hie ist gefunden worden zu Johann de Mandavilla zeiten ein Insel mit volk, die alle gleich hundshäupt hetten". Auch auf Angaman gibt es derartige Wesen: Sie haben Augen und Zähne von Hunden und essen mit Vorliebe Menschenfleisch. Hundshäupter, lateinisch "Cynocephali", sind wie die "Skiapoden" feste Bestandteile der mittelalterlichen Weltkunde. Sie werden bei Plinius und Solinus erwähnt, desgleichen bei Isidor und natürlich im "Lucidarius". Auch Konrad von Megenberg widmet ihnen einige Zeilen. Abbildungen dieser Wesen finden sich beispielsweise in der Bämler'schen Ausgabe des "pûch von den naturleichen dingen" (93), aber auch bei Mandeville (94) (Abb. 5) und Hartmann Schedel (95) (Abb. 4).
Die exotische Tierwelt der indischen Inseln wird auf dem Globus zwar nicht abgebildet, doch im Text beschrieben: So gebe es auf Sansibar Elefanten, Löwen, Leoparden, Giraffen "vnd vil andere thier, die fast vngeleich vnsern thiren sindt". Außerdem leben "vil ainhörner, helfanten und affen" auf Java Minor. Mit dem "ainhorn" ist das Nashorn gemeint, das bereits bei Plinius und Solinus beschrieben wird. Marco Polo berichtet über das Rhinozeros, das mit dem grazilen Fabeltier allerdings - abgesehen von dem Horn - äußerlich nichts gemein hat. Er betont, daß sich diese wilden Tiere entgegen dem landläufigen Mythos nicht von Jungfrauen einfangen lassen (96).
Zum Abschluß der Betrachtung der bunten Inselwelt Indiens seien noch Eilande genannt, von denen Ungewöhnliches überliefert wird: die Insel Pentan verströmt einen wunderbaren Geruch ("köstlich geschmackh"), auf der Insel "feminae" leben nur Frauen, die sich einmal im Jahr mit den auf der benachbarten Insel "masculina" lebenden Männern treffen, und schließlich die Magnetinseln, auf denen der Magnetstein wächst und vorbeifahrende Schiffe, die Eisen an sich haben, ins Verderben zieht (97). Den gefährlichen Magnetberg siedelte man im Mittelalter im Norden an, da die Kompaßnadel in diese Himmelsrichtung zeigt.
An dieser Stelle muß ins Gedächtnis gerufen werden, wie gefährlich Seereisen zu jener Zeit eingeschätzt wurden. Der weite, noch unerforschte Ozean barg viele Geheimnisse und Gefahren. So ist dem damaligen Wissensstand gemäß das Meer bevölkert von wunderlichen Seetieren und gräußlichen Ungeheuern: Sirenen, Mischwesen zwischen Säugetieren und Fischen, Seeschlangen und Riesenfische. Diesen "Meerwundern" widmet Konrad von Megenberg ein Kapitel in seiner Naturkunde. Die in der Ausgabe von Bämler abgebildeten Exemplare (Abb. 6) sind den Wesen auf dem Globus durchaus vergleichbar. Auch bei den Schlangen (fol. 152v) sind Ähnlichkeiten zu entdecken. Weder Meerwunder noch Wundermenschen, die in Wort und Schrift auf dem Globus zu entdecken sind, können als rein phantastische Dekoration des Illuminators oder des Schreibers gelten, vielmehr sind sie ein Reflex zeitgenössischer Naturkunde.
Hier wird ganz klar und deutlich ausgesprochen, worum es Behaim in erster Linie geht: Der Globus zeigt Handelswege auf und beschreibt spezielle Landesprodukte, die reichen Gewinn verheißen: Das Gold des Königs Mormelli, der Pfeffer des Königs Furfur, Perlen aus Kaindu, Pelze aus Tramontana, Edelsteine aus Java oder Spezereien aus Cipangu.
Daneben gibt der Globus weitere Informationen über Land und Leute, Flora und Fauna. Kurioses wird jedoch überwiegend auf die noch unerforschten Gebiete, insbesondere die indischen Inseln, beschränkt. Dabei bezieht sich Behaim auf die klassischen Autoritäten des Mittelalters sowie auf Marco Polo und Mandeville. Darüber hinaus tradiert er Motive alter Sagen und Mythen, die jedoch damals als historische Quellen galten. Wenn Behaim die Heilige Schrift zitiert, dann ebenfalls nur im Sinne einer Geschichtsquelle. Unter Berufung auf das Buch Genesis und das Buch der Könige berichtet beispielsweise eine Inschrift, daß der weise König Salomon Schiffe ins sagenhafte Goldland Hevila gesandt habe, um "goldes vnd köstliche perlein vnd edel gestain von ophir gen jerusalem" zu holen. Auch hier wählt Behaim gerade das aus, was unter merkantilen Aspekten bedeutsam ist. Weltkunde unter heilsgeschichtlichem Blickwinkel ist für ihn ohne Bedeutung. Diente die mittelalterliche Naturkunde letztlich der Gotteserkenntnis, waren mittelalterliche Weltkarten eher Heilsmodelle als topographische Wegweiser, so birgt die auf Martin Behaims Erdglobus abgebildete Welt keinen tieferen, auf Gott ausgerichteten Sinn in sich; sie ist vielmehr das Modell einer möglichst naturgetreuen Welt, die weniger Unterhaltung und schon gar keine Erbauung bietet, dem Betrachter jedoch vielmehr Wege ihrer Eroberung aufzeigt, vor allem aber Möglichkeiten neuer Handelsbeziehungen erläutert. Der Wandel vom Mittelalter zur Neuzeit ist unübersehbar: Der Heilsweg ist zur Handelsstraße geworden.
(2) Felix Heidlauf (Hrsg.): Lucidarius aus der Berliner Handschrift (Deutsche Texte des Mittelalters 28). Berlin 1915 (Nachdr. Dublin - Zürich 1970). Eine Neuausgabe befindet sich im Druck: Dagmar Gottschall und Georg Steer (Hrsg.): Der deutsche Lucidarius. Kritische Ausgabe nach den Handschriften. Tübingen 1992(?). Zitiert wird im folgenden nach dieser Neuausgabe und in Klammern auf die jeweilige Nummer der Ausgabe von Heidlauf verwiesen.
(3) Martin Waldseemüller: Der weltkugel Beschrybung. Straßburg 1509, S. 7.
(4) Lucidarius (Anm. 2), I. 44 (I. 7).
(5) Der Vergleich der Welt mit dem "Kosmos-Ei" stammt aus der Antike. Der "Lucidarius" übernimmt ihn aus einer seiner Hauptquellen, der "Philosophia mundi" des Wilhelm von Conches. Wilhelm von Conches: Philosophia mundi. Hrsg. von Gregor Maurach. Pretoria 1980. IV, S. 4.
(6) Lucidarius (Anm. 2), I. 45 (I. 7).
(7) M. Waldseemüller (Anm. 3), S. 6-12.
(8) Vgl. dazu die Macrobius-Karte.
(9) M. Waldseemüller (Anm. 3), S. 21.
(10) Lucidarius (Anm. 2), I. 76 (fehlt bei Heidlauf, da es sich um einen Zusatz aus einem Überlieferungszweig handelt, der bei Heidlauf nicht berücksichtigt wurde).
(11) Hartmann Schedel: Buch der Chroniken. Nürnberg 1493, fol. 12r.
(12) Lucidarius (Anm. 2), I. 32 (I. 6).
(13) Lucidarius (Anm. 2), I. 33 (I. 6).
(14) 1. Mose 2, 8.
(15) Honorius Augustodunensis: Imago mundi. Hrsg. von Valerie Flint. In: Archives d'histoire doctrinale et littéraire du moyen âge 49, 1982, S. 7-153, I. 8.
(16) 1. Mose 2, 10-14.
(17) H. Schedel (Anm. 11), fol. 8rb-va
(18) Vgl. Franz Wawrik: Antike Überlieferungen auf deutschen Weltkarten und Globen zwischen 1480 und 1520. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1991, S. 30-36.
(19) E.G. Ravenstein (Anm. 1), S. 86. Die ursprüngliche Inschrift wurde später überschrieben. Auch eine Gestalt im Meer ist nur noch ganz undeutlich zu erkennen, auf der Pariser Kopie und bei Ravenstein fehlt sie.
(20) Hartmann Schedel notiert als Quellen für den Globus außer Strabon und Plinius weiterhin: "Presertim cum opus ex illustribus cosmographis et geographis tam antiquis ut Strabone, Pomponio Mela, Diodoro Siculo, Herodoto, Plinio Secundo Novocomensi, Dionysio, etc., tum modernis ut Paulo Veneto, Petro de Eliaco et perissimis viris regiis Portugalie profecimus" (Handschriftlicher Eintrag Hartmann Schedels in: Dionysius Periegetes: De situ orbis habitabilibus. Venedig 1477, fol. 102: De globo sperico terre (Kat.-Nr. 3.22).
(21) Vgl. dazu den Aufsatz von Reinhold Jandesek in diesem Band.
(22) Noch Hartmann Schedel schreibt: "Nw ausserhalb der ob geschriben dreyen tailen der werlt ist der vierdt tail ihenshalb des innern meers in dem mittemtag, der ist vns vor der hitz der sunnen vnbekant". H. Schedel (Anm. 11), fol. 14rb.
(23) Die Streitfrage um die Umschiffbarkeit Afrikas greift auch Hartmann Schedel auf. H. Schedel (Anm. 11), fol. 8ra-b.
(24) Zur kartographischen Einordnung des Behaim-Globus vgl. den Aufsatz von Ulrich Knefelkamp in diesem Band.
(25) Isidori Hispalensis Episcopi Etymologiarum sive Originum. Libri XX. Hrsg. von W.M. Lindsay. 2 Bde. Oxford 1911, XIV, 6.32.
(26) Lucidarius (Anm. 2), I. 61 (I. 18).
(27) Isidori Hispalensis ... (Anm. 25), XIV, 6.4.
(28) Charles Verlinden: Die Azoren und der Globus. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1991, S. 54-56, hier S. 54.
(29) Isidori Hispalensis... (Anm. 25), XIV, 6, 8.
(30) Vincentius Bellovacensis: Speculum naturale. Nachdr. der Ausgabe Baltazari Belleris von 1624. Graz 1964 , S. 2412 = XXXII, 17.
(31) Lucidarius (Anm. 2), I. 61 (I. 18).
(32) Vgl. dazu Horst Brunner: Die poetische Insel. Inseln und Inselvorstellungen in der deutschen Literatur (Germanistische Abhandlungen 21). Stuttgart 1967, S. 31.
(33) Dazu Michael Herkenhoff: Die Rezeption der antiken Kenntnisse von Afrika im Mittelalter. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1991, S. 24-29.
(34) H. Augustodunensis (Anm. 15), I. 32.
(35) Lucidarius (Anm. 2), I. 60 (I. 17).
(36) Isidori Hispalensis... (Anm. 25), XIV, 6, 7 und XIII, 15, 2: "(...) Hercules (...) columnas ibi posuit, sperans illic esse orbis terrarum finem".
(37) Vgl. dazu den Aufsatz von Werner Dressendörfer in diesem Band.
(38) Richard Hennig: Terrae incognitae. Bd. 4. 2. Aufl. Leiden 1956, S. 388. - Eberhard Schmitt (Hrsg.): Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion. Bd. 2: Matthias Meyn, Manfred Mimler, Anneli Partenheimer-Bein und Eberhard Schmitt (Hrsg.): Die großen Entdeckungen. München 1984, S. 72.
(39) Zur Darstellung Südafrikas auf dem Behaim-Globus vgl. Oswald Muris: Der "Erdapfel" des Martin Behaim. In: Ibero-amerikanisches Archiv 17, 1943, S. 4-64, hier S. 63. Auch der Eintrag Hartmann Schedels in seiner Weltchronik in Bezug auf die Teilnahme Behaims an der Fahrt ist sekundär. H. Schedel (Anm. 11), fol. 285v (Kat.-Nr. 3.18).
(40) Eric John Morrall (Hrsg.): Sir John Mandevilles Reisebeschreibung in deutscher Übersetzung von Michel Velser. Berlin 1974, S. 30.
(41) E.J. Morrall (Anm. 40), S. 39.
(42) Isidori Hispalensis... (Anm. 25), XIII, 17, 2. - H. Augustodunensis (Anm. 15), I. 50.
(43) Isidori Hispalensis... (Anm. 25), XIII, 17, 4.
(44) E. Schmitt (Anm. 38), Bd. 1: Charles Verlinden und Eberhard Schmitt (Hrsg.) Die mittelalterlichen Ursprünge der europäischen Expansion. München 1986, S. 300-303.
(45) R. Hennig (Anm. 38), S. 186.
(46) R. Hennig (Anm. 38).
(47) E. Schmitt, Bd. 2 (Anm. 38), S. 73, Dok. 19c.
(48) Lucidarius (Anm. 2), I. 60 (I. 17).
(49) Konrad von Megenberg: pûch von den naturleichen dingen. Augsburg: Bämler 1475, fol. 70v (Kat.-Nr. 2.8).
(50) Johann von Mandeville: Von der erfahrung des strengen Ritters johannes von montauille. Straßburg: Knobloch 1507, S. 63 (Kat.-Nr. 3.27).
(51) C.Plinii Secundi naturalis historiae libri XXXVII. Hrsg. und übersetzt von Roderich König in Zusammenarbeit mit Gerhard Winkler. 35 Bde. München 1973 - 1978; VIII, S. 15.
(52) Franz Pfeiffer (Hrsg.): Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur. Die erste deutsche Naturgeschichte in deutscher Sprache. Stuttgart 1862 (Nachdr. Hildesheim - New York 1971), S. 134ff.
(53) Plinius (Anm. 51), VIII, S. 19.
(54) Plinius (Anm. 51), VIII, S. 35.
(55) F. Pfeiffer (Anm. 52), S. 223.
(56) In der Pariser Kopie und bei Ravenstein sind sie jedoch getrennt von einander gezeichnet.
(57) The Geography of Strabo with an english translation by Horace L. Jones in 8 volumes. London 1966 - 1969, XVI, 4, 15 (Bd. 7, S. 335).
(58) F. Pfeiffer (Anm. 52), S. 272f.
(59) E.G. Ravenstein (Anm. 1), S. 97.
(60) J.v. Mandeville (Anm. 50), S. 11. Dieser Holzschnitt befindet sich bereits in der Ausgabe von Anton Sorg vom Jahre 1482.
(61) V. Bellovacensis (Anm. 30), cap. 74, 16.
(62) F. Pfeiffer (Anm. 52), S. 186f. - E.J. Morrall (Anm. 40), S. 32-33. - H. Schedel (Anm. 11), fol. 104r.
(63) H. Schedel (Anm. 11), fol. 12r.
(64) Plinius (Anm. 51), VII, S. 27.
(65) Lucidarius (Anm. 2), I. 53 (I. 10).
(66) K.v. Megenberg (Anm. 49), fol. 284v. - Vgl. Rudolf Wittkower: Marvels of the East. A Study in the History of Monsters. In: Journal of the Warburg and Courtauld Institutes 5, 1942, S. 159-197, Tafel 44a und b. - Christoph Gerhardt: Die Skiapoden in den "Herzog-Ernst"-Dichtungen. In: Hermann Kunisch (Hrsg.): Literaturwissenschaftliches Jahrbuch i.A. der Görres-Gesellschaft N.F. 18, 1977, S. 13-87, S. 36.
(67) Aurelii Augustini, Opera pars XIV, 2: De Civitate Dei (Corpus Christianorum Series latina XLVIII). Turnholt 1955, cap. 8. - R. Wittkower (Anm. 66), S. 167f.
(68) Lucidarius (Anm. 2), I. 55 (I. 11).
(69) Lucidarius (Anm. 2), I. 55 (I. 11).
(70) Ebenso in der "Wiener Genesis" und in H. Augustodunensis (Anm. 15).
(71) "(...) daz die frawen in den werken der unkäusch sich nicht recht habent [verhalten?] und sich hin und her wegent [bewegen?], daz sich der sam des mannes tailt in der frawen clausen [= Gebärmutter]". F. Pfeiffer (Anm. 52), S.486-487.
(72) F. Pfeiffer (Anm. 52), S. 486-489.
(73) Lucidarius (Anm. 2), I. 56 (I. 12). - H. Augustodunensis (Anm. 15), I. 12.
(74) Isidori Hispalensis... (Anm. 25), XIV, 5.
(75) E.J. Morrall (Anm. 40), S. 96, 24-25.
(76) 1. Mose 2, 11f.: Das Goldland Hevila am Pison; 1. Buch der Könige 9, 28.
(77) Vgl. Marco Polo: Von Venedig nach China. Die größte Reise des 13. Jahrhunderts. Neu hrsg. und kommentiert von Theodor A. Knust. 2. Aufl. Tübingen - Basel 1973, S. 72.
(78) Das auf der Pariser Kopie als Dromedar interpretierte zweite Tier stellt ein Pferd dar.
(79) E.G. Ravenstein (Anm. 1), S. 91.
(80) M. Polo (Anm. 77), II. 14 oder II. 49.
(81) Es könnte sich auch um die bei Marco Polo erwähnten gefährlichen "Löwen" östlich von Tholoman handeln, die mit den dort beheimateten wilden Hunden kämpfen (II. 49). Da Marco Polo nach T.A. Knust (Anm. 77), S. 159, "die meisten Großkatzen als Löwen" bezeichnet, könnte es sich bei dem einen Tier wohl um einen Panther, dem anderen um einen Hund handeln (III. 25).
(82) M. Polo (Anm. 77), III. 21, S. 287.
(83) Da die Inschrift nicht mehr lesbar ist, muß hier nach E.G. Ravenstein (Anm. 1), S. 86, zitiert werden.
(84) Lucidarius (Anm. 2), I. 52-53 (I. 9).
(85) Vgl. H. Schedel (Anm. 11), fol. XIIIva.
(86) Strabon (Anm. 57), XV, 1, 14.
(87) Isidori Hispalensis... (Anm. 25), XIV, 3, 5.
(88) Isidori Hispalensis... (Anm. 25), XIV, 6, 12: "tota margaritis repleta et gemmis".
(89) Lucidarius (Anm. 2), I. 53 (I. 10). - Vgl. dazu Winfried Frey: Montis auri pollicens. Mittelalterliche Weltanschauung und die Entdeckung Amerikas. In: Germanisch-Romanische Monatsschrift N.F. 37, 1987, S. 1-18, insbes. S. 8-10.
(90) Lucidarius (Anm. 2), I. 53 (I. 10).
(91) H. Schedel (Anm. 11), fol. 13va.
(92) Auch der "Lucidarius" berichtet davon. Lucidarius (Anm. 2), I. 53 (I. 10). Ebenso H. Augustodunensis (Anm. 15), I. 10; und F. Pfeiffer (Anm. 52), S. 489.
(93) K.v. Megenberg (Anm. 49), fol. 284v (Abb. im Katalogteil dieses Bandes).
(94) J.v. Mandeville (Anm. 50), S. 83.
(95) H. Schedel (Anm. 11), fol. 12r.
(96) M. Polo (Anm. 77), S. 271.
(97) Vgl. dazu E.J. Morrall (Anm. 40), S. 104-105.
(Abb. 2) Elefant. Aus: Johann von Mandeville: Von der erfahrung des strengen Ritters johannes von montauille. Straßburg 1507, S. 63
(Abb. 3) Phoenix. Aus: Johann von Mandeville: Von der erfahrung des strengen Ritters johannes von montauille. Straßburg 1507, S. 11
(Abb. 4) Wundermenschen. Aus: Hartmann Schedel: Buch der Chroniken. Nürnberg 1493, fol. 12r
(Abb. 5) Menschen mit Hundeköpfen. Aus: Johann von Mandeville: Von der erfahrung des strengen Ritters johannes von montauille. Straßburg 1507, S. 83
(Abb. 6) Meerwunder. Aus: Konrad von Megenberg: pûch von den naturleichen dingen. Augsburg 1475, fol. 135v