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GERICHTLICHE URKUNDE(1) BETREFFEND ZWEI SCHULDBRIEFE AUSGESTELLT VON M. BEHAIM ZU ANTWERPEN, MAY 4, 1484.
Leonhard Hirschvogelder Junger, Auch Niclaus Schlewitzer haben bekannt Nachdem Ine Mertein Beheim, Mertein Beheims und Fraw Agnesen seiner Eelichen wirttin seligen Sone, yetzo ausser lands wesende, Recht und Redlich schuldig worden sey, solchenhalb In zweyen schuldbriefen begriffen, mit seiner hannd geschriben. Auch mit seinem bey ennde der geschrifft eingedruckten Insigel versigelt, von wortte zu wortte lawtende, wie hernach volget.
Ich Mertin Behaim, Burger zu Nüremberg, Bekenne offenlich mit diser meiner Handschrifft daz Ich Recht und Redlich entfangen habe, von dem Ersamen Weysen Leonharten Hirschvogel Burger zu Nuremberg, Meinem Lieben Oham IX Seck gallus wegende zu Antorff XXIc Lib jn Summa die Ich Im zu trewshanden verkauffen sol, und redlich Rechnung davon tun, und Im oder den sein solich gelt aussrichten wille sobald sy verkauft wern, one alles geverdt, und wann Ich ferner In das Lañdt zeuch, und solich sein gut mitteyln sunder befelch von Im, des zu warer urkundt So gebe Ich Im diesen briefe, und verpind mich, ob sach were, daz gott der Almechtig ober mich gepeut, daz er solich enfangen soll von den die mein gut oder erbtaile tailen oder einnemen sollen, oder den Wärdt von solchen Newn Secken gallus, oder einundzwantzig zenttnen wegende, angesicht diss briefs, und begert daz Ich oder die mein als nemen darumb auch quittirt wern so die zalunge gescheen ist, des zu warer urkunde, send ich dem benannten Leonharten diesen briefe unter meinem Sigell geschriben zu Antorff, am nächsten tage des hailigen Creutz tage, Anno LXXXIV.
Ich Mertein Behaim, Burger zu Nuremberg, bekenne offennlich mit diesem briefe, daz ich recht und redlich enfangen hab funfzig andrissr guld. die mir Hamram Gross im berger Kaltenmarkt aussricht dass Ich Ime dassmals auch ein entpfangbriefe gab von wegen des Ersamen Niklas schlewitzers, auch Burger zu Nuremberg, Mer so (be) kenne Ich entfangen haben von demselben Niclas Schlewitzers fünf messen, die wertt sein anderthalben florentzen, und II gulden ringlen, mer I guld pörtlen die er stelt für 1 fl. reinisch Im zu verkauffen zu trewshanden. Item hat er mir verlegt zu Nüremberg an lichten von waschs ein halben gulden, Summa das Ich als schetz auff Achtundfünffzig guld III ort. die Ich (be)kenn Innen [im Besitz] zu haben die dem genanten Niklas schlewitzer zugehören und darumb, und Ich jetz i ferne Landt ziehen werdt So sendt Ich Ime disen brife, zu warer urkundt, und belob [gelobe] Im bey guten trewen solch Summa geltz gütlich ausszurichten und zu betzalen, Sobaldt und Ich wider zu Landt komen bin, und ob gott der Allmechtige ober mich gepewt daz ich mit tode obgieng, So gib ich Im ganntzen gewalt solchs zu fordern von den (denen) die mein gut oder erbe erben sollen, mitsampt, ob schadt daraufgieng, nach Pilligkeit, und solich gelt einzunehmen macht sol haben von meinem erbtaile, es sey an liegenden oder farenden oder wie mans heist, das zu warer urkunde gibe Ich Im disen briefe, und begere daz er mich quittir, der geben ist, am nechsten tage, des heiligen Creutz tage, Anno LXXXIV
daz Im Steffan Behaim, des genannten Martins Bruder, auf soliche vorgemalte Ir schuldbriefe, zu gutter Rechnung, underrichtung, oder Rechtvertigung seines Bruders, So er zu Lande komen werde, auffgeschäft im heissen, sein und seiner geschwistergit vormunde zu gutem dank aussgericht und bezahlt haben. Nemlich Leonhardt Hirschvogel, hundert und zehen guldin, und Niclaussen Schlewitzer Achtundfunffzig guldin, drey ortt, alles Reinischer Landsswerung, darumb sy denselben Mertin Behem Steffan seinen Bruder, auch die andern Ire geschwistergit und darzu Ihre vormunde, Auch Ir aller erben, erbnemen, und nachkomen, samentlich und sonderlich, In dem allerbesten forme und rechten, gar, und gentzlich, Auch endtlich und unwiderufflich, quitt ledig und lose gesagt, Ine auch darzu für sich und alle Ire erben bey guten trewen, geredt und versprochen haben, Ob Mertin Beham, so er uber kurtz oder lang zu lannde komen, wider soliche entrichtung und Betzalunge einrede haben und tun würde, daz sy Ine darumb gütlich oder rechtlich, underrichtunge, Rechnunge oder Rechtvertigung gestatten, Und umb das, so sy Im dar Innen schuldig und pflichtig werden, one alle Irrunge, oder verziehen, und auch gar und gentzlich one alle seinen schaden, vergnügung und aussrichtung tun tollen und wollen und die vorgenannten Martins geschwistergit und Ire vormunde, Auch alle Ire erben und nachkomen, dess halben ganntz schadlose machen und halten. Und alle diweyle solichs wie vorlaut nicht bescheen sey, solle auch dise Bekanntnuss und versprechnuss unvernewt, bey wirden [würden] und crefften belyben und gehalten werden. Alles als In erclagten und ervolgten Rechten. Testes rogati Wilhelm Hegnin, Mertin Haller und Sebolt von Moren. Actum auff freytage nach Scolastica, Anno MCCCCLXXXIX [13. Februar 1489]
LEGAL DOCUMENTS4 CONCERNING TWO BONDS SIGNED BY M. BEHAIM AT ANTWERP, MAY 4, 1484.
Leonhard Hirschvogel, jun., and Nicholas Schlewitzer have made a declaration as follows: -
Whereas Martin Beheim, the son of the late Martin Behaim and of Mistress Agnes, his widow, now in foreign parts, has truly become their debtor, as proved by two bonds, written by his hand and appended to which is his seal, the contents of which, word for word, are as follows: -
I, Martin Behaim, a citizen of Nuremberg, declare publicly by this my writing, that I have received from the Hon. Leonhard Hirschvogel, a citizen of Nuremberg and my dear uncle, 9 sacks of gallus weighing 2,100 pounds, which I am faithfully to sell, rendering a truthful account of the results, and paying the money to him or his immediately they were sold, without fail, and when I went further into the land, and his property . . . . without his orders, in witness thereof I give him this bond and bind my-self that in case God the Almighty should dispose of me, he shall receive the same from my heirs or assigns, or the value of these nine sacks or twenty-one cwt. of gallus on sight of this bond, and demand that I and mine shall be quits as soon as payment is made, in true testimony whereof I send Leonhard this bond under my seal. Written at Antwerp on the day nearest (before) Holy Cross day in the year '84.
I, Martin Behaim, a citizen of Nuremberg declare publicly by this bond that I have truly received fifty St. Andrew gulden from Hamran Gross, on behalf of the Hon. Niklas Schlewitzer, also a citizen of Nuremberg, at the "cold" (winter) fair at Bergen and that I gave him, at the time, a receipt. I also acknowledge to have received from the same Niclas Schlewitzer five rosaries, which are worth one florin and a half, and two gold rings, also a piece of gold lace which he values at 1 gulden Rhenish, and which I was faithfully to sell for him. Moreover he has paid for me at Nuremberg for waxcandles half a gulden, or a total of 52 gulden 3 ort, which I acknowledge to be owing to said Niklas Schlewitzer. And as I am now going to a distant country I send him this bond, and promise faithfully to pay him this sum as soon as I shall return to this country, and should God Almighty decree my death I authorise him to demand payment from my heirs or assigns, together with eventual damages, as may be equitable, and they shall have power to claim payment from my portion as heir, in real or personal estate, in testimony whereof I give him this bond, and demand that he acquit me. Given on the day nearest (before) Holy Cross day in the year '84. (May 3, 1484.)
That Stephen Behaim, the brother of said Martin, had honoured and paid said bonds on account of his brother, in the expectation of his returning to this country, in his behalf and the behalf of his brother and sisters and their trustees, namely to Leonhardt Hirschvogel, 110 gulden, and to Niclaus Schlewitzer, 58 gulden, 3 ort, in Rhenish currency, wherefore they had formally, legally, finally and irrevocably freed from further liability the same Martin Behaim, his brother Stephen, and also their brothers and sisters and their trustees, as also their heirs, assigns and descendants, and had likewise promised faithfully on their own behalf and on behalf of their heirs, that in case Martin Behaim on returning to the country should object to this settlement, they would consent to an amicable or legal examination of accounts, and in case of errors they would indemnify Martin's sisters and brothers their trustees, heirs and descendants. And as long as the above was not done this acknowledgment and promise should remain in force, all this according to the claims made and the judgment given. Testes rogati Wilhelm Hegnin, Mertin Haller, and Sebolt von Moren. Done, Friday after Scholastica, Anno 1489 [February 13, 1489].
(1) This important document was first published by Dr. S. Günther (`Martin Behaim,' p. 53). I have compared his version with the original at Nuremberg (Litt. V., f. 174). Instead of "andrisser," which has puzzled critics, we there read distinctly "andrissr guld," i.e., Andreas gulden. See p. 10. I have tried to give a literal translation of this legal document, and hope that, in spite of its uncouth English, the reader may be able to grasp "der langen Rede kurzen Sinn!" back
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Last modified: Thu Feb 5 23:04:14 CET 2004